12. Kapitel

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A R Y A




Mein Körper erstarrte zu Eis, während ich meinen Augen nicht glauben konnte. Wer in aller Monde war diese Frau? Bittere Galle stieg meine Kehle hinauf, als Xenos ein Tick zu lange brauchte, um sie von sich zu schieben.

Sie strahlte ihn an. «Hat den Joy nicht gesagt, dass ich nach dir gefragt habe?»

«Doch, Cecilia.» Xenos Hände schlossen sich um ihre Taille und er schob sie sanft, aber bestimmt von sich.

Cecilia schmiegte sich erneut an Xenos und bedachte ihn mit einem Schmollmund. «Wieso bist du denn nich sofor zu mir gekommen? Hast du mich den nicht vermisst?»

«Scheint, als ob er nicht gerade versessen darauf war, dich zu sehen.» herausfordernd hob ich eine Braue, und flammende Wut schoss durch meinen Körper. Wollte er mich verarschen? War das sein ernst? Er hatte all die Zeit jemanden anderes gehabt? Ich biss meine Zähne zusammen, um meinen Zorn zu zügeln und nicht vor allen auf ihn loszugehen. Dazu würde er mich nicht bringen.

Cecilias Miene wurde säuerlich.

«Ich hatte zu tun.» warf Xenos ein und sein Blick zuckte zu mir, woraufhin ich meine Lippen zu einem Strich zusammenpresste und ihn ignorierte, statdessen nahm ich diese blöde Kuh in Augenschein.

Cecilia musterte mich kritisch von oben bis unten, während sich ihre Nase leicht rümpfte. Oh, diese kleine Göre! Ich hob mein Kinn, stand auf und funkelte ihr entgegen. Wenn sie dachte, sie könnte sich mit ihrem erbärmlichen Auftritt einschüchtern, dann hatte sie sich aber heftig geschnitten. «Ist was? Oder hats dir die Sprache verschlagen?»

«Wer bist denn du?» sie betrachtete mich abschätzig.

«Vorsicht Cecilia.» knurrte Xenos leise und schob sie endgültig von sich. Seine Augen verdunkelten sich und sein Gesicht wurde finster. «Niemand spricht so mit ihr.»

Auch wenn mein Herz dabei ein Salto vollführte, weigerte ich mich jegliche Gefühle für ihn zu hegen. Das war doch alles zum Kotzen. «Ich kann verdammt noch mal selber für mich sprechen!» schlug ich ihm entgegen und wenn ich ein Wolf wäre, wurden meine Fangzähne ausfahren.  «Du hast kein einziges Recht mich zu verteidigen oder sonst was. Ich gehe dich nichts an, du bist nicht mein König.»

Xenos erhob sich von seinem Stuhl und seine Krallen kratzten über den Tisch. Dunkel glühten seine Augen. «Arya, hör auf.»

Ich schnaubte, wandte meinen Blick einfach von ihm ab und starrte Cecilia an. «Ich bin Arya. Erster Pfeil, Retanis. Und für den Fall, dass du es immer noch nicht begriffen hast, lass es mich nocheinmal wiederholen: Xenos verbringt lieber seine Zeit mit mir, als mit dir.» Ihr empörtes Keuchen verschaffte mir eine kleine Genugtuung. «Wenn ihr mich jetzt bitte entschuldigen würdet.»

«Arya.» knurrte Xenos und wollte mich aufhalten, doch ich blickte ihn schneidend an.

«Du kannst mich mal.» damit machte ich auf Absatz kehrt. Mit dem letzten bisschen Stolz das mir blieb, steuerte ich auf den Ausgang zu, ohne ihn ein weiteres Mal anzusehen. Leise murrmelte ich vor mich hin, da ich wusste, dass er es noch hören konnte: «Und zwar kreuzweise.»

Sobald sich die Tür hinter mir schloss, rannte ich los. Dieser Idiot. All seine Worte, all die Gefühle, dich ich in seinen Augen geglaubt gesehen zu haben. Alles war gelogen. Er hatte einen Mate. Verbissen unterdrückte ich meine Tränenflut.

Zuerst nahm ich die Treppen, doch schon bald hatte ich die Orientierung in diesem schlossartigen Gebäude verloren.
Absolut keinen Schimmer wo mein Zimmer war, rannte ich blindlings durch das Packhaus, bis ich mit jemanden zusammenstiess.

