Keyla
Ich sprang auf und fuhr mir energisch durch die Haare. „Man ich HASSE IHN!! Warum hat er mir und uns allen das angetan?" „ Ich weiß es nicht, der ist einfach ein idiot.", sagte Anna während sie sich vom Bett erhob und auf mich zu kam. „ Wir sollten es Lilly morgen in der Schule erzählen", meinte Anna zu mir. Ich sah sie an „Nicht in der Schule. Ich werde morgen zu ihr nach Hause gehen und es ihr in Ruhe erzählen."
„Ja ist wahrscheinlich besser so", stimmte mir Anna zu.
Das konnte ja was werden.„ Sorry Key, aber ich muss los. Meine Mutter will gleich mit uns in die Kirche." Ich lachte. Man muss wissen, dass Annas Familie sehr religiös ist, im Gegensatz zu meiner Familie. Und auch Anna hielt nicht viel von der Kirch und was da noch alles dazu gehörte, das bekam ich oft genug von ihr zu hören. Anna wurde regelrecht gezwungen mit ihren zwei Schwestern und ihren Eltern in die Kirche zu gehen. Sie schaffte es zwar sich öfters aus der Nummer raus zu mogeln, aber dieses Mal kam sie anscheinend nicht drumrum.
„ Na dann viel Spaß", sagte ich lachend zu ihr. Sie schaute mich nur mit verzerrten Gesicht an und rammte mich von der Seite an. „Ey", schrie ich lachend auf und zwickte sie in die Seite. Sie sprang zur Seite und japste nur „ Okay reicht Key." Anna lief zu meiner Zimmertür und öffnete sie. Sie stapfte über den Flur zu unserer Wohnungstür und ich tat es ihr gleich. Ich öffnete ihr schnell die Tür und sie huschte an mir vorbei in den Flur. Anna drehe sich noch mal um, winkte mir und sagte noch so etwas wie „Wird schon alles gut werden. Und wenn du was brauchst meld dich." Ich nickte mit einem gezwungen Lächeln und verschloss die Tür.
„Ey du kleines Miststück", schnauzte mich eine kleine, fette und arrogante Frau an. Ich saß im Sandkasten und schaute sie mit erschrocken, großen Augen an. „Du bist doch zu nichts zu gebrauchen, du kleine rotz Göre", schrie sie mich weiter an. Ich spürte wie mir Tränen in die Augen kamen. „Jetzt heul doch nicht, du nichts Nutz." Sie kam mit großen Schritten auf mich zu und packte meinen Arm. Sie zog mich an einem Arm aus dem Sandkasten raus und schaute mich dabei böse an. Ich hatte Angst, große Angst. „Du kommst jetzt mit", sagte sie erbost. Die Frau lief los und zog mich an einem Arm hinter sich her. Es tat höllisch weh. Ich bekam Panik und fing an bitterlich zu weinen.
Als wir endlich stoppten, standen wir vor einer offenen Speisekammer, in der alles verwüstet war. Ich schaute sie mit verheulten Augen an. „Was hast du schon wieder gemacht?", keifte sie los. „Warst du das?" Ihre Augen wurden immer größer, sie wurde immer größer und es schallte von allen Seiten „Warst du das?" „Warst du das? Du dreckige Göre!"
Ich hielt mir die Ohren zu, da mir das alles zu viel wurde. Ich bekam Panik und fing an zu schreien.Ich schrie. Ich wachte schweißgebadet auf. Ich zitterte an meinem ganzen Körper. Mein Mund war trocken. Langsam setzte ich mich in meinem Bett auf und lehnte mich an die Wand. „Nur ein Traum. Nur ein beschissener Albtraum", flüsterte ich zu mir selbst, um mich zu beruhigen.
Ich atmete tief ein und wieder aus, um meine Atmung irgendwie wieder unter Kontrolle zu bekommen, denn eigentlich war es nicht nur ein Traum.
Was in dem Albtraum passiert ist, ist mir nämlich damals im Kinderheim wirklich passiert. Das weiß keiner und ich werde es auch keinem erzählen, denn ich hasste es, wenn Menschen meine Schwächen sehen.Das eine Jahr dort war schlimm, eigentlich sollte ich da hin, damit es mir besser geht, wegen meiner Mutter.
