Keyla
„Jag mir doch nicht so einen Schrecken ein, ich dachte sonst wer würde jetzt kommen", sagte ich ausatmend und schaute ihn vorwurfsvoll an. „Sorry tut mir echt leid", hob er abwehrend die Hände. „Warum kommst du denn jetzt noch?", wollte ich wissen. „Früher ging nicht, hatte noch zu tun", sagte er entschuldigend.
Er setzte sich auf den Stuhl neben mein Bett und schaute mich irgendwie besorgt an. „Gehts dir gut?", fragte Anton. Was für eine Frage, als ob es einem gut geht wenn man im Krankenhaus liegt. Ich fühlte mich scheiße und schwach. „Ja mir gehts gut", log ich. „Aber wie bist du bitte so spät noch hier rein bekommen, Anna und Lilly wurden schon vor Stunden rausgeschmissen?", fragte ich ihn. „Hallo Key schalte mal dein Gehirn an, mein Vater ist hier Arzt, dass hat so ein paar Vorteile", sagte er zwinkernd. Ah stimmt, dass hatte ich total vergessen.
„Ach übrigens, Anna hat mir Anziehsachen für dich mitgegeben", sagte er und deutete auf die Tasche neben ihn. „Danke", lächelte ich. Anna ist echt die Beste. „Hat deine Mutter ihr gegeben", fügte er noch hinzu, was mein Lächeln verschwinden ließ. „Meine Mutter?", fragte ich misstrauisch. „Ja?", sagte er. „Okay", war das einzige, was mir noch dazu einfiel. Was war denn jetzt schon wieder los? Warum hatte sie das gemacht? Ihr war doch sonst auch immer alles scheiß egal?
„Na gut Key, ich lass dich mal alleine, du siehst müde aus. Schlaf schön", sagte er und erhob sich von seinem Stuhl. „Danke", gab ich lächelnd von mir. Er lief zur Tür und zog sie hinter sich leise wieder zu.
Mich hatte es echt gefreut, dass Anton mich besucht hatte, um nach mir zu schauen. Aber ich war definitiv zu müde, um viel zu reden. Also legte ich mich jetzt endlich hin, machte das Licht aus und versuchte zu schlafen.
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Ich wachte schon sehr früh auf, aber trotzdem fühlte ich mich ausgeschlafen wie schon lange nicht mehr. Ich schlüpfte schnell ins Bad und wusch mir mein Gesicht. Ein Blick in den Spiegel verriet mir, dass ich schrecklich aussah. Die Beule an meinem Kopf sah schlimm aus und ich war so bleich wie die weiß Wand hinter mir. Trotzdem wollte ich hier so schnell wie möglich weg, ich hasste Krankenhäuser.Ich lief zu der Tasche, die mir Anton gebracht hatte uns zog eine frische Jogginghose und ein frischen Pullover raus. Ich zog alles schnell an und drehte meine Haare noch zu einem Zopf und befestigte sie mit einer großen, schwarzen Haarklammer. Ich fischte mir mein Handy vom Nachttisch und setzte mich wieder auf mein Bett.
Es klopfte und kurz darauf wurde die Tür geöffnet. Der gleiche Arzt wie gestern kam rein und musterte mich lächelnd „Guten Morgen Miss Martini oder lieber Johnosn?.", fragte er mich. „Johnson", sagte ich leise, obwohl ich den Mädchennamen meiner Mutter hasste. „Wir werden gleich noch eine Abschlussuntersuchung machen, um sicher zu gehen, dass alles gut ist, danach können sie nach Hause." „Oaky", sagte ich nur.
Nach etlichen Test hatte ich es auch endlich geschafft und ich konnte wieder zurück auf mein Zimmer. Die genauen Ergebnisse würden sie in einer Stunde haben, also musste ich solange noch im Zimmer warten und mich langweilen.
Ich schaltete wahllos durch die Fernsehprogramme, als sich die Tür von meinem Zimmer langsam öffnete. Ich schaute vom Fernseher auf und guckte Richtung Tür. Mein Atem stockte, als ich sah, wer gerade in mein Zimmer kam. „Jacob?", brachte ich erstaunt über meine Lippen. „So überrascht mich zu sehen?", fragte er schmunzelnd. „Ehrlich gesagt schon", gab ich ehrlich zu, da ich damit nicht mehr gerechnet hätte. „Was denkst du denn von mir?", fragte er empört und kam jetzt auf mich zu. „Naja, so wie du gestern drauf warst", entgegnete ich ihm.
„Wie war ich denn?", fragte er grinsend und setzte sich auf den Stuhl neben mein Bett. „Ein ziemlicher arsch", sagte ich immer noch ernst. „Ach und seit wann interessiert es dich wie ich bin?", fragte er und zog eine Augenbrauen neckend mach oben. Meine Augen weiteten sich und ich öffnete meine Mund, aber schloss ihn wieder, da mir nichts einfiel, was ich drauf sagen sollte. Ich meine warum interessierte es mich?
Und auf einmal wurde es mir klar. Ich stand auf ihn. Ich, die sonst keinen an sich ran lässt, hatte diesen Idioten ins Herz geschlossen. Ja, mir war es schon länger irgendwie klar, aber ich wollte es mir selbst nicht eingestehen. Ich weiß ja nicht mal ob er überhaupt auf mich steht oder nur irgendein Spielchen spielt.
„Hats dir die Sprache verschlagen?", riss mich Jacob aus meinen Gedanken. „Das hättest du wohl gerne", gab ich ihm als Antwort und grinste. „Okay aber jetzt ehrlich, gehts dir wieder besser?", fragte er und schaute mich echt besorgt an. „Ja ich denke schon", sagte ich und lächelte leicht. „Wieso, hast du dir Sorgen gemacht?", fügte ich neckend hinzu. „Das fällt dir jetzt erst auf?", fragte er. Ich schaute ihn verwirrt an, was sollte das denn jetzt bedeuten?
Er seufzte und sagte „Key bist du so dumm oder tust du nur so?" Ich schaute ihn empört an und wollte gerade was sagen, aber er redete schon weiter. „Ich hab mir schon Sorgen gemacht, an dem Tag, wo ich dich das erste mal gesehen habe. Und dann als du fast vergewaltigt worden bist, warum sollte ich dich sonst nach Hause genommen haben? Und dann als du im Klassenzimmer ohnmächtig geworden bist. Wer hat dich da zum Krankenwagen gebracht? Genau ich und du fragst mich echt noch, ob ich mir Sorgen gemacht habe?" Er atmete hörbar aus und schaute mich an. „Ich...", fing ich an, doch ich fand keine Worte, dass hatte mir gerade echt die Sprache verschlagen. Das einzige was aus meinem Mund kam war ein „Warum?"
„Warum?", wiederholte er und lachte verzweifelt auf „Ist das nicht offensichtlich? Ich mag dich verdammt noch mal, Key." Mein Herz pochte wie verrückt, er fühlte also das Gleich wie ich. „Ich- Ich weiß nicht, was ich sagen soll", flüsterte ich überrumpelt. Er griff nach meiner Hand und schaute mir direkt in die Augen. „Vielleicht musst du gar nichts sagen", raunte er. Jacob beugte sich langsam nach vorne und kam meinem Gesicht immer näher. Kurz vor meinen Lippen hielt er kurz an und blickte mir noch mal in die Augen, bevor er die Lücke zwischen meinen und seinen Lippen schloss. Mein Herz explodiert fast, als seine Lippen auf meine trafen. Ich legte meine Hand in deinen Nacken, zog ihn näher an mich ran und unser Kuss vertiefte sich immer weiter. War das richtig? War ich bereit dafür, nach all dem was passiert ist?
Ich löste mich atemlos von seinen Lippen und schaute ihn lächelnd an. „Ich war mir nicht ganz sicher", sagte er schmunzelnd. „Was?", fragte ich verwirrt. „Ob du mich magst", lachte er. „Wieso das denn?" „Weil du immer so abweisend bist" „Ey, stimmt doch gar nicht", entgegnete ich ihm leicht empört. Aber ich wusste genau was er meinte. Er hatte Recht, denn ich hatte nie vor mich in ihn zu verlieben. Das paste nicht zu mir, aber ich denke es ist einfach passiert.
Er schmunzelte nur, denn er wusste, dass er Recht hatte. „Ja okay, ich geb's zu, ich war abweisend, also kannst du dich geehrt fühlen", sagte ich lachend. „Wenn du meist", lachte er. „Komm wir gehen, ich fahr dich nach Hause." „Das brauchst du nicht", sagte ich. „Holt dich denn wer?", fragte er. „Vermutlich nicht", gab ich zu und wusste ganz sicher, dass meine Mutter nicht kommen würde. „Na siehst du und jetzt komm", sagte er und zog mich vom Bett hoch. „Aber ich hab noch nicht das Ergebnis von den Tests", fiel mir ein. „Schon erledigt, bevor ich gekommen bin, hab ich mit dem Arzt gesprochen." „Darf der dir solche Sachen überhaupt mitteilen?", sah ich ihn fragen an. Er zuckte mit den Schultern „ wenn dir das Krankenhaus gehört, was willst du dann machen." „Warte, dir gehört das Krankenhaus?", fragte ich sichtlich geschockt. „Meiner Familie, ja", sagte er amüsiert. „So kommst du jetzt, ich hab nicht den ganzen Tag Zeit", sagte er lachend. Ich schüttelte nur fassungslos den Kopf, ich wusste echt wenig über ihn, wer weiß, was er noch so verbarg.
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Breathtaking
ChickLitIrgendwas ist anderes an ihm. Irgendwas verbirgt er. Wird sie dahinter kommen? Zwei Welten prallen aufeinander. Oder sind sie sich doch ähnlicher als sie denken? (noch nicht überarbeitet) ⚠️TW⚠️ Es sind ein paar sensible Themen enthalten. Quelle Bi...