„Tschüss, Hermine." „Ja, bis nächste Woche!" „Ach und viel Glück bei deiner Prüfung. Du wirst das schaffen."
„Danke, Draco."
Mit einem Lächeln und Vorfreude auf die nächste Zaubertrankstunde wollte ich gehen, doch Ron und Harry versperrten mir den Weg.
„Du hast jetzt eine Prüfung und erzählst uns nichts davon? Das ist dir doch wichtig und wir sind deine besten Freunde!"
Sowohl Ron als auch Harry starrten mich ungläubig an. Sollte ich anmerken, dass ihre Münder offenstanden? Nein, das war jetzt nicht der beste Augenblick dafür.
„Du vernachlässigst uns irgendwie in letzter Zeit."
„Und wenn du uns was Wichtiges erzählen willst, dann erzählst du davon, dass Malfoy doch nicht so schlimm ist, wie wir immer dachten und wie viel Spaß die Zaubertränkestunde mit ihm wieder einmal gemacht hat."
Mist, die beiden sahen echt wütend aus.
Ron wurde rot im Gesicht.
„Du verbringst deine Zeit nur noch mit Malfoy! In Zaubertränke ist er wirklich bei dir und sonst immer in Gedanken.
Du denkst nicht an mich oder an Harry. Dabei..." Man hörte ein Schluchzen von ihm und Harry machte ein zerknirschtes Gesicht.
„Dabei bin ich doch verliebt in dich", vollendete Ron seinen Satz flüsternd. Ich riss die Augen auf. „Was?"
„Ich dachte, du wüsstest das. Ich hab doch immer Andeutungen gemacht. Und Ron hat auch versucht, es dir zu zeigen." Harry blickte mich entschuldigend an.
Oh nein. Das war also dieses große Geheimnis gewesen, von dem Harry immer gesprochen hatte. Und wenn ich aufmerksamer zugehört hätte, dann hätte ich es vielleicht sogar gemerkt
„Du hast es nicht mal geahnt?! Wir haben uns so viel Mühe gemacht, es dir langsam beizubringen! Du mieses Stück!" Rons Gesicht färbte sich rot vor Wut und ohne Vorwarnung stampfe auf und es geschah vieles gleichzeitig.
Harry stürzte an mir vorbei in den hinteren Teil des Raumes, wo Draco noch immer an seinem Tisch stand. Anscheinend hatte er uns mehr oder weniger freiwillig belauscht. Doch nun bereitete er sich anscheinend auf den bevorstehenden Kampf mit Harry vor. Während mich die beiden Jungen, die nun anfingen, miteinander zu kämpfen, ablenkten, schlug mir jemand ins Gesicht, sodass ich das Gleichgewicht verlor und taumelte.
Ron. Er hatte mich geschlagen. Und es tat weh, sehr weh. Aber da war noch etwas.
Für einen Moment hatte ich Draco vergessen und bekam Angst, dass Harry ihn sehr verletzt hatte, deshalb wirbelte ich herum. Harry hatte Draco getroffen, sodass seine Nase blutete, doch Draco schlug Harry zurück und zwar in den Magen. Dieser stolperte ein paar Schritte zurück und Draco stürzte vor. Doch bevor er bei mir ankam, warf mich jemand auf den Boden. Eine Person sprang über meinen Körper. Ich rollte mich auf den Rücken und beobachtete, wie Draco mit Ron kämpfte. Ich glaubte, dass Draco die Oberhand gewann, doch sicher war ich mir nicht. Ich kannte mich nämlich überhaupt nicht mit Kämpfen aus. Plötzlich nahm ich eine Person hinter mir wahr. Harry.
In der einen Hand seinen Zauberstab haltend, die andere zur Faust geballt, schritt er auf uns zu. Ich vermutete, er wollte Draco von hinten angreifen, doch das konnte ich nicht zulassen. Ich rappelte mich trotz Schmerzen auf und stellte mich Harry in den Weg. „Hermine, ich kann dir nicht wehtun. Du bist meine beste Freundin. Aber wenn wir Draco besiegen, wirst du vielleicht wieder so, wie du früher warst." „Harry, ich bin so wie ich bin und das wird immer so bleiben. Und in letzter Zeit ziehe ich euch Draco vor. Weißt du auch warum?" Ich atmete tief ein. „Weil ich mich in ihn verliebt habe. Und ihr solltet das entweder akzeptieren oder mich in Ruhe lassen."
„Hermine, das wusste ich nicht. Es ist nur so, dass Ron schon so lange in dich verliebt ist und du hast es noch nie bemerkt." Harry machte eine lange Pause.
„Weißt du, was ich glaube? Ich glaube, ich war blind. Ich wollte ein guter Freund für Ron sein, da habe ich vergessen, ein guter Freund für dich zu sein. Wenn einer verliebt ist, kann man nicht so schnell etwas daran ändern. Ich hoffe, dass das Glück auf deiner Seite ist und Malfoy dich auch liebt."
Harry ging an mir vorbei und sagte im Hinausgehen zu Ron: „Es tut mir Leid, Ron. Aber Hermine hat auch ihr Glück verdient."
Damit wandte er sich ab und lief aus dem Zaubertränkeraum.
„Nicht nur du, jetzt ist auch noch Harry gegen mich! Wie konntest du nur, Granger?!" Voller Zorn rannte Ron auf mich zu. Draco erwischte ihn auf der Hälfte des Weges mit seiner Faust, doch Ron ließ sich nicht stören und rammte seine Faust wieder in mein schon längst schmerzendes Gesicht.
„Au!", schrie ich und fiel, aber ich landete nicht auf dem harten Boden, wie ich vermutet hatte, sondern auf Dracos Körper.
„Es ist alles gut, Hermine." Erst als Draco mit seinem Daumen über meine Wange strich, merkte ich, dass ich weinte.
„Ich habe eine Schutzblase gezaubert", flüsterte er.
Ron, fuchsteufelswild, trat und schlug nach uns, doch eine unsichtbare Wand hielt seine Angriffe von uns fern. Ron versuchte es mit Zaubersprüchen, doch auch die halfen ihm nicht weiter, also stampfte er beleidigt aus dem Klassenzimmer und ließ uns beide allein. Es gibt deutlich romantischere Orte für den ersten Kuss, doch das war mir in dem Moment, indem meine Lippen auf seine trafen, egal.
„Ich liebe dich", flüsterte ich.
„Ich liebe dich, Hermine", flüsterte Draco und ich war mir sicher, dass wir beide in diesem Augenblick zu den glücklichsten Menschen der Welt gehörten.
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Dramione Oneshots
RomanceHermine Granger und Draco Malfoy aus der Harry-Potter-Welt stellen für viele ein außergewöhnliches Paar dar, da sie beide sehr verschieden sind. In diesem Buch gibt es Kurzgeschichten, auch genannt Oneshots, über die beiden. Es kann vorkommen, das...