Teil 44

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Jeder Knoten wird von jemand gelöst.

Mine

"Scheiße, scheiße!", schrie ich und warf die Vase, in der ein wunderschöner Blumenstrauß sich befand, auf den Boden. Ich konnte mich an nichts erinnern, einfach gar nichts. Nicht einmal paar Bild Fetzen. Nichts! Frustriert ging ich im Zimmer auf und ab. Bevor ich hier noch durchdreht, ging ich ins Badezimmer und ließ mir ein Bad ein. Plötzlich fiel mein Blick auf mein Körper an denen Knutschflecken zu sehen waren. Wie konnte es gestern nur soweit kommen? Wie konnte man sich so sehr ins verderben rennen? Ich hatte mir doch festgenommen ihn zu vergessen, jedenfalls diese Art. Als Kollegen hatte ich ihn akzeptiert und hatten selber bewiesen, dass wir als Kollegen sogar ein unschlagbare Team waren, aber im Thema gemeinsames Privatleben waren wir Nieten! Ich legte mich ins Badezimmer und versuchte mich zu entspannen, was nicht klappte, da wenn ich mal an etwas anderes dachte sofort wieder auf meinen Körper sah und die Knutschflecke sah, die mich an ihn erinnerten.

Da heute unser letzter Tag hier war, packte ich schon einmal ein. Ich hatte hier viel eingekauft gehabt, weswegen ich mit einem weiteren großen Koffer hier verschwinden würde. Ich kauerte in meinem Hotelzimmer herum, so lange bis wir gehen mussten, da ich Angst hatte, wenn ich raus gehe Erdem sehen würde. Die Angst trieb mich soweit, dass ich etwas hoch bestellen ließ und das extra Geld dafür freudig bezahlte. Viel bekam ich nicht herunter, wollte aber was essen nur um nicht im Flugzeug mich zu übergeben. Ein Blick auf meine Fossil Uhr und schon stand ich auf. In einer Stunde würde unser Flieger nach Deutschland wieder fliegen. Meine Koffer wurden nach unten gebracht, während ich ungeduldig im Aufzug wartete. Genau als die Türen sich in der Lobby öffneten, sah ich Erdem, der ungeduldig auf mich wartete. Ohne ein Wort auszutauschen, stiegen wir ins Taxi und fuhren los. 
"Es tut mir Leid für heute. Immerhin gehören zum Sex immer zwei", entschuldigte ich mich, schaute ihn aber nicht an. "Hmm", bekam ich jedoch als Antwort und schon stiegen wir aus, als er dem Fahrer mehr gab als es kostete. Gemeinsam checkten wir ein und setzten uns zu unserem passendem Gate. "Canim, ich bin so gegen 19 Uhr da. Ne, du musst mich wirklich nicht abholen. Ich dich auch, Schatz", beendete das Gespräch und schaute unauffällig zur Seite, zu Erdem. Er sah wütend aus und auch sein Blick schüchterte einen ein. "Das war Ayla." Ich wusste nicht wieso ich mich rechtfertigte, aber ich wollte, dass er es wusste. Wir setzten uns auf unsere Plätze und zum Glück saß eine Person neben uns, so dass wir nicht nebeneinander sitzen mussten. So war es auch im echten Leben. Wir beide waren da und konnten aus irgendeinem Grund nicht die Finger voneinander lassen, aber es gab immer etwas zwischen uns. Sei es gerade der Mann, der gerade schlief oder einfach die Wahrheit, dass er ein Familienvater war. Dennoch so sehr wir versuchten nicht zusammen zukommen, uns aus dem Weg zu gehen, saßen wir immer im selben Boot. Wie die Sitze im Flugzeug. Wir waren verbunden, aber mit einem Sitz zwischen uns. Erschöpft seufzte ich und lehnte mich zurück. Ich hatte es satt wie das Leben mit uns spielte.

Als wir endlich ankamen, stürzte ich mich in die Arme von Ayla. Ich hatte sie wirklich vermisst und dies wurde mir erst bewusst, als sie meinen Rücken streichelte und ich ihre Nähe spürte. "Alles okay?", als wir uns trennten, sah sie in mein Gesicht und sofort fragte sie besorgt nach. "Ja, habe dich nur vermisst", log ich, zwar war es zur Hälfte richtig, aber so wirklich stimmte es auch nicht. Erdem hatte ich einfach stehen gelassen. Als mein Gepäck kam, verabschiedete ich mich und verschwand dort auch eilig. Wahrscheinlich wurde er auch von seiner Familie empfangen, weswegen ich eilig verschwand. Diesen Anblick wollte ich mir ersparen. "Metin nerde? (Wo ist Metin?)", hackte ich nach, da er auch kommen wollte. "Evde kaldi. Aslinda oda gelcekti, ama sonra dedik sana yemek yapalim diye. (Er ist zu Hause geblieben. Er wollte auch kommen, aber dann dachten wie uns, dass wir Essen machen)", lächelte sie und nahm mir einen Koffer ab. "Cok iyi düsünce. (Das ist ein guter Gedanke.)"

Das Schicksal lenktWo Geschichten leben. Entdecke jetzt