E P I L O G

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A R Y A







»Wohin führst du mich denn?« fragte ich Xenos lachend, als er mich an der Hand durch den Wald lotste.

»Lass dich überraschen.« meinte er nur, und zwinkerte mir dann geheimnisvoll zu.

Ich verdrehte die Augen, doch ein Lächeln zupfte an meinen Mundwinkeln. Stillschweigend folgte ich ihm durch den Nadelwald, genoss das Laub und die kühle Walderde, die meine nackten Füsse kitzelte. Endlich war der Sommer da und meine Lebebekleidung, die aus einem Rock und einem Brustumfang bestand, war nun Kleidung genug, auch hier im Norden. Die Temperatur stieg mit jedem Tag und die Sonne brannte auf meiner Haut, wann immer ich auf dem Trainingsfeld Unterricht gab und meinen Schülerinnen die neusten Lehren der Zisara beibrachte.

Die indigoblauen Linien, die nun auch Xenos Haut schmückten, glänzten unter seinem weissen Leinenhemd hervor, auf das vereinzelten Sonnenstrahlen, die es durch das Blätterbaldachin schafften, schienen. Er trug die Bemalung nicht jeden Morgen auf, so wie ich oder alle anderen Gis. Doch ab und an liess er mich gewähren, mit der Meinung: »Du kannst so viel meiner Haut mit Farbe bekleckern, wie du möchtest, wenn es dich denn glücklich macht.«

»Ah. Ich hätte es mir denken müssen.« sagte ich, als wir plötzlich anhielten und er seine Hand ausstreckte, um den durchsichtigen Zauberschwall zu teilen. Ich ergriff sie und unsere Symbole berührten sich.

Er warf mir ein schiefes Grinsen zu. »Nicht so voreilig, Kätzchen.« Dann zog er mich mit sich durch die Schutzwand. Ich hatte mit einer kleinen Lichtung gerechnet, mit einem magischen Wasserfall und einer bunten Blumenwiese. Aber nicht mit dem, was vor mir ragte.

Es war ein Haus. Nicht enorm gross, eher süss und kompakt. Die weisse Steinmauer war über und über mit Pflanzen bewuchert, und schmiegte sich perfekt um den grossen, dicken Baumstamm, der die Mitte des Hauses durchbrach. Es war, als würde dieses Haus eins mit Gaias Natur sein, verbunden, in bezauberndste Weise.

Ich konnte nicht anders, als mit geweiteten Augen zu staunen. »Es ist wunderschön.« Ich wagte einige Schritte weiter hervor, strich über den Holzzaun, der den Vorgarten eingrenzte. Teakholz, Holz, das aus tropischen Gebieten stammte.

»Wem gehört es?« flüsterte ich, denn ich konnte nicht glauben, dass es einem unserer Rudelmitglieder gehörte. Da waren so viele Details, die so viel mehr auf meine Heimat deuteten.

Xenos, der mir gefolgt war und neben mir stand, sagte leichthin: »Uns.«

Ich hob meinen Kopf. »Was?«

»Es ist Neubau. Vor einem Sonnenumlauf erbaut worden.« redete er weiter, mit Blick auf das Haus gerichtet. »Perfekte Isolation für den Winter, dennoch wird es im Sommer nicht zu heiss, da-«

»Was meinst du mit, es gehört uns?« unterbrach ich ihn fassungslos.

Er schob seine Hände in seine Hosentaschen und sah zu mir herunter. »Ich habe es vor einem Sonnenumlauf in Auftrag gegeben.«

Vor einem Sonnenumlauf. Als wir uns das erste Mal kennengelernt hatten. Ich starrte ihn an. »Wieso?«

Ein Schulterzucken. »Falls es mit uns geklappt hätte.« sagte er schlicht und ohne Umschweife, als bedeutete es nichts. »Hier.« Er reichte mir die Schlüssel. »Sieh es dir an.«

Nach wie vor perplex nahm ich die Schlüssel, öffnete dann das Gartentor und tappte über die schmalen Besatzsteine, die durch den kleinen, jedoch feinen, leicht wilden Vorgarten zur Haustür führten. Ich schloss die Tür auf und trat hinein.

Meine Augen brannten, während ich durch das Haus wanderte und alles betrachtete. Eine grosse Küche, ein langer Massivholztisch, ein gemütliches Wohnzimmer. Alles bestand aus Teakholz. Meine Lieblingsblumen standen in einer Vase auf dem Tisch. Gewürze stapelten sich in den Küchenschränken, es gab Holzschüsseln, um meine Bemalung zubereiten und alle Zutaten dafür ebenfalls.

»Ich weiss nicht was ich sagen soll.«

Er stand weiterhin an der Tür, seine Augen unverwandt auf mich gerichtet. Er hatte mich die ganze Zeit nicht aus dem Blick gelassen. »Dann sag nichts. Sieh dir erst den oberen Stock an.«

»Okay.« Okay? Ernsthaft, Arya? Das war eine dämliche Antwort, doch ich wusste gerade nicht, was ich anderes sagen sollte und kam mir so unbeholfen vor, wie in dem Moment, als Rowtag mir den Bogen überreicht hatte. Also machte ich mich schleunigst auf den Weg in die obere Etage, bestieg die Wendeltreppe, während mich Xenos Schritte einholten.

Das erste Zimmer beinhaltete ein grosses Bett, neben einem riesigen Fenster und einem anschliessenden Bad. Ich besah mir alle anderen Gemächer, bis ich stehen blieb und mich zu ihm umdrehte. »Was hast du mit all diesen Räumen vor?«

Die Zimmer waren leer, die Wände weiss. Er schritt durch den Türrahmen. Seine Hände nach wie vor in seinen Hosentaschen, als er mich mit einem verruchten Lächeln ansah. »So wenig wie ich meine Finger von dir lassen kann, dachte ich, ich sorg schon mal vor.«

»Oh.« Meine Brauen schossen in die Höhe.

Jetzt kam er auf mich zu. Langsam und gemächlich, wie das Raubtier das er war. Sein helles Leinenhemd straffte sich über seinen breiten Oberkörper und seine Augen leuchteten auf, als er mich mit schräg gelegtem Kopf betrachtete. »Oder willst du keine Kinder?«

Wir hatten noch nie darüber gesprochen. Und ich hatte mir noch nie darüber Gedanken machen müssen. Doch nun, als ich dieses Funkeln in seinen Augen sah, das gleiche Funkeln, dem ich schon damals, als er mich mit Koray zusammen sah, begegnet war, verpuffte meine Ungewissheit.

Meine Zähne gruben sich in meine Unterlippe. »Nun ja, ich denke, es spricht nichts dagegen.«

»Gut. Ich habe nämlich vor, all diese Zimmer zu füllen.« sagte er grinsend. Dann packte er mich und hob mich hoch.

Automatisch schlang ich lachend meine Beine um seine Hüften. »Alle?« Das waren mindestens fünf.

»Alle.« Seine Hand umgriff mein Kopf und er zog mich zu sich heran. Küsste mich innig. »Schliesslich haben wir eine Ewigkeit Zeit.«

Eine Ewigkeit. Ich wickelte meine Arme um seinen Hals, schob meine Hände in seinen Kragen und legte sie auf seinen Rücken.

Sein Mund wanderte hinab an die Markierung, und er leckte darüber. »Eine Frage habe ich aber noch.« murmelte er, hob dann wieder seinen Kopf und sah mich neugierig an. »Wann hast du meine Sprache gelernt?«

Ich prustete empört auf. »Hey! Die konnte ich schon immer!«

»Naja... Brüchig.«

Ich boxte ihm gegen seine Brust. »Nimm das zurück!« fauchte ich, konnte jedoch die gespielte Empörung nicht lange aufrechterhalten.

Er lachte. »Sag mir wann.«

»Meinetwegen.« Ich verdrehte meine Augen und mein Herz pochte laut. »Vor einigen Monaten.«

Er wurde ganz ruhig, starrte mich mit brennenden Augen an und wisperte: »Wieso?«

Ich lächelte, denn er wusste doch bereits schon, wieso. Es gab nur ein Grund, wieso ich mir um Gaias Wille jemals diese Mühe gemacht hatte. Ich beugte mich zu ihm hinab, so nahe, dass sich unsere Lippen bei jedem Wort berührten und gestand: »Falls es mit uns geklappt hätte.«










Heey babes 🤍

Das waren die letzten 😢😢

Wie cute sind Xenos und Arya denn? 🤧

Vielleicht werde ich irgendwann mal noch Bonjskapitel über Zaramis und Xarya kommen ❤️ aber weiss noch nicht wann ☺️❤️

Kommentiert und stimmt ab 💕

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