Hermine betrat aufgeregt die Große Halle. Ihr Herz pochte in einem ungewöhnlich schnellen Rhythmus. Heute fand das Klassentreffen stand. Sie würde alle wiedersehen. Jedes Haus verkroch sich bisher in seiner Ecke. Sobald Harry, der Ginny mitgenommen hatte, Hermine entdeckte, winkte er sie zu sich. Doch Hermine steuerte zuerst die Hufflepuffs an. Sie hasste dieses Schubladendenken ihrer Klassenkameraden. Sie wollte einen bestehenden Häuserfrieden, wenigstens nach all den Jahren.
Was war so schlimm daran, seinen Horizont zu erweitern? Selbst die in Hermines Augen schrecklichste Professorin, die Wahrsagelehrerin, hatte das gesagt. Natürlich hatte sie sich nicht auf den Häuserstreit bezogen, aber sie hatte es dennoch gesagt.
Hermine besuchte danach die Ravenclaws. Sie waren die Schlauen, also fragte sie diese nach einer Lösung ihres Problems.
»Ganz einfach. Alkohol.«
»Ja, du musst sie betrunken machen.«
Hermine hatte eine andere Lösung erwartet, doch sie würde diese umsetzen.
Als Nächstes ging Hermine zu den Slytherins. Sie waren listig, also nahm Hermine am ehesten von ihnen an, dass sie Alkohol nach Hogwarts schmuggeln konnten. Alkohol in Hogwarts zu trinken, war eigentlich verboten, doch dieses eine Mal würde Hermine sich nicht an Vorschriften halten.
»Hat einer von euch Alkohol dabei?«, fragte Hermine. Die Schüler erkannten Hermine nicht, da sie sich verändert hatte. Also wunderten sie sich auch nicht über ihre Frage.
»Ja, klar.«
»Worauf wartest du dann?«
Hermine konzentrierte sich auf die Partybecher, die Ginny und Harry in ihrem Schrank aufbewahrten und bei jedem von Hermines Besuchen herausholten. Letztendlich trank Hermine immer nur Wasser aus denen. Hermine holte ihren Zauberstab aus der Tasche und murmelte ein »Accio Partybecher«. Die Becher flogen auf Hermine zu, doch sie lenkte sie in Richtung ihrer ehemaligen Klassenkameraden. Die Slytherins liefen herum und verteilten den Alkohol.
Später am Abend waren alle betrunken. Manche erinnerten sich nicht mal mehr an ihren Namen. Jeder sprach mit jedem. Es gab keine albernen Abgrenzungen.
Ein blonder Schüler näherte sich Hermine.
»Wer bist du? Bestimmt eine von den Hufflepuffs. Mit denen hatte ich nie so viel zu tun.«
Hermine konnte es nicht glauben. Ihr Feind, Draco Malfoy, wusste nicht, wer sie war. Hatte er zu viel getrunken? Er nuschelte gar nicht und stand ziemlich gerade.
»Wie viel hast du getrunken?«, fragte Hermine.
»Gar nichts. Ich trinke keinen Alkohol«, antwortete Draco. Aus irgendeinem Grund glaubte Hermine ihm.
»Also, welche Schönheit steht nun vor mir?«
Hermine versuchte immer noch, den Fehler in ihrem Gespräch zu finden. Selbst wenn Draco sie für eine Hufflepuff hielt, würde er sie nicht ansprechen. Draco hatte mit niemanden zu tun, der nicht zu Slytherin gehörte. Er verabscheute alle, die nicht gut genug für ihn waren.
»Hermine Granger.«
»Wow. Du siehst richtig gut aus«, meinte Draco nur. Er erwähnte nicht mal ihre Muggelabstammung.
»Danke?« Hermine überlegte noch, ob Draco das Kompliment ernst gemeint hatte, als Draco weitersprach. »Heute ist doch so etwas wie ein Neuanfang oder?«
»Eigentlich ist das nur ein Klassentreffen«, entgegnete Hermine.
»Na gut. Bevor ich das durchziehe, was ich vorhabe, sollte ich dir erzählen, dass ich eine Freundin hatte. Sie gehörte nicht zu den Zauberern und Hexen. Sie wusste gar nichts von unserer Welt und doch habe ich mich in sie verliebt. Ich wollte sie sogar heiraten. Leider haben wir uns getrennt. Was ich dir damit sagen möchte, ist, dass ich mich geändert habe, Hermine. Ich darf dich doch so nennen, Hermine. Oder, Hermine?« Hermine nickte. »Tut mir Leid. Ich habe dich die ganzen Schuljahre nur Granger genannt, Hermine, also muss ich das jetzt nachholen, Hermine. Der Name Hermine klingt wirklich schön, Hermine.«
Hermine brach in Lachen aus, welches auf Draco ansteckend wirkte.
»Hermine, darf ich dich jetzt küssen, Hermine?«, fragte Draco, als sich diese wieder beruhigt hatte.
»Ja.«
DU LIEST GERADE
Dramione Oneshots
RomantikHermine Granger und Draco Malfoy aus der Harry-Potter-Welt stellen für viele ein außergewöhnliches Paar dar, da sie beide sehr verschieden sind. In diesem Buch gibt es Kurzgeschichten, auch genannt Oneshots, über die beiden. Es kann vorkommen, das...