𝐊𝐀𝐏𝐈𝐓𝐄𝐋 𝟑

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"Ich glaube, er macht hier die Regeln, also falls du dich mit ihm anlegen willst, lasse ich dir gerne den Vortritt!" wisperte Bucky mir ins Ohr, als hätte ich eins und eins nicht längst selbst zusammengezählt

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"Ich glaube, er macht hier die Regeln, also falls du dich mit ihm anlegen willst, lasse ich dir gerne den Vortritt!" wisperte Bucky mir ins Ohr, als hätte ich eins und eins nicht längst selbst zusammengezählt. 

Kaum hatte der Mann die Halle betreten waren alle Gespräche schlagartig verstummt und die Soldaten hatten sich in Reih und Glied aufgestellt. Es wäre unmöglich gewesen, nicht zu begreifen, wer hier das Kommando hatte. 

"Mal sehen, vielleicht knüpfe ich ihn mir nachher vor!" flüsterte ich zurück und beobachtete, wie der Mann sich durch die Reihen der uniformierten Männer schob und auf eine Art Podium am anderen Ende des Raums stieg. 

Er sah nicht wirklich aus wie jemand, mit dem man diskutieren sollte. Obwohl er kleiner als die meisten Soldaten hier war, strahlte er eine gewisse, unanfechtbare Autorität aus, welche von den vielen Narben, die sein grob geschnitztes Gesicht bedeckten, nur verstärkt wurde.  

Er ließ seinen Blick einmal über die vor ihm versammelten Männer und Frauen schweifen, als würde er sicher gehen wollen, dass alle aufmerksam zu ihm aufsahen. 

Dann erhob er die Stimme. 

"Ein Befehl von ganz oben ist soeben eingetroffen, wir ziehen morgen Nachmittag noch ab und einige hundert Kilometer weiter nach Norden an die Spitze der italienischen Front! Azzano, falls das jemandem ein Begriff sein sollte!" verkündete er und fuhr sich dabei durch das angegraute Haar. 

"Alle, die nicht unbedingt mitkommen müssen... das heißt die Soldaten oder Sanitäter, die noch in der Ausbildung sind, alle Verletzten, Kranken oder anderweitig Eingeschränkten, bleiben hier! Das ist eine wichtige Mission und ich kann nur volleinsatzfähige Männer brauchen!" 

Augenblicklich verfinsterte sich mein Gesichtsausdruck. Ich war zwar nun zur Sanitäterin ausgebildet, aber um den Dienst als Feldsanitäterin antreten zu können, musste ich noch meinen Umgang mit einer Pistole unter Beweis stellen. 

Eigentlich konnte ich bereits schiessen, da mein Vater es mich gelehrt hatte, nachdem er Mitglied der Armee wurde, aber das wusste hier vermutlich keiner und somit galt meine Ausbildung nach wie vor als unabgeschlossen. 

"Tja, da bist du mich wohl früher los als gedacht, was?" flüsterte Bucky mir zu und obwohl es eigentlich witzig gemeint war, war das Lächeln von seinen Lippen verschwunden und er blickte mich todernst an. 

"Träum weiter! Ich hab doch nicht so lange gewartet, nur, um jetzt hier zu versauern! Schlag dir das gleich wieder aus dem Kopf! Ich komm mit!" murmelte ich gerade so laut, dass er es hören konnte. 

Bucky zog die Stirn kraus. "Du hast gehört, was er gesagt hat! Was willst du machen? Du bist nicht fertig ausgebildet! Du darfst nicht mit!" 

Ich verzog das Gesicht. 

Er hatte recht. 

Kein vernünftiger Truppenführer würde eine Sanitäterin mit aufs Schlachtfeld nehmen, die ihre Schießprüfung noch nicht absolviert hatte. Das wäre mehr als nur unverantwortlich. 

𝐦𝐨𝐫𝐞 𝐭𝐡𝐚𝐧 𝐟𝐫𝐢𝐞𝐧𝐝𝐬 || 𝐛𝐮𝐜𝐤𝐲 𝐟𝐟Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt