10. Kapitel

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A R Y A




«Aber warum sollte ein Rogue-Pack zu den Skihlas wollen?» fragte ich Xenos später, als wir bereits wieder auf das Revier des Moonwater-Packs zusteuerten.

Sein glühender Blick, von dem ich, wie es aussah, nie genug bekommen konnte, verschlang mich. «Wir werden es herausfinden.»

Tief atmete ich die kühle Abendluft ein, um ein wenig Ordnung in meinem wirren Kopf zu finden, während ich neben Xenos durch den dichten Wald lief. Ich konnte nicht klar denken, wenn er mich so ansah, als hätte er nur Augen für mich. Als wäre ich ihm wichtig. Reiss dich zusammen Arya! ermahnte ich mich selber. «Also, was ist der nächste Schritt?»

Xenos starrte nachdenklich in die Ferne. «Ich dachte, Hades hätte ihn umgebracht.»

Ich wusste, von wem er sprach. «Hast du ihn gut gekannt?»

Er schüttelte den Kopf und seufzte. «Nein, keiner von uns. Soweit ich weiss, lebte Daemon bei seinem Vater.»

Er sagte das so, als würde das alles erklären. «Wer war sein Vater?»

Sein Kopf zuckte zu mir und er hob erstaunt seine Augenbrauen. «Das weisst du nicht? Ich dachte, Gis sind ganz versessen auf die alten Legenden?»

Ich verdrehte meine Augen. «Ich könnte mir nichts Langweiligeres vorstellen, als einen ganzen Nachmittag damit zu verbringen, alte dicke Bücher mit den Ältesten zu lesen.» Nein, viel lieber war ich durch den Dschungel gerannt und hatte mit Rowtag Bogenschiessen geübt.

Ein kleiner Lacher entschlüpfte ihm und seine Augen funkelten in der Nacht, während er mich betrachtete.

«Was?» als er immer noch nichts sagte, bohrte ich lachend nach: «Nun sag schon, was ist denn?»

Er blieb stehen und seine Hand berührte sanft meine Wange. Fast schon zärtlich strich sein Daumen über meine Haut, während das Schimmern seiner Augen heftiger wurde. «Du bist so anders. Einzigartig

Ich zitterte unter seinen Berührungen, während ich seine Worte aufsaugte und zu ihm hochblickte. Es fühlte sich gut an, bei ihm zu sein. Er fühlte sich gut an. Richtig.

Ein leicht verzweifelter Ausdruck erschien auf seinem Gesicht. «Wieso habe ich dich nicht schon früher kennengelernt?»

Er beugte sich zu mir herab. Mein Atem ging schneller, sowie mein rasender Puls, als er noch näherkam und seine Lippen sich direkt vor mir befanden. Sanft, aber dennoch bestimmend schloss sich eine Hand um meinen Nacken. Dominant. Doch er wendete seine Dominanz nicht gegen mich an. Und ich empfand es nicht als störend. Eher im Gegenteil, es war berauschend.

Und genau das machte mir Angst.

Xenos war definitiv nicht wie alle anderen Männer, die ich kannte. Er war gefährlicher. Er berührte eine Seite in mir, die zutiefst verborgen und unberührt war. Bis jetzt. Wenn ich ihn noch näher an mich heranlassen würde, könnte er mich so sehr verletzen, wie noch niemand zuvor.

Also zog ich mich schnell und ein wenig überrumpelt zurück, während mein ganzer Körper danach lechzte, Xenos Nähe wiederzuerlangen.

Einen Moment lang verstärkte sich seinen Griff um meinen Nacken, dann lies er ihn aber los. Er raunte: «Komm schon Kätzchen, du spürst es doch auch.»

Ich versteckte meine zitternden Hände hinter meinem Rücken und schüttelte vehement den Kopf. «Ich spüre gar nichts.»

«Ncncnc, Kätzchen. Lügen gehört sich nicht.» plötzlich stand er vor mir, vernichtete den Abstand, den ich eben noch mühsam erarbeitet hatte und zupfte an einer meiner geflochtenen Haarsträhnen. Sein Mund berührte mein Ohr, als er heiser flüsterte: «Ich weiss, dass du es auch fühlst. Da ist etwas zwischen uns.»

Meine selbsterrichtete Schutzhülle drohte zu fallen. «Da ist gar nichts.» fauchte ich und wollte gerade den Abstand wieder vergrössern, als er mich knurrend an sich zog und sein Mund blitzschnell um mein Ohrläppchen schloss.

Kaum hatte ich realisiert, was er gerade getan hatte, liessen mich seine warmen Hände auch schon wieder los und er richtete sich nun zu seiner vollen Grösse auf.

Geschockt langte ich an mein Ohr. «Du hast mich gebissen!»

Sein Gesicht verzog kein Muskel und auch seine Stimme war so gelassen wie eh und je. Doch seine Augen verrieten ihn. Sie funkelten amüsiert. «Hätte nichts dagegen, wenn du mich ebenfalls beissen möchtest.»

Himmel, wieso wurde mein Körper auf einmal so heiss?! «Also, wer ist jetzt Daemons Vater?» wechselte ich das Thema und unterdrückte diesmal gekonnt dir Röte, die meine Wangen hinaufstieg.

Xenos setzte ebenfalls wie ich den Weg fort. «Hades.»

Ich stöhnte frustriert. «Na toll, da habe ich gedacht, dass wir Hades endlich los wären und jetzt taucht er erneut auf.» Gerade als ich die Worte von mir gab, bemerkte ich, dass ich jammerte. Eine Kriegerin jammerte nicht - nie. Das Gefühl von Scham stieg in meiner Brust auf. Mein Vater wäre zutiefst entäuscht von mir. Aber in Xenos Nähe fühlte ich mich so wohl, dass es einfach aus mir raussprudelte - einfach so. Ganz schrecklich.

«Er wird niemandem mehr wehtun. Wir werden ihn rechtzeitig ausschalten, versprochen.»

Wir. Ich erschauderte. «Du hast mir noch nicht gesagt, was der nächste Schritt ist.»

«Die nördlichen Packs  müssen kontaktiert werden, vielleicht wissen sie mehr. Und Reah könnte vielleicht ebenfalls mehr über Daemon wissen. Aber...» er blickte mich mahnend an, so als ob er wüsste, dass ich Einwände hätte. «Erst morgen. Heute Abend gibt es noch ein Rudelessen.»

Ich gab mich mit einem Schnauben ergeben, denn ich sah seine Beweggründe ein. Heute würden wir sowieso nicht mehr weit kommen. Ausserdem hatte ich meinen Pfeil und Bogen nicht dabei.

Ohne darauf zu warten, dass er mir auch noch sagt, dass wir loslaufen könnten, rannte ich bereits los, in der Hoffnung, dass mich meine butterweichen Beine, die jederzeit zusammenzuklappen drohten, hoffentlich bis ins Packhaus trugen.

Kurz blickte ich hinter mir und sah gerade noch, wie er sich in den grossen, grauen Wolf verwandelte. Mein Herz klopfte nach wie vor wild gegen meinen Brustkorb. Der mürrische, verschlossene Wolf hatte mit mir gespielt. Und er hat nicht nur mit mir gespielt. Oh, nein. Zitternd berührte ich erneut mein Ohr.

Er hatte mir sein Zeichen aufgesetzt.

Das hiess nicht, das er mich markiert hatte, dennoch kannte ich die Regeln, die Werwölfe pflegten. Sie vergaben nicht einfach jedem ihr Zeichen. Es handelte sich um etwas tief Intimes. Wenn ich mich nicht sofort zurückzog, würde er sich immer weiter hervorwagen und es als stille Einladung sehen.

Was jedoch noch viel schlimmer war, war, dass es mir nichts ausmachte. Es gefiel mir. Er gab mir das Gefühl begehrt, fast schon gewollt, zu sein.

Heilige Gaia, ich steckte in Schwierigkeiten.




Heey babes 🤍

Zweiter Tag der Weihnachts-Edition! ☃️❄️

Wie hat euch das Kapitel gefallen? 🥰

Nächstes Kapitel kommt in einer Stunde um 15:00 Uhr 😍❤️

& Frohe Weihnachten ❤️

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Love you guys,

Xx raven

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