Teil 5

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Erdem

Nach dem diese Furie mir eine Abfuhr erteilt hatte, konnte ich nicht glauben, dass ich sie überhaupt zum Essen eingeladen hatte. Ja, sie hatte Recht ich war in der Tat ein verheirateter Mann, was mich aber nicht daran hinderte, einfach mal ein Geschäftsessen mit meiner Ex zu führen. Wie dem auch sei, begab ich mich auf direktem Weg nach Hause und wurde auch herzlich von meinem Engel begrüßt. "Hallo Papi.", strahlte mich Eren an und sogleich nahm ich ihn, nachdem ich meinen Aktenkoffer auf den Boden gestellt hatte, in meine Arme und setzte einen Kuss auf seinen kleinen Kopf. "Babacim, wie war dein Tag?"

"Ganz gut, aber ich hab dich vermisst. Weißt du, mir geht es wieder besser. Ich bin bald wieder gesund.", kicherte er und ich trug ihn weiter ins Wohnzimmer, wo schließlich auch Pelin kam und mir freundlich mitteilte: "Hosgeldin Erdem, das Abendessen ist bereit."

"Danke meine Traumfrau. Ich wasch mir schnell die Hände und dann komm ich mit meinem Sohnemann, oder Eren?" Er nickte eifrig und so trug ich ihn ins Badezimmer, wo wir uns gemeinsam die Hände wuschen und dann weiter ins Esszimmer stolzierten. "Oh Dolma mi var?" (Oh git es dolma?), forschte ich voller Vorfreude nach und nachdem meine Geliebte bejaht hatte, setzten wir uns alle hin und aßen zum Abend. Während des Essens plauderten wir über den Tag und beinahe wäre mir raus gerutscht, dass Mine bei mir in der Firma angefangen hatte. Zum Glück hielt ich noch inne und wechselte gekonnt das Thema. Allein ihren Namen zu erwähnen wäre falsch. Vor allem weil Mine meine erste große Liebe war und Pelin das wusste. So verbrachten wir noch den Rest des Abends, bis ich meinen Prinzen bettfertig machte und ins Bett legte. 

"Iyi geceler, oglum." (Gute Nacht, Sohn.), küsste ich ihn auf die Stirn und verließ anschließend das Zimmer. Folglich machte auch ich mich bettfertig und legte mich in die Arme meiner wundervollen Frau, die mich mit Küssen überhäufte. Ich liebte es ihre Lippen auf meinen zu spüren. Und was sollte ich lügen, unsere Ehe verlief stets harmonisch und ich fühlte mich bei ihr wohl. Gleich am nächsten Morgen wachte ich durch das Klingeln meines Handys auf und bereitete alles für die Arbeit vor. Ich hatte mir überlegt, die Überarbeitung der Präsentation mit Mine zusammen durchzuführen. So konnte ich mehr über die neue Frau Gencel herausfinden und sie würde mir die Arbeit erleichtern. Schließlich hatte sie es mir eingebrockt.

Wie dem auch sei, während Eren noch schlief und Pelin sicher im Garten die Pflanzen goss, frühstückte ich und verließ das Haus, um mit meinem weißen Cabrio auf die Arbeit zu fahren.

Wie jeden Morgen fand auch an diesem Morgen eine höfliche Begrüßung von meinen Mitarbeitern statt und als ich endlich in meinem Zimmer ankam, schaltete ich meinen Laptop an, öffnete die Präsentation und legte die Mappe auf meinen Tisch. Jetzt fehlte nur noch Mine. Also befahl ich einem meiner Mitarbeiter sie in mein Zimmer zu rufen und während ich auf sie wartete, klingelte mein Handy. Es war einer unserer Geschäftspartner. Gerade dann platzte meine sehr "aufmerksame" Kollegin rein und sobald ich aufgelegt hatte, machte ich ihr bewusst, dass ihr Verhalten so nicht akzeptabel war, was sie jedoch gekonnt konterte. Ihr Verhalten provozierte mich! Sie war genau so wie damals, vor der Zeit als wir zusammen gekommen waren! Eine Furie!

Nun saßen wir also zusammen mit den bestellten Kaffees auf dem Arbeitstisch vor der Präsentation und obwohl ich gereizt war, musste ich belustigt lachen, als sie sich ihre Zunge verbrannte und anschließend auch noch drauf biss. "Sie sollten vorsichtig sein."

"Werde ich mir für die Zukunft merken", zwinkerte sie mir zu und machte weiterhin Notizen auf meiner Präsentation.

Im Grunde störte es mich nicht, was mich störte, war etwas ganz anderes.

"Könnten Sie mir bitte einen Gefallen tun und ihre Füße runter nehmen? Setzen Sie sich bitte anständig hin! So können Sie bei sich Zuhause sitzen, aber nicht in meinem Büro!"

Ungläubig starrte sie mich an, hob eine Augenbraue in die Höhe und nahm ihre Füße runter, zog sich sogar wieder ihre Absatzschuhe an und fragte ironisch: "Zufrieden?"

"Gott, bin ich hier nur von Idioten umgeben?"

Plötzlich blickte Mine mich an und strahlte keck. War das etwa Schadenfreude?

Das Schicksal lenktWo Geschichten leben. Entdecke jetzt