𝟙𝟙𝟡. 𝟙𝟡 𝕁𝕒𝕙𝕣𝕖 𝕤𝕡ä𝕥𝕖𝕣

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 »Du hast dich bekleckert«, bemerkte Emma und strich über Toms Kinn.

Tom zuckte bei der Berührung zusammen.

»Noch irgendetwas?«, fragte er. »Sitzt mein Hemd gut? Was ist mit meinen Haaren?«

»Du siehst perfekt aus, Tommy. Außerdem trägst du eine Cap. Hier, deine Sonnenbrille.«

»Nenn mich nicht Tommy!«

»Na los.«

Emma griff nach seiner Hand, als sie aus ihrer Wohnung gingen. Tom schloss zögerlich seine um ihre. Er hatte Angst, alles zu zerstören, denn er empfand viel mehr für Emma als sie für ihn. Diese kleinen Gesten bedeuteten ihm viel, zu viel.

Emma und er stiegen in die Straßenbahn ein. Tom zog sein Cap noch tiefer in die Stirn und seine Jacke enger um sich. Er befürchtete, erkannt zu werden.

»Weißt du, ich wünschte, Hermine würde am Ende mit jemand anderem zusammenkommen«, bemerkte Emma.

»An wen denkst du?«, fragte Tom.

»Krum zum Beispiel.« Tom zuckte kaum merklich zusammen. »Oder Harry.« Mit Daniel?? »Oder mit Draco.« Nun blieb Tom die Luft weg. Hatte sie Draco gesagt?

»Warum denkst du das?«

»Ron und Hermine sind nur Freunde. Sie harmonieren nicht so gut wie Hermine mit anderen.«

»Okay, Harry verstehe ich. Krum auch noch. Im Buch hat Hermine ihm ja im fünften Teil lange Briefe geschrieben.«

»Genau.«

»Aber Draco?«

»Er ist unterschätzt. Alles, was er tut, muss er tun, weil sein Vater ihn dazu zwingt. Innerlich ist er zerbrochen und sehr verletzt. Das macht ihn auf eine Weise sympathisch. Das solltest du doch am besten wissen.« Emma knuffte ihn in die Seite.

»Hm, wo du recht hast. Draco könnte ein netter Kerl sein.«

»Ich habe eine Idee.« Emma grinste und lehnte sich an ihn. Sie presste ihren Rücken an seine Brust, in der sein Herz wild hämmerte. Dann hob sie den Kopf und drehte ihn so weit, bis sie ihn anschauen konnte. Sie flüsterte ihm ihren Plan zu, während er versuchte, sich auf ihre Worte und nicht auf ihren Körper zu konzentrieren.

»Bald ist es vorbei«, sagte er niedergeschlagen, als sie aus der Bahn stiegen. »Ich werde euch vermissen.«

»Rede keinen Stuss. Das dauert noch. Außerdem werden wir uns nicht trennen«, beschwichtigte Hermine ihn.

»Wir werden uns aus den Augen verlieren, in anderen Filmen oder Serien mitspielen und neue Freunde finden.«

»Das ändert nichts daran, dass ihr alle meine Familie seid«, behauptete Emma. Bedrückt folgte Tom ihr zum Set.

»Hi Daniel, hi Rupert.«

»Emma!« Daniel fiel Emma um den Hals. Sie waren zu besten Freunden geworden. Auch Rupert schloss sich der Umarmung an. Emma streckte einen Arm aus und zog Tom in die Gruppenumarmung.

»Ich bin froh, dass wir uns haben.«

»Ab mit euch in die Maske!« Josslyn scheuchte die Schauspieler davon. Die letzte Szene erforderte viel Schminke.

»In den nächsten Tagen wird diese Szene mehrmals gedreht.« Jemand reichte Emma den Text. »Heute ist nur ein Probedurchlauf dran. Chris? Wo ist Chris?«

Gegen Mittag hatten die Figuren ihre Plätze eingenommen. Emma hatte sich in Hermine, Tom in Draco verwandelt. Rupert spielte nun Ron und Daniel Harry. Tom sah auch Luna und Ginny, winkte ihnen zu und wandte sich dann an Hermine.

»Bist du sicher? Wir werden mächtig Ärger kriegen«, zischte er.

»Komm schon. Das wird Spaß machen. Außerdem hat der Regisseur sich beim letzten Streich totgelacht. Was soll schon passieren? Die können uns nicht feuern.«

»Aber -«

»Können wir?«

Draco stand in der Menge ganz in der Nähe von Harry und Ginny Potter und Hermine und Ron. Er kam unauffällig näher und Hermine griff nach seiner kalten Wand und wärmte sie mit ihrer auf.

Harry sprach mit seinen Kindern. Hermine drehte sich zu Draco und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

»Cut! Emma, Tom, was macht ihr denn?«

»Ein kleines, alternatives Ende«, erklärte Emma.

»Meinetwegen könnt ihr in echt zusammen sein, aber im Film ist Hermine mit Ron zusammen. Tom, du kommst hier rüber.«

Tom, dessen Wangen rot geworden waren, befolgte die Anweisungen. Sie wiederholten die Szene mehrere Male. Nun war Draco mit Astoria und Hermine mit Ron zusammen.

Als sie gehen durften, fing Tom Emma ab.

»Können wir reden?«

»Ja, klar.«

Tom nahm ihre Hand und führte Emma zum Hogwarts-Express. Vor nicht mal einer halben Stunde war alles voll gewesen, nun gingen alle nach Hause.

»Ich glaube, hier haben wir uns zum ersten Mal richtig getroffen«, sagte Tom.

»Ja, du hast mich geärgert und an meinen Haaren gezogen.«

»Du hast mich zurückgeärgert. Was war deine Lieblingsszene?«

»Ich glaube, die, als Hermine Draco geschlagen hat. Das war so befreiend.« Emma grinste und musste lachen.

»Ich erinnere mich zu gut. Das hat wehgetan. Weißt du, ich wollte dir etwas sagen.«

»Ja?« Neugierig beugte sich Emma zu ihm.

»Wir können nicht in den Büchern oder Filmen zusammen sein, aber wir könnten es im echten Leben.«

»Du – du meinst, du willst mit mir zusammen sein?«

»Nichts lieber als das. Seit unserem ersten Tag hier bin ich in dich verliebt. In dich, Emma Watson. Und auch ein bisschen in Hermine Granger.«

»Ich dachte, ich mache mir ganz umsonst Hoffnungen!«

»Was?«

»Ich liebe dich, Tom Felton. Das versuche ich dir doch die ganze Zeit zu zeigen, aber ich dachte, du siehst nur deine beste Freundin in mir.«

»Du bist so viel mehr als das.«

»Also wollen wir zusammen sein? Als Tom und Emma?«

»Immer.«

Ihre Gesichter bewegten sich zueinander und sie versiegelten ihr Versprechen mit einem Kuss.

Dramione OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt