X E N O S➳
Ich fühlte mich schrecklich. Wir hielten uns jetzt schon drei volle Stunden im dunkelgehaltenen Konferenzraum auf, indessen Zentrum ein massiger Ebenholztisch stand und Blick auf eine ausgebreitete Karte legte, und dennoch konnte ich nur daran denken, dass Arya nicht bei mir war. Und mit diesem Gedanken stiegen die Schatten in meiner Brust erneut an, wanderten durch meine Glieder, kletterten meine Knochen hinauf und beschworen die blutigen Erinnerungen.
Reah studierte unseren Plan. »Du willst das heute also wirklich durchziehen?«
Ich drängte die Dunkelheit sowie das Gefühl, Arya nicht mehr zu spüren, weg und konzentrierte mich auf das Meeting. »Ja.« Daran gab es nichts mehr zu rütteln. Ich sah jeden einzelnen meiner besten Soldaten an, die zur Versammlung gekommen waren, um heute Nacht mit mir in die Schlacht zu ziehen. »Wir beschützen unser Pack und unser Land.«
Einstimmiges Knurren und ein inbrünstiges: »Ja, Alpha!« war zu hören.
»Xenos!« Die Tür wurde aufgerissen und Devon steckte seinen Kopf herein. »Kann ich dich kurz sprechen?«
Ich brummte. Klasse Timing Devon, wie immer. Mit einem auffordernden Blick zu Reah, sagte ich: »Nun da ihr wisst, wie ihr heute Abend vorgehen sollt, wird euch Reah jetzt erklären, wie der Bund von Echinda und ihren Opfern genau gelöst werden kann.«
Devon fing mich auf dem Gang, dessen eine Wand mit deckenhohen Fenstern versehen war, ab. »Diese Schlange hat erneut zugeschlagen.«
Ich konnte ein Knurren nicht verhindern. »Wie viele?«
»Fünf.«
»Scheisse!« fluchte ich und fuhr mir durch die Haare – ein Zeichen mangelnder Selbstbeherrschung, doch dazu war es schon lange zu spät. »Wann war das?«
»Vor zwei Stunden.«
»Und niemand hat von dem Angriff etwas bemerkt?«
»Nein.«
Wie konnte das Möglich sein? Wir hatten Patrouillengänge, hatten Überwachungen an jeder Ecke aufgestellt und keines meiner Rudelmitglieder hielt sich lange alleine auf. Wie konnte niemand etwas von den Entführungen mitbekommen?
»Wir werden sie zurückholen.« versprach ich. »Du solltest sowieso in der Besprechung sein, Devon. Wo warst du?«
Er kratzte sich am Kopf. »Ähmm... Tatsächlich war ich gerade auf dem Weg hierhin.«
»Du hast es vergessen, nicht wahr?« Ich machte mir Sorgen. Devon ging es immer noch nicht gut und ich fragte mich, ob er wohlmöglich Langzeitschäden davontragen würde. »Na los, rein mit dir. Ich werde dir später alles noch einmal erklären.«
Ich verschwieg ihm zu sagen, dass ich es für besser halten würde, wenn er sich nicht an dem Angriff beteiligen würde. Devon war einer meiner dominanten Rudelmitglieder, einer meiner Betaoffiziere, diesen Schlag würde ihn schwerer treffen als die Kopfverletzung selbst.
»Ay, ay Boss.« sagte er grinsend, salutierte und hielt mir dann die Tür offen.
Ich schüttelte den Kopf. »Ich komme gleich nach. Da gibt es noch was, das ich erledigen sollte.«
»Auch gut.« Er schloss die Tür hinter sich zu.
»Du kannst hervorkommen, Kätzchen.« Ihr blumiger, frischer Geruch nach Frühling hatte sie schon seit ich aus der Tür getreten war verraten und mein Wolf schlug den dunklen Rauch mit seinen Pranken weg, verlangte brüllend nach seiner Gefährtin.
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X E N O S | ✔️
Lobisomem*ABGESCHLOSSEN* ➳ ZWEITES BUCH DER " a mate's call " SERIE ➳ (Kann unabhängig vom 1. Teil der Serie gelesen werden) Sturmblaue Augen, blonde zerzauste Haare und eine mürrische verzogene Miene. Er ist der König der Werwölfe. Er ist der Mann, d...