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Keyla

Ich wachte mit dröhnenden Kopfschmerzen auf. Ich öffnete langsam meine verschlafenen Augen und blinzelte ein paar mal, um die Umgebung wahrnehmen zu können. Doch ich sah nur schwärze. Es war unglaublich kalt und ich lag auf einer harten Matratze. Scheiße, wo bin ich jetzt schon wieder gelandet. Aber nicht bei irgendeinem Drogen abhängigen oder?

Voller Panik schaute ich mich um. Was war gestern passiert? Ich versuchte mich krampfhaft daran zu erinnern, was gestern Nacht passiert war. Ich hatte Drogen genommen. Ich lachte kurz auf und ich hatte Angst bei einem drogenabhängigen gelandet zu sein, was für eine Ironie. Ich riss mich wieder zusammen und verfluchte mich gerade selbst, da ich keine Erinnerung an gestern Nacht mehr hatte.

Aber so schlimm kann es schon nicht gewesen sein, beruhigte ich mich selbst und erhob mich von der Matratze. Ich packte mir an die Schläfe und musste mit erschrecken feststellen, dass sie dick war. Was hatte ich nur gestern gemacht? Ich konnte nicht mehr länger darüber nachdenken, weil ich plötzlich unglaublichen Hunger bekam. „Verdammt", fluchte ich und suchte die Wand nach einer Tür ab.

Ich erfasste einen eisernen Türgriff und wollte die Tür öffnen, doch sie war verschlossen. Verzweifelt rüttelte ich an der Tür. „Hallo, mach die verdammte Tür auf", schrie ich und hämmerte dagegen. Scheiße, wo war ich hier gelandet? Ich trat noch einmal wütend gegen die Tür und ließ mich dann auf die Matratze wieder fallen.

Oh verdammt. Ich wurde entführt, Schoß es in meinen Kopf. Ganz schwach erinnerte ich mich an ein schwarzes Auto, das neben mir auf der Straße angehalten hatte. Wie konnte ich nur so dumm sein? Ich war wütend auf mich selbst, aber auch Panik machte sich langsam breit. Was wenn es Garcia war? Er war es ganz sicher, wer sollte mich sonst entführen wollen.

Die Tür wurde plötzlich ruckartig geöffnet. Ich schreckte hoch und schaute zur Tür. Ein breit gebauter junger Mann stand in der Tür. Er war muskulös und hatte ein schwarzes enges Shirt an, was seine Muskeln betonte. Er hatte schwarze Haare die verstrubbelt waren. Er grinste mich mit einem verschmitzten Lächeln an und man konnte sagen was man wollte, aber er sah echt gut aus. „Was?", fragte ich und verschränkte meine Arme. „Du bist also die berüchtigte Keyla", grinste er weiter. „Berüchtigt?", rümpfte ich meine Nase und stellte mich hin. „Man hört viel von dir und nicht immer nur gutes", kam er mir näher. Ich blickte ihn stur an „und du bist Tristan Garcia, hör auch nicht immer nur gutes von dir." Ich überlegte kurz „und irgendwie hab ich mir dich anders vorgestellt." „Wie denn?", fragte er. „Irgendwie, weiß nicht gefährlicher?", stelle ich es als frage da. „Von deiner großen Klappe hab ich auch schon gehört", grinst er.

„Okay, aber wir sind nicht hier um smalltalk zu führen", sagte ich und schaute ihm dabei fest in die braunen Augen. Er lachte kurz auf „Natürlich nicht. Aber wer weiß, was sich noch so ergibt", flüsterte er mir ins Ohr. Ich machte einen Schritt zurück und schaute ihn angewidert an „drauf verzichte ich sehr gerne." „versteh schon, du hast keine Angst", sah er mich an. „Woher willst du das wissen, vielleicht verstecke ich sie auch nur gut", entgegnete ich. „Naja gut, wir werden es schon herrausfinden", schmunzelte er wissend.

Ich hatte keine Ahnung, was er mit mir vorhatte, aber bestimmt nichts gutes.
„Dann wollen wir mal dein Bild von mir, als gefährlicher Mafia Boss erfüllen", sagte er plötzlich und packte mich am Arm. „Eigentlich könnte ich darauf gut verzichten", sagte ich und versuchte mich aus dem eisernen Griff zu befreien. „Das bringt nichts", grinste er und schaute auf meinen Arm. Das war mir schon klar, aber ein Versuch war es doch wert. „Wo gehen wir hin?", fragte ich Tristan. „Da wo niemand gerne hin will", antwortete er mir nur. Ich hatte Angst, wäre ja auch verrückt wenn nicht, aber zeigen tat ich sie nicht. Meist versteckte ich meine Angst hinter meiner großen Klappe.

Zwei Männer vor uns öffneten eine schwere Metalltür. Der Raum, der sich dahinter befand, gefiel mir gar nicht. Der Raum erinnerte mich ein bisschen an Jacobs Folterkammer. In der Mitte des Raumes stand ein Metallstuhl, der nicht gerade bequem aussah. Auf dem Boden sah man alte Blutreste und auf einem Tisch an der Wand lagen wahrscheinlich irgendwelche Werkzeuge. Ich schluckte schwer, ich hatte so eine Ahnung und die gefiel mir gar nicht.

Tristan schmiss mich unsanft auf den Stuhl und einer der Männer fesselte meine Arme und Beine an den Stuhl. Ich zog daraus mal etwas positives, zumindest wollten sie nichts abschneiden. „Bist ziemlich still geworden", stellte Tristan fest. Ich schaute ihn giftig an „keine Ahnung woran das liegt", scherzte ich. „Also was ist der Zweck hinter dem ganzen?", fragte ich. „Das weißt du, nicht?", stellte er eine Gegenfrage. Ich verdrehte meine Arme und schaute ihn stumm an.

„Versteh", schmunzelte er und lief zu dem Tisch. Er nahm sich ein Messer und drehte sich wieder zu mir um. „Du bist einfach das beste Druckmittel gegen Jacob. Ich will ihn zerstören, ihm alles nehmen. Mir sollte die Mafia gehören und dann werde ich der Mächtigste Mafia Boss sein." „Es geht bei euch immer nur um macht, oder?" „Wer Macht hat, kann alles haben, also ja", antwortete er mir. „Und ihr achtet nicht auf Verluste, andere sind euch scheiß egal." „Und du achtest auf andere?", fragte er mich lächelnd. Ich schluckte schwer, irgendwo hatte er recht. Ich habe auch Menschen erschossen, ohne an die Familien oder Freunde zu denken. Letztendlich war ich nicht besser.„Ich kenn dich besser als du denkst, Keyla. Ich hab dich beobachtet. Ich kenn dich", redete er weiter und setzte sich auf einen Stuhl vor mich

Ich sah ihn verwirrt an „Wie meinst du das?" „noch kannst du dich entscheiden, zu mir zurück zukommen." „Wie zurück kommen?", fragte ich. „Wir zusammen könnten die Mächtigsten werden, die Welt regieren", ging er nicht auf meine Frage ein. „Sag einfach ja, keykey." Mir stockte bei dem Spitznamen der Atem, nur einer hatte mich so genannt. Ich schaute ihn geschockt an „Wie alt bist du?" Er grinste „wir kommen der Sache also näher." „Wie alt?", sah ich ihn weiter an. „25", sagte er und lehnte sich etwas nach vorne. Jetzt schaute ich ihn wieder verwirrt an.

„Ein 22 Jähriger, geschätzt auf 17", half er mir auf die Sprünge. „Oh mein Gott", brachte ich schwer heraus.

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