17. Kapitel

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X E N O S




Georgie schloss die Tür hinter sich zu und trat in den gepflasterten, kühlen Gang, der von etlichen Fackeln beleuchtet wurde. »Die Wunde ist vollständig verheilt und das Gift wird in ein paar Stunden aus ihrem Körper verschwunden sein.« Sie verschränkte die Hände hinter ihrem Rücken, während die Flammen der Fackeln ihr Gesicht erhellten. Sie lächelte. »Arya wird wieder vollständig gesund.«

Die eiserne Hand um mein Herz lockerte sich. »Danke Georgie. Du kannst jetzt gehen.«

Sie nickte und verschwand dann leise um die Ecke.

»Was tust du da?«

Ich blickte nicht hoch, nachdem ich in den Raum geschritten war, sondern inspizierte weiterhin die verschiedenen Elixiere in den Glasfläschchen vor mir auf der Ahorntischplatte, die die alte Heilfrau zubereitet hatte.

Ein Quietschen der Schrage. Sie musste sich aufgesetzt haben. »Xenos?«

Ich nahm eines der Tränke in meine Hand und betrachtete die blaue Flüssigkeit eingehend. »Wer war es?« 

»Ich weiss es nicht.« meinte sie gleichgültig.

Ich schloss die Augen und meine Hand verkrampfte sich um ein Fläschchen. »Lüg mich nicht an.«

»Ich lüge dich nicht an.« So kratzbürstig wie eh und je.

»Du weisst nicht wer es war?« Ich betrachtete sie skeptisch und hob eine Braue. »Jemand hat dich plötzlich angegriffen, grundlos?«

Arya zuckte mit den Schultern, während sie an die Wand gelehnt aufrecht sass und den gläsernen Kelch, aus dem sie gerade ein Schluck genommen hatte, auf ihren Nachttisch stellte. »Aee

»Und du glaubst, dass kaufe ich dir ab?«

Sie hob ihr Kinn und funkelte mich an - ein dumpfes Glühen in den Augen. Das Gift war immer noch nicht ganz aus ihrem Blutkreislauf verschwunden. »Das interessiert mich einen Dreck.«

Ich schob meinen wütenden Wolf tief hinter die Gitter, und riss an meiner beängstigend dünnen Selbstbeherrschung. Stunden hatte ich an ihrem Bett gesessen. Gehofft, gebetet, dass sie aufwachen würde. Sie jetzt nicht zu berühren, brachte mich fast um den Verstand. »War es jemand aus deinem Stamm?«

»Wie kannst du es wagen!«

Säure frass sich in meine Knochen, als ich eine Frage stellte, die ich nie gedacht hatte, zu stellen. Die ich unter anderen Umständen nie gestellt hätte. Doch jemand hatte gewagt, etwas zu verletzen, das mir heilig war. Und dafür würde ich mir nie zu stolz sein. »Jemand aus meinem Rudel?«

Sie stockte und Überraschung huschte über ihr Gesicht. »Nein, natürlich nicht. Wie schon gesagt, ich habe ihn nicht gekannt.«

Das Glasfläschchen in meiner Hand zersplitterte. »Es war ein Mann?« Wut reichte nicht einmal ansatzweise an das, was in mir wütete. Mein Wolf brüllte. »Ein Mann hat es gewagt, dich niederzustechen?«

»Was macht das für einen Unterschied?« Sie hatte ihre Beine aus dem Bett geschwungen, wenn auch schwankend, und sah mich wutentbrannt an. »Fakt ist, dass es dich nicht angeht, wer mich überfallen hatte, selbst wenn ich wüsste, wer er war.« Ich knurrte und setzte zu einem Protest an, doch sie liess mich nicht zu Wort kommen. »Du denkst, ich nehme dafür keine Rache? Dass du diese Sache für mich erledigen musst? Dass ich es selbst nicht kann?« Sie fuchtelte wild mit ihren Händen. »Falls du es nicht geschnallt hast, das ist mein Problem. Ich kümmere mich um mich. Ich.« Sie zeigte auf sich und fauchte: »Ehsa

»Ich weiss, dass du es im Griff hast, Arya. Ich weiss das.« knurrte ich zurück und marschierte durch das Heilzimmer, die Hände an meiner Seite zu Fäusten geballt, bis ich vor ihr stehen blieb. »Ich weiss das. Trotzdem geht es mich etwas an.«

Sie verschränkte die Arme vor der Brust, und starrte zu mir hoch, bedacht darauf, mich nicht zu berühren. »Wieso lässt du mich dann nicht damit alleine? Wieso traust du mir das nicht zu?«

»Weil ich König bin und du dich in meinem Königreich befindest. Also sag mir scheisse nochmal wer das getan hat.«

Eine unendliche Kälte legte sich in ihre Augen. »Geh.«

Sofort erkannte ich, welch Fehltat ich begannen hatte. »Arya.«

»Ich sagte du solltest verschwinden!«

Ich fing die Fäuste auf, hielt sie mit einer Hand fest und kniete mich vor sie hin. Sanft strich ihr den dünnen geflochtenen Zopf aus ihrem Gesicht, wich ihren schnappenden Zähnen aus und betrachtete ihre Wange, auf der immer noch die leicht grünliche Verfärbung zu sehen war. Es kostete den letzten Tropfen meiner Selbstbeherrschung, sie nicht an mich zu reissen. »Es geht mich nicht etwas an, weil ich König bin oder du dich auf meinem Territorium befindest. Sondern weil ich es mir nie verzeihen würde, wenn dir etwas geschähe.« Damit liess ich sie alleine, und schloss die Tür hinter mir zu, gerade rechtzeitig, damit der gläserne Kelch an der Tür zersplitterte und nicht an mir.






Heey babes 🤍

Wie hat euch das Kapitel gefallen? ☺️

Kurz I know aber dafür schreibe ich bereits fleissig am neuen 🥰

Ach, ich liebe Xenos 🙈 ihr auch?

Was ist eigentlich der Shipname der zwei? Ich weiss Zaira und Aramis is Zaramis (finde ich genial 😍) aber Xenos und Arya? Vorschläge? ❤️

Kommentiert und stimmt ab 💗

Love you guys,
Xx raven

X E N O S | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt