𝐀𝐂𝐇𝐓𝐔𝐍𝐆 ➳ enthält gewalttätige Handlungen, Schimpfwörter und eine menge Cliffhanger
── ❝ Von klein auf sind sie die besten Freunde und so gut wie unzertrennlich, doch dann kommt der Krieg und beordert ihn an die Front, während sie in New Yo...
Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
"Ist er tot?"
"Ja!"
"Hat euch irgendjemand gesehen?"
"Ja!"
"Wir haben es genau so gemacht, wie Sie gesagt haben, mitten auf der Straße, es gab genügend Augenzeugen!"
"Gut so, gut so! Wir müssen euch einen Namen machen, wir müssen euch einen Ruf aufbauen und sobald ihr von all unseren Feinden genügend gefürchtet werdet, werden wir aus euch eine Legende machen, ein Gerücht, einen Schatten! Tödlich, gnadenlos, ohne Gewissen, unnahbar und unfassbar! Ihr werdet so sehr gefürchtet werden, dass niemand es mehr wagen wird, sich Hydra zu widersetzten, denn es wäre das letzte, was sie je tun würden!" sagte der Professor und schritt auf uns zu.
Der begeisterte, beinahe hungrige Ausdruck in seinen Augen sprach Bände. Ihm gefiel es, seine Feinde nach und nach aus dem Weg zu räumen, ihm gefiel es, ihren Tod herbeizubringen, ihre Namen auf seiner Liste abzuhaken und uns das nächste Foto in die Hand zu drücken, mit dem nächsten Ziel darauf.
Und er redete gerne darüber. Er berichtete uns jedes noch so kleine Detail, das dazu geführt hatte, dass er die Männer oder Frauen auf den Bildern hasste und sie beseitigen wollte.
Einige von ihnen waren offene Gegner Hydras, andere ehemalige Mitarbeiter, die nun gefährlich wurden oder Menschen, die sich geweigert hatten, der Organisation beizutreten und ihr Waffen oder Geld zur Verfügung zu stellen.
Eigentlich war es auch egal, wir fragten nicht nach, wer sie waren und warum sie das Schicksal, das ihnen bevor stand, verdient hatten, es interessierte uns nicht, wir nahmen nur die Aufträge entgegen, erhielten die Zeit und den Ort, an dem wir eingreifen sollten und taten, was von uns verlangt wurde.
Und wir taten es perfekt.
Kein einziges Mal scheiterten wir. Wir fanden unsere Ziele, wir verfolgten unsere Ziele und wir ließen unsere Ziele von der Bildfläche verschwinden, als wären sie nie da gewesen.
Nach jedem Einsatz ließ der Professor uns zu sich rufen und zeigte uns Schlagzeilen in Zeitungen oder Berichte in den Nachrichten, in denen über die Morde berichtet wurde, die wir begangen hatten.
Es wurde darüber gerätselt, wer wir waren und aus welchen Gründen wir das taten, was wir taten, doch mehr als wage Theorien und ein paar verschwommene Bilder erhaschten sie nie. Wir kamen und wir gingen, wir töteten und wir mordeten, ab und zu ließen wir uns erwischen, um unserem Ruf auf die Beine zu helfen und schon bald machten die Gerüchte ihre Runden.
Gerüchte über zwei schwarze Schatten, die sich von nichts und niemandem fassen, geschweige denn aufhalten ließen. Wer uns einmal als Zielperson vorgelegt worden war, war tot.
Keine kugelsicheren Scheiben oder muskelbepackten Männer konnten uns daran hindern, unsere Aufträge auszuführen, denn wir versagten nicht.
Niemals.
Wir wurden zu menschlichen Waffen trainiert, sodass wir selbst ohne Pistolen oder Messern in Händen tödlich und unaufhaltsam waren.
Wenn wir gerade nicht auf irgendwelchen Rachefeldzügen oder Tötungsmissionen unterwegs waren, wurden wir im Nahkampf unterrichtet oder verbrachten Stunden in Trainingshallen damit, Sandsäcke aus ihren Verankerungen zu boxen und Zielscheiben zu durchlöchern.
Auch in Sprachen, Taktiken und Strategien wurden wir ausgebildet.
