𝟙𝟘𝟘. 𝕊𝕖𝕖𝕝𝕖𝕟𝕧𝕖𝕣𝕨𝕒𝕟𝕕𝕥𝕖 (𝕋𝕖𝕚𝕝 𝟚)

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Als die Kutsche anhielt, sprang Luna zuerst auf den schlammigen Boden.

»Wir sehen uns nachher, spätestens morgen. Viel Glück mit deinem Seelenverwandten.« Mit diesen Worten verabschiedete sich Luna und rannte zu ein paar anderen Schülern.

Draco stieg mit zitternden Beinen aus der Kutsche. Beinahe rutschte er im Matsch aus. Vorsichtig kämpfte er sich einen Weg zum Schloss.

Er atmete schneller als sonst, als er den Brief von Professor McGonagall aus seiner Manteltasche zog. Sie hatte eine kurze Notiz verfasst, in der stand, dass der Sprechende Hut ihn erst morgen früh einsortieren würde. Einen Grund hatte sie nicht genannt. Doch Draco wollte den neuen Schülern sowieso nicht die Schau stehlen. Außerdem konnte er sich nun an einen Tisch seiner Wahl setzen.

Draco folgte dem Schülerstrom.

Noch 50 Minuten.

In der Großen Halle musterte er aufmerksam die fünf Tische, an denen Schüler beziehungsweise Lehrer saßen. Die vielen Eindrücke saugte Draco auf. Er wollte diesen Abend genießen.

Da Draco sich nicht für einen Tisch entscheiden konnte, schloss er einfach die Augen und stolperte zu irgendeinem. Er wusste nicht, an welchem Tisch er gelandet war, doch die Menschen waren nett. Sie löcherten ihn mit vielen Fragen. Ein dunkelhäutiger Schüler stellte sich als Blaise Zabini vor. Er las ebenfalls gerne. Aus diesem Grund war es kein Wunder, dass sich das Gespräch Büchern zuwandte, die sie gelesen hatten und sich viele ausklinkten, um neue Unterhaltungen zu beginnen.

Ein kurzer Blick auf seinem Arm erinnerte Draco, dass er in 45 Minuten seine seelenverwandte Person treffen würde.

Die Tür wurde aufgerissen und eine ältere Frau eilte mit flatternden Umhang nach vorne. Kleine, verängstigte Schüler folgten ihr.

»Das ist Professor McGonagall«, informierte Theodore Nott Draco.

Die Schüler wurden unter lautem Applaus in die vier Häuser eingeteilt. Auch Slytherin, an dessen Tisch sich Draco niedergelassen hatte, brach Jubel aus, sobald jemand ihnen zugeordnet wurde.

Professor McGonagall sagte noch etwas, bevor sie den Schülern erlaubte, zu essen.

Draco hatte noch nie so leckere Speisen zu sich genommen, deshalb schlang er alles, was er zu greifen bekam, herunter.

Es verging einige Zeit, in der die Schüler aßen, fröhlich quatschten und die neuen Schüler in ihr Haus einweihten. Draco blickte auf seinen Arm. Weniger als eine halbe Stunde, dann war es auch schon so weit.

Der Nachtisch schmeckte ohne Frage am besten. Nach diesem wies Professor McGonagall auf Regeln hin, dann entließ sie die Schüler.

Draco wusste nicht, wo er die erste Nacht schlafen sollte, also drängte er sich durch die ihm entgegenströmende Masse zum Lehrertisch.

»Professor? Wo soll ich heute übernachten?«, fragte er.

In Slytherin ist noch Platz in Blaise Zabinis und Theodore Notts Zimmer, in Hufflepuff gibt es auch noch ein freies Bett, weil einer gegangen ist. Und in Ravenclaw könntest du im Zimmer von Leo Lane und seinen Klassenkameraden übernachten. Ich denk-«

Draco unterbrach die Lehrerin. »Ich würde gerne nach Slytherin zu Blaise und Theodore. Die habe ich beim Abendessen schon kennengelernt.«

Professor McGonagall nickte und beschrieb ihm dann den Weg sowie das Passwort. Rasch machte Draco sich auf den Weg. Er sollte den Keller suchen, allerdings verirrte sich Draco wegen der Dunkelheit. Er wanderte durch finstere Gänge und erlebte, wie Peeves, der Poltergeist von Hogwarts, von dem Draco gelesen hatte, durch ihn sauste, woraufhin Draco mächtig fror.

Nach einiger Zeit hörte er plötzlich Schritte, allerdings wurde er von seinem Arm abgelenkt, von dem ein Vibrieren ausging.

Die Zahl auf seinem Unterarm änderte sich nun jede Sekunde.

10, 9, 8...

Die Schritte schienen sich zu nähern. Wie automatisch stolperte Draco weiter. 

7, 6, 5...

Noch ein paar Schritte. Nun nahm Draco einen Schatten wahr, der sich zu einer Gestalt formte, je näher er herantrat.

4, 3, 2, 1.

Ein hübsches Mädchen mit braunem, wuschigem Haar stand direkt vor ihm. Ihre Nasen berührten sich fast.

»Du bist also meine Seelenverwandte?«, flüsterte Draco.

»Ich habe viel gelesen, aber es gibt bisher nur Theorien über so eine Tätowierung. Jetzt haben sich die Theorien bestätigt. Wir sind Seelenverwandte«, murmelte das Mädchen.

»Wie heißt du?«, fragte Draco.

»Hermine. Hermine Granger.«

»Ich bin Draco. Draco Malfoy.«



Ich wurde von @MitternachtsZauber  in dem Buch »Schreibinspiration« zu diesem zweiteiligen Oneshot inspiriert. In dem Buch veröffentlicht sie Writing Prompts, also kleine Texte, die zum Schreiben inspirieren sollen.

Dramione OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt