61. Das Gerücht mit einer gewissen Brunhilde (Teil 2)

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Während Draco durch die Korridore von Hogwarts lief, natürlich auf der Suche nach seiner großen Liebe Hermine, dachte er genau an jene Person. Er war heute morgen aufgewacht und hatte befunden, dass heute genau der richtige Tag war, um Hermine seine Liebe zu ihr zu gestehen. Außerdem wollte er klarstellen, dass das Gerücht, er und eine gewisse Brunhilde seien zusammen, nicht stimmte.

Seit heute Morgen nervte er also alle und zappelte ununterbrochen herum. Er sprang in die Luft und grinste, mit den Gedanken schon am nächsten Morgen, wenn Draco und Hermine händchenhaltend durch das Schloss tänzelten.

Plötzlich stieß Draco, noch total in Gedanken versunken, gegen einen Haufen Klopapierrollen, die aufgestapelt fast bis zur Decke reichten. Natürlich brach der kunstvoll gebaute Turm ein und man hörte sofort einen markerschütternden Schrei. "Was hast du getan? Ich habe Ewigkeiten gebraucht, um dieses Wunderwerk zu erschaffen. Filch meinte, ich sollte mal etwas anderes ausprobieren, statt kleine Kinder auf den Fluren aufzuspüren, das wäre nämlich seine Aufgabe. Und jetzt lebe ich einmal meine kreative Seite an mir aus, dann kommst du und stürzt alles ein. Du hast alles ruiniert!" Peeves schnappte sich ein paar Rollen und warf sie nach Draco. Dann flog er um ihn herum und wickelte ihn mit Klopapier ein.

"Peeves, lass das!", schrie Draco. Sein rechter Arm war mit Klopapier an seiner Seite befestigt.

"Ne, ne, ne! Da kannst du lange warten, bis ich aufhöre."

"Peeves, ich glaube, du bist besser dafür geeignet, kleine Kinder zu erschrecken, als kreative Kunst auszuleben", rief Draco. Er wollte doch heute noch zu Hermine, sie überraschen.

"Was ist denn hier los?" Ein wütender Snape stampfte aus seinem Büro.

"Er hat mich beleidigt. Er hat mir gesagt, dass  ich kein Talent für kreative Kunst habe."

"Hast du auch nicht", murmelte Snape kaum hörbar. "Draco, mitkommen! Ab in mein Büro."

Draco seufzte. Wenn er sich jetzt nicht wehrte, gelangte er wahrscheinlich schneller zu Hermine.

Als Snape die Tür geschlossen hatte, fing Draco sofort an. "Ich hab nichts Schlimmes getan. Peeves hat mich mit Klopapier beworfen. Ich..."

Draco wurde von einem Geräusch hinter ihm unterbrochen, ein Husten, und Peeves steckte seinen Kopf herein. "Vergessen sie nicht, ihn angemessen zu bestrafen." Sein Blick wanderte von Snape zu Draco, dem er seine Zunge rausstreckte, dann verschwand er wieder durch die Wand.

Draco nahm das Wort wieder auf. "Ich wollte ihn wirklich nicht beleidigen oder so..."

Doch schon wieder ließ ihn ein Geräusch verstummen. Ein älterer Slytherinschüler öffnete die Tür. "Professor, Sie wollten mir noch sagen, was ich machen soll, damit die Gryffindors in der nächsten Stunde bloßgestellt werden und wir Slytherins wieder mal Punkte kriegen und..." Erst jetzt bemerkte der Schüler Draco. "Oh ähm ja, tut mir Leid, ich wollte nicht stören, ich komme einfach gleich wieder."

Draco seufzte, als sich die Tür wieder schloss. Er wollte zu Hermine, also fing er nochmal an.

"Also ich habe noch etwas sehr Wichtiges vor und zwar heute und ich wollte noch einmal sagen, dass ich Peeves nichts getan habe."

Doch auch zum dritten Mal kam Draco nicht weiter. Eine Schülerin platzte in Snapes Büro.

"Draco, hier bist du. Also hatte Peeves doch recht. Ich muss dir dringend etwas sagen!" "Ich auch!" Die beiden Verliebten achteten nicht auf ihren stillen Zuschauer oder das Klopapier, das noch immer um Draco gewickelt war.

Bevor Draco jedoch anfangen konnte, hatte Hermine schon gesprochen. "Ich liebe dich. Und das schon sehr viel länger. Und ich weiß auch, dass du mich liebst. Also wollte ich dich fragen, ob du mein Freund sein willst!"

"Oh, Hermine, dir wollte ich heute genau dasselbe sagen. Ich liebe dich. Und ja, ich möchte dein Freund sein."

Die beiden küssten sich.

Snape beobachtete das ganze Schauspiel und entschied dann, die Strafe für Draco fallen zu lassen. Es erinnerte ihn sehr an seine Verliebtheit zu Lilly. Deshalb wollte er ihrem Glück nicht im Weg stehen. So verließ er leise den Raum.

Dramione OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt