A R Y A➳
Wir hatten den Haupteingang gewählt. Wir bewegten uns leise und flink durch die dunklen, feuchten Tunnel.
Ich hatte die Karten schon Tage vor unserem ersten Einbruch studiert und wusste, wo Echindas Räume lagen. Doch die Dämonen kamen unerwartet.
»Arya! Geh!« rief mir Cha'tima zu, als sie uns aufhielten.
Kurz verweilte mein Blick auf Georgie, die sich wacker gegen die Dämonen schlug und einen Pfeil nach dem anderen abfeuerte. Abermals sah ich Cha'tima an. Er verstand mich wortlos.
Er nickte. Ich werde auf sie aufpassen.
Mit diesem stillen Versprechen bahnte ich mir einen Weg durch die grausamen Höllenkrieger, schlug einen nach dem anderen ab und rannte dann so schnell ich konnte durch die Gänge. Bog an genau den richtigen Stellen ab, die ich mir vorgemerkt hatte und stand schlussendlich vor der schweren, dicken mit Eisenscharnieren versehenen Tür.
Um Echinda zu töten brauchte ich keinen Bogen. Ich brauchte die Dolche, mit denen ich die Rune in ihre Haut ritzen und dabei die Zauberformel aufsagen musste. Dann würden all ihre Seelenbindungen sich auflösen und sie würde niemanden mehr kontrollieren. Erst dann durfte ich ihr einen Pfeil in ihr schwarzes, bestialisches Herz rammen.
Ich öffnete die Tür.
Obwohl ich nie wirklich gewusst hatte, wie ich sie mir vorstellen sollte, hatte ich sie mir anders ausgemalt. Weder hübscher noch hässlicher. Einfach anders.
Ihr langer, kräftiger Reptilschwanz schimmerte in einem satten Grün und stand in hartem Kontrast zu ihrer bleichen Haut und ihren schwarzen Haaren. Doch es war nicht der Schwanz, noch die schuppige Haut, die mich aus dem Konzept brachte. Es waren ihre Augen. Grosse, mandelförmige Augen, deren Pupillen zu langen, breiten Schlitzen gezogen waren. Und sie blinzelten fast kein einziges Mal, während ich sie betrachtete.
»Arya, welch Überraschung.« Ihr Blick glitt auf meine Waffen. »Eine eher unschöne Überraschung, um konkret zu sein.«
Ich festigte die Griffe um die zwei Dolche in meinen Händen. »Beruht auf Gegenseitigkeit.«
Sie betrachtete mich kühl. Dann schlängelte sie sich auf die Seite und gab Sicht auf den grossen Altar in der Mitte des Höhlenraums. »Xenos, erledige dieses Problem für mich.«
Ich keuchte, als ich die grosse, vertraute Gestalt auf der Steinplatte erkannte. Langsam und in stockenden Bewegungen richtete er sich auf und als er seinen Kopf zu mir drehte und mich fixierte, erstarrte ich. Abgrundschwarze Augen blickten mir entgegen. Keinerlei Erkenntnis glomm in seinen einst wunderschönen blauen Augen auf. Keine Gefühlsregung oder gar Wärme. Stattdessen waren sie genauso, wie ich mich fühlte. Leer.
»Was habt Ihr ihm angetan?« flüsterte ich und konnte meine Augen nicht von ihm nehmen.
Echinda sah zu, wie Xenos vom Altar glitt und auf seine Beine kam. »Du hattest keine Ahnung, was?« Jetzt sah sie mich an. »Und ich dachte immer, Mates standen sich so nahe wie keine zwei anderen Seelen.«
»Von was hatte ich keine Ahnung?« Eine dumme dumme Frage, dennoch musste ich sie stellen. Musste wissen, ob mein Verdacht sich bestätigte. Schweiss brach mir aus und die Dolchgriffe wurden rutschig.
Echinda lachte leise. »Oh teuerste Arya, das spielt jetzt alles keine Rolle mehr. Nicht wahr mein Grosser?« Sie strich sanft über Xenos nackten Arm.
»Fass ihn nicht an!« schrie ich und machte mich bereits daran, auf sie zu stürzen, als sie die Hand hob und kalt befahl:
»Töte sie.«
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X E N O S | ✔️
Hombres Lobo*ABGESCHLOSSEN* ➳ ZWEITES BUCH DER " a mate's call " SERIE ➳ (Kann unabhängig vom 1. Teil der Serie gelesen werden) Sturmblaue Augen, blonde zerzauste Haare und eine mürrische verzogene Miene. Er ist der König der Werwölfe. Er ist der Mann, d...