Teil 19

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Erdem

Schon wieder drückten sich ihre Lippen auf meine. Schon wieder spürte ich, wie wahnsinnig schnell mein Herz schlug und dachte augenblicklich an die alte gemeinsame Zeit. Schon immer fühlte es sich bei Mine anders an. Sie zu küssen erfüllte mich, machte mich glücklich und ich wusste, dass es etwas besonderes war.

Selbst wenn Pelin meine Frau war, war es bei ihr stets anders, nicht so intensiv. Vielleicht lag es daran, dass eben Mine die wahre erste große Liebe war. Es hieß das so etwas für Männer nicht wirklich wichtig wäre, dass wir sowieso alle gleich sehen würden, aber das stimmte nicht. Wie ein Stromschlag fühlte es sich an. Damals und heute. Gar kein Unterschied.

Die Augen geschlossen, genoss ich es, bis wir uns kurz darauf lösen und Mine rot anlief. Ich merkte ihr an, dass sie sich am liebsten im Erdboden versenken würde, doch ich hielt sie bloß am Arm fest und starrte ihr tief in die Augen.

"Mine, neden telefon numarani verdin?" (Mine, wieso hast du deine Telefonnummer gegeben?)

"Es war nur die Arbeitsnummer. Nicht die Private.", antwortete sie leise, gab mir wirklich Rechenschaft und ich merkte ihr an, wie verträumt sie war. Ihre Blicke so nachdenklich und so gefühlvoll. Nicht nur das dieser Ort dunkel war, es war auch still, nicht so laut und menschengefüllt wie der Hauptbereich.

"Erdem, ich will nicht das du mit Aylin so... also Körperkontakt hast.", murmelte sie und blickte dann zu ihren Händen, die sie verschränkt hatte. Grinsend hob ich irh Gesicht an ihrem Kinn hoch und forschte nach: "Ist da jemand eifersüchtig?"

"Du doch auch!", erwiderte sie sofort, fühlte sich wohl angegriffen und leise lachte ich, ehe ich sie gegen die Wand drückte und meine Lippen wieder auf ihre presste. Ich konnte nicht anders und das sie es erwiderte gefällte mir umso mehr.

Sie öffnete ihre Lippen einen kleinen Spalt für mich und ich führte sofort die Zunge ein. Diesmal war viel Lust mit drin und automatisch nahm sie meine Hand und legte es sich auf ihre Brüste. Diese Geste erregte mich verdammt und ich fing augenblicklich an sie zu verwöhnen, in dem ich sie weiter küsste und ihre Brüste berührte. Sie stöhnte leicht in meinen Mund rein und blickte mich als ich die Lippen von ihr löste wie in Trance an. Die Erregung stand ihr ins Gesicht geschrieben.

"Erdem...", hauchte sie und ich legte die Hände um ihr Gesicht. "Söyle birtanem." (Sprich, mein Schatz)

Sie zuckte bei diesen Worten kurz zusammen, anscheinend erregte es sie, dass ich so flüsternd mit ihr sprach.

"Erdem, ich bin keine Schlampe."

"Ich weiß. Glaub mir.", grinste ich spitzbübisch und küsste sie erneut. So ging es weiter, in dieser dunklen Ecke, abseits der Menschenmenge kamen wir uns unglaublich nahe. Ihre Nägel hatte sie in meine Nacken gekrallt. Und sobald ich die Lippen von ihr löste, presste sie ihre auf meine. Wir konnten beide nicht mehr aufhören. So groß war dieses Gefühl der Geilheit.

Erst als wir von weiten jemanden nach mir rufen hörten, löste ich mich von ihr und sofort kam sie wieder zu sich. Sie sah verletzt aus und anscheinend hatte sie auch Schuldgefühle.

"Hast du Schuldgefühle?"

"Erdem, sei leise! Du hast einen Sohn und eine Frau. Wir... das war..."

Wieder küsste ich sie auf die Lippen und erneut erwiderte sie es. Noch nie konnte sie mir widerstehen.

"Es war was?"

Wieder senkte sie ihren Kopf und bat: "Bitte, geh jetzt."

Nickend richtete ich meine Kleidung ordentlich und lief dann rein zu dem Arbeitskollegen, der mich gerufen hatte.

Das Schicksal lenktWo Geschichten leben. Entdecke jetzt