Anfangs verstand ich nicht genau, wozu wir Russisch können oder so viel über das Umgarnen und Komplementieren von Menschen erlernen mussten, schließlich sollten wir Menschen töten und keine Kaffeekränzchen halten, doch als der Professor dieses Mal nach uns riefen ließ, wurde schnell klar, warum wir all das über uns ergehen lassen mussten.
Denn dieses Mal ging es nicht darum, jemanden zu erschießen oder anderweitig zu beseitigen, sondern darum einen potentiellen Verbündeten auszuspionieren und in Erfahrung zu bringen, ob er bereit war, mit Hydra zu kooperieren.
Und dazu hatte der Professor uns Einladungen zu einer exklusiven Feier besorgt, auf der wir unter falscher Identität mit der Zielperson, einem Mann namens Henry Bangs, in Kontakt treten und ihn unauffällig aushorchen sollten.
Was ich davon halten sollte, wusste ich nicht. Ich war dazu gemacht, zu töten, nicht zu lächeln und Konversation zu betreiben, auch wenn ich das, dank der vielen Stunden Unterricht, hervorragend konnte.
Es war so viel einfacher, einen Abzug zu betätigen, als Leute dazu zu bringen, mich zu mögen und sich mit mir zu unterhalten, trotzdem nickte ich, als der Professor wissen wollte, ob wir verstanden hatten und den Auftrag ausführen würden.
Es war das Erste Mal seit Ewigkeiten, dass ich nicht in der dunklen, ledernen Montur herumlief, sondern in einem Kleid und es war unglaublich mühsam, denn ich hatte so gut wie überhaupt keine Bewegungsfreiheit mehr und wurde von allen Seiten angestarrt.
Normalerweise traute sich niemand, mir auch nur einen falschen Blick zuzuwerfen, doch jetzt zog ich alle Augen wie magisch auf mich, als ich Seite an Seite mit dem dunkelhaarigen Mann, der seinen Metallarm unter einem schwarzen, eleganten Anzug verbarg, durch die Gänge schritt.
Es war ungewohnt, mich so zu sehen, mit hochgesteckten Haaren, dunkeln Lidern und Lippen, dem engen, roten Kleid und den hochhackigen Schuhen, das wusste ich, aber trotzdem störten mich die vielen Blicke.
Ich war schon beinahe erleichtert, als wir vor der Basis in den glänzenden Wagen stiegen, der uns zu dieser Veranstaltung bringen würde und die getönte Scheiben mich von den Schaulustigen abschirmte.
Die Fahrt dauerte nicht sonderlich lang, wir hatten gerade genug Zeit, um die wenigen Waffen, die wir trotz der eigentlich friedlichen Absichten mitnehmen sollten, unter Kleid und Jackett verschwinden zu lassen, dann waren wir auch schon da.
Das Hochhaus, auf dessen obersten Etage das Ganze stattfinden sollte, lag Mitten im Zentrum eben jener Stadt, in der wir vor ein paar Tagen den schwarzhaarigen Mann erschossen und die beiden Wagen, die mich verfolgten in eines der Schaufenster befördert hatten.
Mit einem aufgesetztem Lächeln folgte ich dem Mann im dunklen Anzug in das riesige Gebäude und musste stark an mich halten, um meine Hand nicht allzu auffällig über der Stelle schweben zu lassen, an der die Pistole unter dem roten Stoff verborgen war.
"Guten Abend, meine Dame, mein Herr!" begrüßte uns ein groß gewachsener Mann, kaum hatten wir einen Fuß über die Schwelle gesetzt.
"Dürfte ich bitte Ihre Namen erfahren und die Einladung sehen?" fragte er und mein Begleiter reichte ihm mit den Worten "Grayson und Gwendolyn McEvans, unsere Namen sollten auf der Gästeliste stehen!" die beiden kleinen, kunstvollen Kärtchen, die unsere Freifahrtscheine für diese Veranstaltung waren.
"Ah ja, Mr. und Mrs. McEvans, sehr erfreut Ihre Bekanntschaft zu machen, wenn Sie mir bitte folgen würden?" mit einem höflichen Lächeln auf den Lippen führte er uns zu dem Aufzug, der uns den mühsamen Weg über die hunderten von Treppenstufen ersparte und uns auf direktem Weg auf die belebte Feier brachte.