Teil 23

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Erdem

Es war wirklich nicht fair von mir sie so auszutricksen. Doch sie hatte es verdient und als sie diese Worte aussprach war meine Laune wieder sehr heiter. Ich war so gut drauf, dass ich sie sogar zum Essen ausführte und wieder einmal bezahlte ich für meine alte Liebe. Es amüsierte mich. Ihre Art und ihr  Verhalten, wie sie sich mir gegenüber benahm war einfach nur lustig. Außerdem hatte ich das Gefühl oder besser gesagt die Hoffnung, dass sie sich wieder an mich und an unsere gemeinsame Vergangenheit erinnern würde, wenn ich wieder mich in sie versenkte. Immerhin war ich ihr Erster. Ich war der, der ihr ihre Unschuld geraubt hatte. Mehr als das.

Nach der Arbeit wollte ich eigentlich direkt nach Hause fahren und den Auftrag, den mir mein Chef gegeben hatte von dort aus erledigen, als ich dann jedoch die SMS von Mine erhielt, entschied ich mich um. Anstatt Heim zu fahren begab ich mich in die Stadt und betrat einen Weinhändler, bei dem ich den besten Rotwein kaufte, den er zu Verfügung hatte. Außerdem kaufte ich Pralinen. Bei uns in der türkischen Kultur ging man nicht mit leeren Händen zu Besuch. Dann setzte ich mich wieder in mein Baby und fuhr während ich das Lied "Zorun ne Sevgilim" von Irem Derici hörte zu ihr. Ich sang sogar mit, da das Lied auch gut zu uns beiden passte.
"Senin benimle zorun ne sevgilim?
Bu kalbi kırıp kırıp neden parçalıyorsun?
Açık açık anlat, sorun ne sevgilim?
Neden şimdi yeni bir savaş başlatıyorsun?"
Pünktlich parkte ich schließlich in ihrem Wohngebiet und stieg mit den Geschenken zusammen aus. Wenige Sekunden später stand ich vor der Tür und klingelte. Es dauerte ein paar Augenblicke bis sie mir die Tür öffnete und ich sie prüfend musterte. Dies brachte sie zu Verlegenheit und sie strich sich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr, senkte den Blick und bat mich rein. Dankbar trat ich ein, zog die Schuhe im Flur aus und überreichte ihr die Geschenke, was sie dankbar annahm und mir wieder in die Augen blickte. Erst dann erkannte ich ihren blauen Stein. Diese Kette... die hatte ich ihr damals geschenkt, als wir noch glücklich zusammen waren. Als die Welt mit uns noch im Einklang war. "Gefällt sie dir?", fragte Mine und ich trat bloß näher, strich über ihren Stein und hörte sie sagen: "Ich hab das auch letztens auf der Arbeit getragen."
"Echt? Ist mir gar nicht aufgefallen. Aber sie ist wirklich schön. Von wem hast du sie?" Meine Stimme klang aufrichtig und genau so schaute sie mich an und zuckte mit den Schultern: "Weiß ich nicht."
"Hmm, verstehe. Trinkst du Alkohol?"
"Ja." Etwas schüchtern nickte sie und lief dann in die Küche um zwei Weingläser zu bringen. Währenddessen setzte ich mich im Wohnzimmer auf die Couch und sah mich etwas um. "War letztens nicht dein Bruder hier?"
"War er. Wieso?"
"Es sieht trotzdem ordentlich aus." Ich wusste noch von früher, dass Mert nicht gerne aufräumte. Er war ein Feind der Ordnung. Sie lachte etwas und schenkte uns dann ein, ehe sie sich zu mir setzte und wir dann gemeinsam tranken. "Sen bunu gercekten istiyormusun?" (Willst du das wirklich?)
"Du meinst mit dir schlafen?", forschte ich nach und sobald sie bejaht hatte, strahlte ich sie charmant an und presste die Lippen wieder auf ihre. Was gab es schöneres, als dieses engelsgleiche Geschöpf zu küssen? Natürlich erwiderte sie den Kuss, löste sich dann wieder von mir und wir tranken in Ruhe unsere Gläser zu Ende während wir noch über Gott und die Welt sprachen. 
"Erdem, hast du Hunger?"
"Nein, danke Minecim. Bin noch satt vom Mittagessen." Einen Moment grinste ich sie verführerisch an und hauchte schließlich dicht an ihrem Ohr: "Aber wenn du meine Mahl bist, werde ich immer hungrig sein."
Sie schlug mir gegen die Brust und ich spielte mit: "Aua."
Lachend stand sie auf, nahm meine Hand und zog mich dann auf die Terrasse. "Erdem, ich weiß nicht, ob ich das wirklich will."
Behutsam legte ich die Hände von hinten um sie und forschte neugierig nach: "Du hast Angst, nicht wahr?"
"Ja. Ich weiß nicht, ob ich das kann. Ich meine, was ist wenn das raus kommt?"
"Wieso sollte das raus kommen? Wer soll das schon erfahren? Ich werde niemandem etwas sagen."
"Und ich kann niemandem etwas sagen. Selbst meine beste Freundin würde mich für Verrückt erklären.", erwiderte sie leise und lehnte sich an mich. Ich küsste ihre Schläfe und stemmte meinen Kinn auf ihren Kopf. Meine Arme waren immer noch von hinten um sie geschlungen und gemeinsam sahen wir nach draußen. 
"Erdem... ich verhüte nicht. Ich meine, ich hatte noch keine Gelegenheit für so etwas."
"Ich verstehe und denkst du, dass wir deswegen darauf verzichten werden? Es gibt schließlich so etwas wie die Pille für danach."
"Ich kann nicht alleine zum Frauenarzt."
"Das ist mir schon klar. Ich werde mitkommen. Merak etma (Mach dir keine Sorgen.)."
Mit einem Mal drehte sie sich zu mir um und nahm mein Gesicht zwischen ihre Hände. "Was ist wenn ich trotzdem schwanger werde?"
"Hast du Angst davor?"
"Ja. Ich meine. Gott, Erdem... du bist schon Vater von deiner Ehefrau und ich kann deinem Sohn doch kein uneheliches Kind schenken, das geht nicht.", sprach sie ihre Besorgnis aus und um sie abzulenken, presste ich die Lippen auf ihre, hob sie in meine Arme hoch und lief mit ihr gemeinsam wieder rein. "Wo ist dein Schlafzimmer?" Sie beschrieb mir den Weg und dort angekommen, legte ich sie ganz sachte auf das Bett.
Anschließend zog ich voller Vorsicht meine Accessoires, wie meine teure Armbanduhr oder mein Silber Armband aus, wo drin der Name meines Sohnes eingraviert war. Daraufhin folgte meine Jacke, die ich ordentlich auf das Stuhl in ihrem Zimmer legte und mir mein Hemd aufknöpfte. Sie sah mich nur gespannt an und wartete. "Wärst du so lieb und würdest dich selbst ausziehen?", forderte ich sie auf und etwas erschrocken stand sie auf und wollte sich gerade den Reißverschluss des Kleides runter ziehen, als ich sie zu mir zog und sie am Hals küsste. "Saka yaptim. Korkma. (Ich hab nur ein Scherz gemacht, keine Angst.) Ich werde es mir doch nicht entgehen lassen, meine scharfe Arbeitskollegin zu entkleiden.", hauchte ich an ihrem Ohr und zog den Reißverschluss runter, ehe ich das Kleid an ihren Ärmeln runter streife und es Sekunden später auf dem Boden landete. Nur noch in spitzer Unterwäsche stand sie mit dem Rücken zu mir gekehrt da, bis sie sich umdrehte und mir mein Hemd aufknöpfte. Sie blickte mir dabei kein einziges mal in die Augen. Auch bei mener Hose war sie mir behilflich und nun war ich nur in Boxershorts vor ihr. Da sie einen großen Spiegel im Zimmer hatte, stellte ich mich davor und zog sie an der Hand in meine Arme. Wieder umarmte ich sie von hinten und zusammen ergaben wir das perfekte Pärchen. Langsam strich ich auch die Bügel ihres BHs runter und bevor ich weiter gehen konnte, schloss sie die Augen. "Mach sie wieder auf und schau in den Spiegel." Als wir das erste Mal Sex hatten, hatte ich mir auch etwas kreatives einfallen lassen. Etwas, was sie normalerweise nie vergessen dürfte. Trotzdem war ich ihr dankbar dafür, dass sie die Augen wieder öffnete und voller Scham sich im Spiegel betrachtete. "Stell dir vor, du hättest die Kette zu deinem ersten Mal bekommen.", sprach ich leise aus und sie zuckte kurz zusammen, bis sie leise von sich gab. "Erdem, sag das nicht."

»Aber genau so ist es. Ich habe sie dir höchstpersönlich zu deiner Entjungferung geschenkt.«, dachte ich mir und öffnete ihren BH, der gleich darauf, auf den Boden fiel. Nun stand sie nur in ihrem spitzen Slip und mit der Kette vor dem Spiegel und schlang die Arme um ihre Oberweite. "Du siehst so atemberaubend schön aus.", flüsterte ich verührerrisch und spürte schon meinen Freund in der Hose. "Erdem, meinst du das ernst?"

Ich nahm ihre Arm runter und drückte sie hinten zusammen, damit ihre Oberweite besser zu Geltung kommen sollte. "Siehst du das? Genau das wird mir allein gehören. Ich werde dich zu meiner Frau machen.", atmete ich erregt und küsste sie an ihrem Ohrläppchen runter zu ihrem Hals und weiter runter zu ihrem Nacken. Ihre Atmung beschleunigte sich immer schneller und genießend schloss sie die Augen. "Mine, willst du mir gehören? Noch ist es nicht zu spät." Mit diesen Worten ließ ich sie los und distanzierte mich etwas, damit sie kurz überlegen konnte. Es dauerte keine Minute, bis sie sich zu mir umdrehte und schamrot bejahte.

"Dann gibt es jetzt kein zurück mehr." Das war das Startsignal und langsam landeten wir auf dem Bett, ich kniete noch während sie lag und zog ihr dabei ihren Slip runter, meine Lippen drückte ich auf ihren Oberschenkel und küsste sie weiter hoch, bis zu ihrem empfindlichsten Punkt. Sie keuchte, wandt sich etwas unter mir, doch ich dachte nicht daran jetzt aufzuhören. Ganz im Gegenteil, ich küsste sie weiter aufwärts und kurzerhand umschlossen meine Lippen ihre Nippel. Erst den rechten und anschließend den Linken. Es machte mich geil zu sehen, wie ich auf sie reagierte und sie die Augen schließend das Geschehen genoss. 

Wie lange küssten wir uns? Wie oft berührten wir uns, bis es endlich an der Zeit wurde, dass ich meine Boxershorts auszog und mich über sie legte. Die Hände jeweils neben ihrem Kopf, ihr stur in die Augen blickend und bereit, diese Lust endlich zu stillen. Das Gefühl wieder in sie einzudringen bereitete mir eine Gänsehaut und ich lehnte meinen Kopf zurück auf meinen Nacken. Vorsichtig drang ich immer tiefer und ich schwöre, es fühlte sich immer noch so eng und vertraut an wie damals. Hatte sie wirklich nach mir mit keinem Mann mehr geschlafen? Ihr Gestöhne wurde immer lauter und sie krallte die Nägel in meinen Rücken, schloss die Augen und gab nur ein "Ah" von sich. Als ich nun mit der kompletten Länge in ihr steckte, gab es nur noch sie und mich. Alles um uns herum erblasste. Die Welt hielt nur für uns an und nach so vielen Jahren verschmolzen wir wieder. Genossen die Nähe des anderen und bei Gott, es war einer der schönsten Male, die wir je hatten.

Das Schicksal lenktWo Geschichten leben. Entdecke jetzt