𝟙𝟙𝟛. 𝕃𝕠𝕔𝕜𝕖𝕟𝕞𝕒𝕖𝕕𝕔𝕙𝕖𝕟

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Hermine schwang ihren Kopf von einer Seite auf die andere und bewegte ihre Schultern passend zu dem Rhythmus des Liedes. Sie hatte schwarze Kopfhörer aufgesetzt und lebte für diesen Moment. Sie hörte die Musik und nahm nichts anderes wahr. Auch den Jungen, der sich in die Schatten verdrückte, bemerkte sie nicht.

Draco beobachtete sie. Ihre Locken kringelten sich unter ihren großen Kopfhörern hervor. Das sah ein wenig trollig aus. Je mehr er ihre Haare beobachtete, desto mehr stieg das Bedürfnis in ihm an, genau diese zu berühren, mit seinen Händen durch die Strähnen zu gleiten und die Locken um seine Finger zu wickeln.

Außerdem wollte er dem Mädchen die Kopfhörer abnehmen und selbst den Tönen der Melodie lauschen. Er wollte mit dem Lockenmädchen tanzen und lachen. Er stellte sich vor, wie sie sich an den Händen festhielten, während sie sich drehten, während sie sprangen, während sie eine Schrittfolge tanzten, sich tief in die Augen schauten und verliebten.

Draco hoffte, dass sie sich in ihn verlieben würde. Viele Mädchen bewunderten ihn, doch sie sahen nur das Ansehen seiner Eltern, sein Geld und sein Aussehen in ihm, nicht mehr. Sie sahen nicht den sehnsüchtigen, verletzlichen, glücklichen, hoffnungslosen und hoffnungsvollen Jungen, dessen Emotionen sich abwechseln konnten. Er fühlte sich manchmal wie Schnee und Feuer. Beides kämpfte gegeneinander. Schnee konnte Feuer löschen, Feuer konnte Schnee schmelzen. Seine Emotionen waren manchmal sehr gegensätzlich.

Während er das Lockenmädchen betrachtete, spürte er jeden Tag diese Hoffnung, dass es ihn entdecken würde, die stärker und stärker wurde.

Eines Tages, an einem kalten Apriltag, schlich Draco hinter dem Lockenmädchen her. Das Wetter hatte ganz plötzlich umgeschlagen. Vor ein paar Tagen hatte die Sonne geschienen, nun rieselten kleine, feine Schneeflocken vom Himmel und sammelten sich auf den Wegen. Draco bückte sich und fuhr mit einer Hand durch den nassen, kalten Schnee. Er zog seine Hand zurück und beobachtete, wie der Schnee in seiner flachen Hand schmolz.

Draco nahm all seinen Mut zusammen, trat aus den Schatten, in denen er sich versteckt gehalten hatte, und sprach endlich das Lockenmädchen seiner Träume an. Doch sie bemerkte ihn nicht, also nahm Draco ihr die Kopfhörer ab.

»Hey, du kennst mich nicht, aber ähm...« Draco suchte nach dem passenden Wort. Er wollte ihr gerne ein Kompliment machen, aber er befürchtete, er könnte sie damit verjagen. »Ich mag dich«, beendete er schließlich seinen Satz. Hermine schaute ihn neugierig und verwirrt an.

»Wie kannst du mich mögen, wenn du mich gar nicht kennst?«, fragte sie.

»Ich kenne dich nicht wirklich, aber ich sehe dich und ich möchte dich kennenlernen.«

Hermine schaute ihn immer noch misstrauisch mit hoch gezogenen Augenbrauen an, doch Draco wechselte das Thema.

»Darf ich?« Er deutete auf ihre Kopfhörer, die er in der Hand hielt.

»Was willst du damit machen?«

»Ich möchte erfahren, welche Musik dich dazu bringt, so zu tanzen.« Draco rief sich die Szene in Erinnerung, als das Lockenmädchen durch die verschneiten Straßen getanzt war, nicht ahnend, was um sie herum passierte. Hermine hatte elegant und verrückt getanzt, ohne eine bestimmte Reihenfolge und dennoch hatten alle Bewegungen zusammengepasst.

Kleine Schneeflocken hatten sich in ihren Locken verhangen. Draco streckte aus einem Impuls heraus seinen Arm aus und berührte diese unglaublichen Locken des wunderschönen Mädchens. Hermine trat einen Schritt zurück, doch sie bedeutete ihm, die Kopfhörer aufzusetzen. Dann trat sie wieder näher und drückte einen Knopf.

Musik setzte ein, die Draco sofort dazu brachte, im Takt mitzunicken. Beim Refrain fing er sogar an, sich zu drehen und wild zu tanzen. Die Kopfhörer ließen ihn tatsächlich alles vergessen. Niemand war da, nur er und diese wunderbare eigenartige Musik, die manchmal furchtbar schräg und im nächsten Moment wie die schönste Melodie, die er sich nicht einmal in seinen schönsten Träumen hätte vorstellen können, klang.

Diese einprägsame Melodie verhinderte, dass er nur stehen blieb und lauschte. Er musste sich bewegen, er musste einfach.

Als Hermine Draco an der Schulter festhielt, hörte er auf und blickte sie an. Hermine nahm ihm die Kopfhörer ab und stellte die Musik so ein, dass sie nun nicht mehr aus den Kopfhörern drang, sondern aus ihrem Handy. Draco lächelte sie an und nahm ihre Hand.

Bei ihrem Tanz brauchten sie keine Worte, um sich zu verstehen. Die Musik verband ihn und das Lockenmädchen auf eine magische, wunderbare Weise. Je länger sie durch die Straßen der verschneiten Stadt tanzten, desto unzerstörbarer wurde das Band zwischen ihnen.

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Dramione OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt