𝟙𝟛𝟛. 𝕍𝕠𝕣𝕙𝕒𝕟𝕘 (𝕋𝕖𝕚𝕝 𝟛)

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Hermine lag immer noch im Krankenflügel und wartete auf ihren Freund Draco. Er hatte sie einmal heimlich in der Nacht entführt und sich mit ihr die Sterne angeschaut. Sie hatten einige Sternschnuppen gesehen. Allerdings hatte sie sich danach nur schwächer gefühlt und musste deshalb länger unter Madam Pomfreys strenger Aufsicht im Krankenflügel bleiben.

Da Madam Pomfrey alle Türen verriegelt hatte, musste Draco andere Wege finden, um sich hereinzuschleichen. Als Harry, Ron und Ginny Hermine besuchten, schmuggelten sie Draco unter dem Tarnumhang mit durch die Tür und holten ihn am nächsten Morgen ab. Draco und Hermine redeten die ganze Nacht durch und Hermine war sich sicher, dass sie keinen anderen als Draco wollte. Er brachte ihr Herz mit jeder seiner Gesten zum Schmelzen.

Die Sonne ging gerade unter, als Hermine ein Klopfen hörte. Sie drehte sich um und entdeckte Draco auf der Fensterbank. Er trug eine Rose zwischen seinen Lippen und grinste sie an. Madam Pomfrey blickte sich ebenfalls um.

»Du bist mir ja einer. Na warte, ich habe mir etwas für dich überlegt.« Sie eilte aus dem Zimmer. Draco nutzte die Gelegenheit und huschte zu Hermine.

»Kannst du mir die Rose abnehmen?«, fragte er. Als Hermine nickte, beugte er sich zu ihr und küsste sie. Hermine grinste gegen seine Lippen und nahm die Rose entgegen. Nun hielt sie diese zwischen ihren Lippen fest. Draco kniete sich vor sie hin.

»Liebste Hermine, es steht in den Sternen und sicher haben wir in einer Parallelwelt schon längst geheiratet, aber ich wollte es offiziell machen und dich etwas fragen. Möchtest du meine Frau werden und mir deinen Nachnamen schenken? Ich will für dich verrückte Sachen tun, nur um dich zum Lachen zu bringen. Und das jeden Tag. Du wirst mich jeden Tag an der Backe haben, wenn du Ja sagst. Und vergiss nicht, an meinen Vater zu denken. Das wird eine tolle Rache. Und eins noch. Du kannst zwar Nein fragen, aber dann werde ich dich für den Rest meines Lebens wieder und wieder fragen.«

Hermine konnte nicht anders, als zu lachen und nickte. Sie streckte ihm ihre Hand entgegen und er küsste ihren Ringfinger. Dann steckte er ihr einen gebastelten Papierring an den Finger.

»Wow, ich hätte mehr von dir erwartet«, sagte Hermine unter ersticktem Lachen und Tränen.

»Das ist nicht irgendein Papier. Es ist die erste Seite aus deinem Zaubertränke-Buch. Damit fing alles an.«

Hermines Herz blieb einen Moment stehen. Das war das Süßeste, was er bisher gemacht hatte.

»Ich habe auch etwas hineingeschrieben. Aber ich möchte, dass du es erst nach unserer Hochzeit liest.«

Hermine stemmte sich auf und umarmte ihren Verlobten.

»Draco Granger«, flüsterte sie. »Draco Granger.«

»Das reicht jetzt«, unterbrach Madam Pomfrey sie. »Das war zwar süß, aber du darfst immer noch nicht hier sein, Mister Malfoy.«

»Wenn Sie mich Mister Granger nennen, gehe ich freiwillig«, versprach Draco.

»Erst nach eurer Hochzeit. Vorher lasse ich mir den Spaß nicht nehmen und werde dich vertreiben.« Madam Pomfrey holte hinter ihrem Rücken die geheime Waffe hervor, die sie dort versteckt hatte und feuerte. Ein Wasserstrahl traf Draco an seiner Nase. Draco rauschte um die Betten und bückte sich weg. Madam Pomfrey hastete ihm hinterher, so schnell es ihre kurzen Beine zuließen. In der Hand hielt sie eine knallgelbe Wasserpistole und peinigte Draco so lange, bis er von Kopf bis Fuß nass war und auf den Boden tropfte. Er stahl sich noch einen Kuss von Hermine, versprach ihr, bald wiederzukommen und ging.

Er hielt sein Versprechen. Am Abend wurde er in den Krankenflügel eingewiesen. Madam Pomfrey schickte ihn in ein Bett an das andere Ende des Raums. In der Nacht aber schlich er zu seiner Freundin und legte sich zu ihr unter die Decken.

»Warum bist du hier?«, wollte Hermine wissen.

»Weil ich dich sehen wollte, natürlich«, antwortete Draco prompt.

»Aber wie kommst du hier rein?«

»Ich wurde durch die Tür getragen.«

»Aber warum? Bist du krank? Hat dich jemand verletzt?«

»Ich habe Harry gefragt, ob er mir einen Fluch auf den Hals jagt, der mich wenigstens für ein paar Tage in den Krankenflügel bringt. Ich habe doch gesagt, dass ich einen Weg finden werde, um bei dir zu sein.« Draco küsste Hermine auf die Schläfe und zog sie enger zu sich. Arm in Arm und mit einem Lächeln auf den Lippen schliefen sie ein und träumten voneinander.

Als Madam Pomfrey sie am nächsten Morgen so entdeckte, lächelte sie und gab den Kampf auf. Gegen die Liebe konnte niemand ankämpfen und so sehr ihr das Necken von Draco Malfoy Spaß gemacht hatte, so sehr wünschte sie dem jungen Paar nur das Beste.

Sie legte das Zaubertränkebuch mit der ausgerissenen Seite auf Hermines Nachttisch. Dracos Nachricht hatte sich durch das Papier auf die nächste Seite gedrückt.

Hermine Granger + Draco Granger ;)

Dramione OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt