Teil 40

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Mine

Ich hatte keine angst vor Erdem, wieso auch? Etwas verbieten ließ ich mir erst recht nicht. Ich mochte es nicht, wenn man mir sagte, was ich machen sollte und dann auch ohne einen richtigen Grund. Okay, er mochte Cihan nicht, ein Grund für ihn, aber nicht für mich. Als er ging, legte ich auch meine Sachen heraus, die ich dann morgen anziehen würde. Wirklich Lust hatte ich auch nicht, ich wollte sogar absagen, aber nachdem Erdem so einen Aufstand veranstaltet hatte, war es einfach nur Trotz, weswegen ich hin gehen wollte. "Von wegen ich zwang ihn gestern. Pff, er könnte doch abhauen", schimpfte ich vor mich hin und putze meine Zähne. Danach ging ich ins Schlafzimmer und schnappte mir mein Schäfchen, welches ich unter dem Bett versteckt hatte und schlief damit ein.

Ich schlief wirklich lange, so dass ich erst um 13 Uhr aufwachte. Wirklich erschrocken deswegen sprang ich aus dem Bett und eilte ins Bad. Dort machte ich mich fertig und ging noch etwas schlaftrunken in die Küche. Ohne einen Kaffee und einer Dusche würde ich nicht zu mir kommen, so dass ich auch das Wasser aufsetzte. Als ich dann mit der Zeitung in der einen Hand und in der anderen Hand meinen Kaffee hatte, kam ich so langsam wieder zu mir. Schon ganze zwei Stunden hatte ich durchs herumtrödeln verwendet und entschloss zu duschen.

Ich zog mir ein weißes Kleid an, welches im Bauchbereich durchsichtig war und man hindurch sah. Das Kleid hatte mir Ayla geschenkt und nie hatte ich die Möglichkeit es anzuziehen. Meine Lippen verzierte ich mit einem knallrot und schminke mich dazu dezent. Da meine Lippen schon die ganze Aufmerksamkeit auf sich zogen, waren meine Augen schlicht geschminkt. Meine Haare steckte ich hoch und sprühte mich ein, ehe ich aus der Wohnung verschwand, da Cihan draußen stand. 

"Wohin, heiße Frau?", lachte er und ließ ein pfeifen von sich.

"Dies könnte ich sie auch fragen, heißer Mann." Ich legte meine Hand in seine legen, die er mir ausgestreckt hatte. Ganz der Gentleman machte er mir die Tür auf und ließ mich einsteigen, ehe er um das Auto ging und selber einstieg. "Der Abend wird richtig gut." 

"So lange du eins der Weiber abkriegst", lachte ich viel sagend und schaute auf sein dümmliche grinsen. "Bruder, ich klär dir eine", machte ich die Jugendlichen nach und vielen auch gleich ins laute Gelächter. "Du bist anders drauf", stellte er fest und hatte verdammt recht. 

"Mir wurde nur deutlich, dass es mein Leben ist und somit meine Entscheidungen."

Angekommen stellte er mir jeden vor, auch wenn ich nicht wirklich mir irgendwelche Namen merkte. Ich begrüßte auch den alten Kollegen von Cihan und wünschte ihm alles gute zum Geburtstag. Dass ich kein Geschenk hatte, machte ich wieder gut in dem ich einmal Champagner bestellte, selbst aber kein Schluck nahm. Ich zog mich immer weiter zurück und schrieb auf WhatsApp mit Ayla, die mir schrieb was für ein passender Mann doch Cihan wäre. "Al senin olsun.(Nimm er soll deins sein)", schrieb ich gerade als direkt nach dem Senden mir das Handy aus der Hand gerissen wurde. "Hey!", protestierte ich. "Wir sind zum Spaß hergekommen", schrie er gegen die laute Musik. "Ein Foto bitte", schrie irgendein Mädchen und schon standen wir nebeneinander für das Foto. Um ihr eine kleine Show zu hinterlassen kniete er sich auf den Boden und hielt mir seine Hand hin. "Manyak (Verrückter)", lachte ich zwar, legte meine Hand aber auf seine. Die andere Hand legte ich auf meinen Mund und schaute geschockt zu Cihan. Alles sah wie ein Antrag aus und wurde auch gleich mit einem Foto festgehalten. "Heschleschen glückwunsch, bruuuder", schrie irgendein betrunkener Junge und umarmte Cihan. Lachend schauten wir ihn beide an. Auch mich umarmte er bei den Worten und verschwand auch schon. "Ohne einen Ring kannst du eine Heirat vergessen", winselte ich und schlug auf seine Brust, weil er ein trauriges Gesicht machte und sich ans Herz fasste. "Ich gehe mal was zu trinken holen", verschwand er auch schon wieder

Das Schicksal lenktWo Geschichten leben. Entdecke jetzt