Aber im Endeffekt weiß ich nicht was schlimmer war. Dort hat man mich immer scheiße behandelt und ich war froh, als ich nach einem Jahr endlich wieder nach Hause konnte.
Nur leider hatte diese Zeit Narben hinterlassen, denn ich wachte öfters mal wegen solchen Albträumen Nachts auf. Mein Körper versuchte vielleicht so das Trauma zu verarbeiten.Verdammtes scheiß Leben!
Ich versuche doch eh nur irgendwie in dieser scheiß Gesellschaft zu überleben, mit Leben hat das nichts zu tun.
Aber vielleicht muss ich im Leben auch endlich mal Liebe spüren, denn alles was ich früher bekommen habe, war Hass und Verabscheuung. Das mit dem Kinderheim werfe ich meiner Mam nicht mal vor, denn sie konnte nicht anders. Das einzige was ich ihr vorwerfe ist, dass sie mir nie Liebe geschenkt hatte. Wegen ihr gehe ich liebe aus dem weg. Ich verschließe mich, sobald mich eine Person mag. Ich kann dagegen nichts machen, es passiert einfach.Ich schüttelte mich leicht, um von den ganzen Gedanken los zu kommen. Heute Nacht würde ich mir nicht den Kopf mit solchen Gedanken kaputt machen.
Ein kurzer Blick zu meinem Wecker neben mir verriet mir, dass wir gerade 3 Uhr hatten. Ich stöhnte leicht auf. Noch drei Stunden schlafen und dann in die Schule.
Tolle Voraussicht.
Ich ließ mich auf mein Bett fallen und drehte mich zur Wand. Ich seufzte und zwang mich mehr oder weniger zu schlafen, obwohl immer wieder Bilder von Jonas auftauchen. Ich versuchte sie zu ignorieren und einfach zu schlafen, was mir dann auch irgendwie gelang.~~~
„Komm jetzt", trällerte eine Bekannte Stimme hinter mir. Ich stöhnte und sagte „Wie kann man denn so früh morgens so gut drauf sein? Das ist doch nicht normal." Anna grinste mich nur frech an und zuckte nur mit den Schultern.
Anna war einer der wenigen Menschen, die ich kannte, die früh aufstanden und dann auch noch direkt gut gelaunt waren. Sie war außerdem sehr sportlich und konnte gefühlt alles. Ja, vielleicht war ich ein bisschen neidisch auf sie. Aber nur ein ganz kleines bisschen.
Anna hackte sich bei mir ein und schliff mich den ganzen Weg zur U-Bahn mit sich.Wir liefen recht schnell durch den Bahnhof, da wir schon ein bisschen zu spät waren. Anna wich immer wieder gekonnt den ganzen Menschenmassen aus und ich tat es ihr gleich.
Wir zwängten uns in die überfüllte U-Bahn und drängelten uns zu einer etwas nicht so überfüllten Stelle in der Bahn.
Ich musste erst einmal tief durchatmen, da ich komplett fertig und aus der Puste war. Definitiv zu viel Sport und das viel zu früh am Morgen. Ich strich mir eine Strähne aus meinem verschwitzten Gesicht und schaute zu Anna. Sie stand dort neben mir und lächelte. Anscheinend hatte ihr der Sprint eben überhaupt nichts ausgemacht. Unfair. Warum war ich nur so unsportlich?„Bist ein bisschen rot im Gesicht", neckte mich Anna, die natürlich genau wusste, wie unsportlich ich war. „Lustig, wirklich lustig Anna", sagte ich gespielt angepisst. Sie schaute mich schief an und fing dann an zu lachen. Ich konnte nicht anderes, ich musste einfach mit lachen.
Das ist übrigens mein erstes Buch, also sorry, wenn es nicht ganz perfekt ist. Ich werde mein bestes geben.
Ich hoffe es gefällt euch bis jetzt. :)

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Breathtaking
ChickLitIrgendwas ist anderes an ihm. Irgendwas verbirgt er. Wird sie dahinter kommen? Zwei Welten prallen aufeinander. Oder sind sie sich doch ähnlicher als sie denken? (noch nicht überarbeitet) ⚠️TW⚠️ Es sind ein paar sensible Themen enthalten. Quelle Bi...