«Teeruk. Verdammt.» fluchte ich und stützte mich vom Boden ab.

«Arya, was machst du denn hier?» Georgie stand mit mir auf. «Möchtest du auf dein Zimmer?»

«Ja, genau.»

Georgie lächelte. «Hat er dich in den Westflügel eingeteilt?»

Ich nickte, obwohl ich keine Ahnung hatte, wo von sie sprach. Ich wollte einfach nur noch alleine sein.

«Gut. Du musst nur zwei Stockwerke hoch und dann den Korridor zu deiner Rechten nehmen. Dann solltest dus finden.»

«Danke.» Ich wollte bereits gehen, hielt jedoch inne. «Ich habe meine Meinung geändert. Ich werde dich unterrichten. Jedenfalls, solange ich hier bin.»

Ihr Gesicht strahlte und sie umarmte mich kurz. «Danke, danke, danke! Ich weder dir eine gute Schülerin sein, versprochen.»

«Ähm, ja. Gut.» stammelte ich und verabschiedete mich dann schnell. Ich befolgte Georgies Anweisungen und gelang ohne weitere Zusammenstösse auf mein Zimmer. Ich atmete tief aus. Plötzlich wurde es so stickig, dass ich zum Fenster eilte und es aufriss. Erleichtert atmete ich die frische Nachtluft ein. Was in Gaias Wille war gerade passiert? Ich kniff meine Augenlieder zusammen. Ich war so dumm! Wie konnte man denn bitteschön so dumm sein?!

Natürlich hatte Xenos einen Mate! Ich wusste, was es bedeutete, wenn ein Werwolf seinen Mate gefunden hatte. Ich hatte Aramis und Zaira schon zusammen erlebt. Ihre Liebe füreinander umgab die beiden wie ein heller Funkenregen. Hier hatte ich meinen Beweis, dass ich nie etwas zwischen mir und Xenos werden konnte. Meine Hände schlugen sich vor mein Gesicht, während mein Körper brannte, als würde ich all seine Berührungen erneut fühlen. Fast schon konnte ich über meine eigene albernde Lächerlichkeit lachen. Hatte ich mir tatsächlich Hoffnungen gemacht? War ich wirklich so elend dumm gewesen? Ich biss mir auf die Innenseite meiner Wange, um das Ziehen hinter meiner Brust zu ignorieren und die brennenden Tränen zu unterdrücken. Vater hatte recht, ich konnte nichts auf die Reihe kriegen. Nicht einmal auf eine einzige Mission konnte ich mich konzentrieren, ohne gleich dem nächsten Soldaten zu verfallen. Was war nur los mit mir? Seit ich hier war, erlebte ich eine Achterbahn meiner Gefühle, so wie noch nie zuvor.

Das war nicht normal. Ganz und gar nicht.

Und was würde passieren, wenn ich das Pack nicht finden würde? Nzuak gab mich sicherlich nicht einfach so her und ganz bestimmt nicht, nachdem ich sein Ego so verletzt und seine Macht so in Frage gestellt hatte. Und Vater wäre der Letzte, der mich in Schutz nehmen würde.

Plötzlich wurde mir alles zu viel. Der Pullover war zu heiss, die Hosen zu eng und unbequem. Es war, als würde die Decke über mich zusammenfallen und ich bekam kein Sauerstoff mehr. Panisch schnappte ich nach Luft, während meine Sicht verblasste und meine Ohren rauschten. Ich musste hier weg. Dringend weg.

Die feinen Zweige streckten sich hilfereichend zu mir aus, doch ich konnte mich nicht bewegen. Meine Hände zitterten und alles um mich herum begann sich zu drehen. Mein Herz raste in meiner Brust, währen mein Atem röchelte. Meine Beine gaben nach und ich stürzte zu Boden. 

Und dann war er da.






Heey babes 🤍

Drittes Kapitel der Weihnachts-Edition! ☃️❄️

Wie hat euch das Kapitel gefallen? ☺️

Sie hats Cecilia gegeben oder? 😎

Nächstes Kapitel kommt in einer Stunde um 17:00 Uhr ❤️

Kommentiert und stimmt ab 💕

Love you guys,

Xx raven

X E N O S | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt