Keyla
Ich stand vor Lillys Villa, denn im Gegensatz zu mir und Anna war sie reich oder viel mehr ihre Eltern. Sie wohnte in einer reichen Wohngegend in einer gigantischen Villa. Ihr Vater ist glaube Arzt und ihre Mutter ist Anwältin und beide hatten damit anscheinend Erfolg.
Ich atmete tief durch und klingelte.
„Oh hey", machte mir Lilly etwas verwundert über meinen Besuch auf. „Hey", sagte ich und lächelte leicht.
Sie stand vor mir so perfekt gestylt, dafür bewunderte ich sie echt, denn wenn ich zu Hause bin, laufe ich wie der größte Gammler rum. „Ich muss mit dir dringend über etwas reden", sagte ich schnell, bevor ich es mir anderes überlegen konnte. Sie guckte mich leicht verwirrt an, ließ mich aber rein. „Was gibts denn?", wollte sie wissen, sobald die Tür geschlossen war. „Sind deine Eltern da?", fragte ich, obwohl das eine ziemlich dummer Frage war, da ihre Eltern immer lange Arbeitszeiten hatten. „Nein, warum?", kam es von ihr und sie schaute mich fragend an. „Okay gut", meinte ich nur und steuerte auf die große Couch im Wohnzimmer zu.„Jetzt sag schon, was ist los? Du machst mir Angst", sagte sie und setzte sich neben mir aufs Sofa.
„Also, es ist was passiert. Im Club", brachte ich hervor. „Und?", hakte sie weiter nach. „Im Bad, dein Freund, Jonas... er war da", sagte ich langsam. „Wie er war da?", fragte sie etwas lauter. „Er kam zu mir, er...er wollte mich küssen..., nein er hat mich geküsst", verbesserte ich. Langsam schaute ich in Lillys grünen Augen, die mich angucken, aber ich konnte nichts in ihren Augen erkennen.„Er... Er wollte noch mehr, Lilly", sagte ich mit erstickter Stimme, denn es fiel mir schwer darüber zu reden. Denn das tatsächlich noch mehr passiert war, erzählte ich ihr auch nicht. Ich konnte nicht. „Man verdammt, er hat mich vergewaltigt", wollte ich schreien, aber es kam nichts.
Lilly erhob sich langsam vom Sofa und nun konnte ich in ihrem Blick Wut und Enttäuschung sehen. „Nein", sagte sie. „Wie nein?", fragte ich und schaute sie erschrocken an. „Nein, das glaube ich nicht. Nein, so ist er nicht." Ich schaute Lilly an, ich sah Hass in ihren blauen Augen. Aber war der Hass gegen mich oder gegen Jonas? Ich wusste es nicht. Glaubte sie mir etwa nicht? „Lilly es tut mir leid", schluchzte ich, denn ich fühlte mich schuldig. Wow, also dafür, dass ich sonst nie Gefühle zeigte, zeigte ich sie in letzter Zeit ziemlich oft.
Sie würdigte mich nicht eines Blickes.
Ich wurde aus ihrer Reaktion nicht wirklich schlau. Würde ich auch in ihrer Situation so reagieren?
Lilly ging langsam zur Kommode, die in der Ecke vom Wohnzimmer stand. Sie nahm die Blumenvase und schmiss sie mit voller Wucht an die Wand. Den Rest von der Kommode riss sie mit ihrem Arm wütend runter.Sie hatte einen Wutanfall. Ich schaute sie erschrocken an, blieb aber auf dem Sofa sitzen. Sie raufte sich die Haare und kam nun auf mich zu. Ich stand langsam auf und wollte sie beruhigen, doch sie schlug mich. Sie boxte mir einfach so in den Bauch, dann fing sie an mit geballten Händen gegen meine Brust zu hauen. Es war nicht wirklich feste, aber ich war so überrascht, dass ich sie einfach machen ließ. „Hey, ganz ruhig", sagte ich leise. „Es wird alles wieder gut", versuchte ich sie zu beruhigen. „Warum? Keyla warum?", schrie sie. „Warum was?", fragte ich dumpf. „Warum hat er das getan?", sie ließ von mir ab und viel in meine Arme. Ich hielt sie einfach nur fest. Lilly glaubte mir also doch.
Sie schluchzte „Warum hat er dir das angetan? Und mir? Warum?" „Ich weiß es nicht", sagte ich aufrichtig, genau das hatte ich mich nämlich auch schon gefragt.„Oh fuck, verdammt Keyla, es tut mir leid, dass ich dich geschlagen habe", entschuldigte sich Lilly, nachdem sie sich etwas beruhigt hatte. „Ach alles gut, wahrscheinlich hätte ich in der Situation auch so reagiert." Sie lächelte mich leicht an. „Ich hab wegen ihm eine scheiß Vase kaputt gemacht", lachte sie unter Tränen. Ich konnte nicht anders ich musste lachen. „Der Mistkerl hat alles versaut, ALLES! Unsere Freundschaft. Meine Beziehung. Unsere Beziehung", bemerkte sie traurig und zugleich wütend an. „Ich weiß", stimmte ich ihr traurig zu.
„Und jetzt?", fragte ich vorsichtig.
„Wir gehen zur Polizei. Wir zeigen ihn an." „Nein bitte nicht", sagte ich schnell. „Es war ja nur ein Kuss, sonst ist ja überhaupt nichts passiert." „Aber es war ein Kuss gegen deinen Willen", sagte Lilly. „Ja ich weiß, aber er war betrunken und ich will jetzt nicht zur Polizei wegen einem Kuss. Das nehmen die doch eh nicht ernst", erklärte ich ihr. Ich wollte auf gar keinen Fall zur Polizei, dass würde alles nur verschlimmern. Es ging nicht.
Sie schaute mich an und ich wusste, dass sie noch etwas sagen wollte, aber sie nickte nur. „Aber er wird dafür büßen", meinte sie wütend. Ich nickte nur.Es klingelte.
Lilly und ich schauten uns fragend an „Wer ist das denn jetzt?", murmelte Lilly, während sie sich schwermütig von der Couch erhob und Richtung Tür schlurfte.
„Was tust du hier?", hörte ich sie böse sagen und ich wusste wer es war. Jonas. Ich erhob mich langsam und zitternd vom Sofa und stellte mich hinter Lilly an die Haustür. „Oh hallo, key", sagte der blonde Junge mit einem schmutzigen grinsen, als er mich erblickte. „Verpiss dich", zischte Lilly wütend. „Was hast du denn jetzt?", fragte er leicht verwirrt und für einen kurzen Moment war er wieder der Jonas, den ich kannte. „Keyla hat's mir erzählt", sagte sie. „Was hat sie erzählt?", fragte er und sah mich dabei durch dringlich an. „Alles du mieser Mistkerl." „Was ist denn alles?", stellte er sich dumm. „Du hast sie geküsst du Arschloch. Gegen ihren Willen und bist mir verdammt noch mal fremd gegangen!", schrie sie jetzt. „Und das glaubst du ihr?", fragte er grinsend und ich wusste, dass er jetzt wusste, dass ich nichts über die Vergewaltigung sagen würde.
„Ja, ich glaube ihr", sagte sie ziemlich ruhig. Sein Grinsen verrutschte etwas, bevor er erwiderte „Sie lügt."Warte was. Hatte er gerade tatsächlich gesagt, dass ich lüge? Dieses Arschloch!
„Sie hat mich geküsst", redete er weiter.
Jetzt stutze ich, ich konnte es nicht fassen. Das war doch gerade nicht sein Ernst. „Du mieser drecks Kerl", stieß ich hervor. Er blickte mich nicht mal an, sondern wendete seinen Blick zu Lilly „Du glaubst ihr doch nicht, oder?" „Doch ich glaube ihr", kam es von ihr, wie aus der Pistole geschossen.Jetzt war Jonas der, der nicht mehr so ganz glücklich aussah. „Aber scha...", setzte er an, doch er wurde von einer saftigen Ohrfeige von Lilly unterbrochen. „Dafür, dass du mich betrogen hast", sagte sie und holte erneut aus „Und dafür, dass du Keyla einfach geküsst hast!", schrie sie. Er schaute sie nur verdattert an, damit hatte er anscheinend nicht gerechnet. „HAU ENDLICH AB!", schrie sie so voller Zorn, dass ich zusammen zuckte. „Okay, okay, ich geh ja schon", kam es von Jonas, der anscheinend gemerkt hatte, dass er verloren hatte.
Lilly funkelte ihn noch einmal böse an, bevor sie die Tür mit voller Wucht vor seiner Nase zuschlug.„Hat das gut getan", kam es nur von ihr und sie verschwand in der Küche.
Ich kam langsam hinter ihr her uns stellte mich ihr gegenüber. „Danke, Lilly."
„Schon okay, jetzt wird alles gut", lächelte sie etwas gequält.
„Ich geh dann mal", sagte ich leise, denn ich wusste, dass Lilly jetzt Zeit für sich brauchte. Sie nickte und ich schloss die Tür hinter mir.
Ich blieb noch einige Sekunden an der Tür stehen, um kurz durchzuatmen, bevor ich mich dann auf den Weg nach Hause machte.
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Breathtaking
Genç Kız EdebiyatıIrgendwas ist anderes an ihm. Irgendwas verbirgt er. Wird sie dahinter kommen? Zwei Welten prallen aufeinander. Oder sind sie sich doch ähnlicher als sie denken? (noch nicht überarbeitet) ⚠️TW⚠️ Es sind ein paar sensible Themen enthalten. Quelle Bi...