𝐊𝐀𝐏𝐈𝐓𝐄𝐋 𝟔𝟒

2.3K 181 17
                                    

Mit einem Klicken entsicherte ich die Waffe in meiner Hand und richtete sie auf den demolierten Wagen, der falsch herum vor mir über die Straße geschlittert und einige Meter weiter mit einem knirschenden Geräusch zum Stehen gekommen war

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Mit einem Klicken entsicherte ich die Waffe in meiner Hand und richtete sie auf den demolierten Wagen, der falsch herum vor mir über die Straße geschlittert und einige Meter weiter mit einem knirschenden Geräusch zum Stehen gekommen war. 

"Siehst du ihn?" fragte ich leise und trat näher an den Wagen heran, der dank den Geschossen, die sich von unten daran geheftet hatten und explodiert waren, von qualmenden Rauch umhüllt wurde. 

Er antwortete mir nicht, sondern ging nur langsam auf das Autowrack zu und zielte mit dem Lauf seiner eigenen Waffe auf die zersplitterte Scheibe, die man undeutlich erkennen konnte und hinter der Fury sich verbergen musste. 

Ich folgte ihm und ignorierte die erschrockenen, panischen Schreie, die zwischen den Häusern, die uns umgaben, hindurchhallten und von dem eben Geschehenen zeugten. 

Für uns war es nichts besonderes. Wir hatten schon viele Leben genommen, ob bei Nacht im Verborgenen oder in aller Öffentlichkeit am helllichten Tag, für uns machte es keinen Unterschied, doch die Menschen, die es mit ansehen mussten, drehten dabei völlig durch. 

Einige von ihnen waren mit geweiteten Augen zurückgestolpert, andere waren kreischend auf die Knie gesunken und hatten sich die Hände vors Gesicht geschlagen, um es nicht mit ansehen zu müssen und manche waren so schnell ihre Beine sie trugen davongerannt. 

"Nein...", murmelte der Mann vor mir ungläubig und grub seine metallene Hand in die Tür des Autos. "...nein, das kann nicht sein!" 

Mit einem Ruck riss er die Tür aus ihren Angeln, doch an der Stelle, an der Fury eigentlich hätte seien müssen, prangte nur ein klaffendes, schwarzes Loch. 

Oh nein. 

Das durfte nicht wahr sein!

Das durfte einfach nicht wahr sein!

Wie, um alles in der Welt, hatte er uns entkommen können? 

Wir hatten ihn, direkt vor uns, schutzlos und auf Gedeih und Verderb ausgeliefert, so gut wie tot... wie, verdammt war es möglich, dass er nun verschwunden war? 

"W-wo... wo ist er?" knurrte der Mann wütend und starrte auf den verlassenen, entstellten Wagen vor uns, als könne er immer noch nicht glauben, dass unsere Zielperson uns geradewegs durch die Hände geglitten war. 

"Keine Ahnung...", antwortete ich leise. "...aber wir müssen ihn wiederfinden, schnell, bevor er sich irgendwo verstecken und untertauchen kann!" 

Ein knappes Nicken war seine einzige Reaktion darauf, dann wandte er sich um und schritt auf die beiden Motorräder zu, die nach wie vor mitten auf der Straße standen. 

Auch ich ließ den demolierten Wagen hinter mir, jedoch war mein Blick nicht starr nach vorne gerichtet, wie der des Mannes, sondern folgte den Menschen, die uns beobachtet hatten und sich nun langsam wieder zu fangen schienen. 

Mit einer Mischung aus Unbehagen und Ungläubigkeit sah ich, wie einige von ihnen Kameras zückten und sie auf uns richteten, Fotos von uns schossen oder filmten, wie wir das zerstörte, rauchende Auto zurückließen und mit vermummten Gesichtern auf die schwarzen Maschinen zugingen. 

Man hätte meinen können, das hier wäre etwas unheimlich Spannendes, das sie unbedingt festhalten wollten, um es nicht zu vergessen. 

Die Gefahr, die von uns, den dunkel gekleideten Gestalten mit Waffen in den Händen, ausging, schienen sie vollkommen vergessen zu haben und während sie gebannt durch ihre Geräte hindurch zu uns starrten, rückten sie ganz von selbst näher. 

Ich beschleunigte meine Schritte, um möglichst schnell von hier weg zu kommen. 

Es gefiel mir nicht, dass man uns so offensichtlich anstarrte. 

Diese unfreiwillige Aufmerksamkeit rief mir nur wieder und wieder ins Gedächtnis, dass wir eigentlich nicht hatten auffallen sollen und, dass es zu einem Problem werden könnte, wenn Bilder von uns in irgendwelchen Datenbanken landen würden. 

"Was starren die so?" wollte der Metallarmige wissen, dem die Blicke der Passanten nun doch aufgefallen waren und auch in seiner Stimme schwang ein wenig Unsicherheit mit. 

"Wir haben gerade ein Auto in die Luft gejagt und laufen bewaffnet durch Washington D.C! Es würde mich wundern, wenn sie nicht starren würden!" meinte ich trocken und schwang mich auf eines der Motorräder, während er sich auf dem andern nieder ließ.

"Genau das meine ich...", sagte er und musterte die umstehenden Leute. "... wenn sie gesehen haben, was wir hier getan haben, warum zur Hölle laufen sie dann nicht weg?" 

Das wiederum, war eine sehr gute Frage, auf die ich nicht wirklich eine Antwort hatte. 

Diese Menschen konnten nicht wissen, dass wir ihnen nichts tun würden, solange ihre Namen und Gesichter nicht auf unsere Liste wanderten und sie unser nächstes Ziel wurden...

Sie riskierten mutwillig ihr Leben! 

Für was? Ein paar unscharfe Fotos? Ein verschwommenes Video? 

Warum war ihnen das wichtiger als ihre eigene Sicherheit? Wir hätten jeden einzelnen von ihnen innerhalb von Sekunden töten können, wenn uns befohlen worden wäre, keine Zeugen zurückzulassen - und dennoch blieben sie und sahen uns gebannt dabei zu, wie wir die schwarzen Maschinen mit einem Fußtritt starteten, sie beschleunigten und davonjagten. 

Es dauerte nicht sonderlich lange, bis wir wieder zurück in der Hydrabasis waren und einem unfassbar wütenden Mr. Secretary gegenüber standen. 

Es war das erste Mal, seit er die Führung von Hydra übernommen hatte, dass wir versagten und mit einem gescheiterten Auftrag zu ihm zurückkehrten. 

Und als wir ihm dann noch berichteten, dass keiner der Männer, die er auf Fury angesetzt hatte diese Aufgabe überlebt hatte, ging er vollkommen an die Decke. 

Abwechselnd beleidigte oder verfluchte er seinen ehemaligen Verbündeten, der es auf wundersame Weise geschafft hatte unserem Todeskommando zu entwischen und schrie uns in Grund und Boden dafür, dass wir ihn überhaupt hatten entkommen lassen. 

"Er wird alles ruinieren, dieser verdammte Mistkerl... er... er wird das ganze Projekt ruinieren!" stieß er zwischen fest zusammengebissenen Zähnen hervor und funkelte uns so böse an, dass wir keine Zweifel hatten, wen er dafür verantwortlich machte. 

Uns. 

"Er wird mit der ganzen Sache herausplatzen! Er weiß, dass etwas mit Project Insight  nicht stimmt, oder er ahnt es zumindest! Er wird versuchen es aufzuhalten, er wird... ", seine Augen weiteten sich. "... er wird zu Rogers gehen! E-er wird es Rogers sagen! Das darf nicht... das darf nicht passieren!" 

Jeglicher Vorwurf war aus seinem Gesicht verschwunden und hatte blankem Entsetzen Platz gemacht. 

"I-Ihr müsst ihn aufhalten! Rogers darf es nicht erfahren, unter gar keinen Umständen! Wir können uns keine weitern Komplikationen leisten und er würde alles menschenmöglich daransetzten, um es zu verhindern!" 

Wer auch immer dieser Rogers sein mochte, dieses mal würde nicht einmal er uns daran hindern, Fury auszuschalten. 

Dieses Mal würden wir nicht versagen, wir würden ihn töten, ein für alle mal. 

"Findet ihn! Findet Fury und sorgt dafür, dass er Rogers kein Sterbenswörtchen verrät! Er darf es nicht wissen! Niemand darf es wissen!" 

𝐦𝐨𝐫𝐞 𝐭𝐡𝐚𝐧 𝐟𝐫𝐢𝐞𝐧𝐝𝐬 || 𝐛𝐮𝐜𝐤𝐲 𝐟𝐟Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt