Epilog 2

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Avina

~5 Monate später~

„Da seid ihr ja endlich", kam ich lachend auf Jacob und Keyla zu. Ich nahm Keyla freudig in den Arm. „Und wer ist das?", nickte ich mit meinem Kopf auf den kleinen Jungen, den Jacob an der Hand hielt. „Darf ich dir vorstellen, mein kleiner Bruder Cayleb", sagte Keyla und winkte Cayleb zu sich. „Hallo schön dich kennenzulernen", bückte ich mich zu ihm runter. Cayleb sah mich etwas schüchtern an, lächelte aber.

Ich sah zu meinem Bruder, der mir leicht zunickte. Er war immer noch sauer auf mich, dass ich mit Milo zusammen bin. Obwohl er es jetzt schon seit einem Monat weiß, aber ganz verkraftet hatte er es anscheinend immer noch nicht. Vor drei Monaten ungefähr, sind Milo und ich endlich zusammengekommen. Es war längst überfällig. Aber ich glaube, dass es gut war, dass wir uns so lange Zeit gelassen hatten. Wir waren damals beide noch nicht bereit für eine Beziehung. Aber gerade im Moment bin ich so glücklich, wie schon lange nicht mehr. Und dazu trägt Milo einen ganz großen Teil bei. „Komm Cayleb, wir gucken was es am Büffet gibt", sagte Jacob und streckt Cayleb die Hand hingegen. Der sprang direkte freudig auf ihn zu und gemeinsam gingen sie weiter in den Garten rein.

„Und wie sieht's bei dir und Jacob aus?", stupste ich sie von der Seite grinsend an. „Wenn das eine Anspielung auf Kinder ist, musst du noch etwas warten", lachte ich. „Schade, ich dachte ich werde jetzt bald mal Tante", tat ich auf enttäuscht. „Erst will ich meine Leben genießen. Kinder müssen sich hinten anstellen. Aber wir sind Jung, wir haben noch alle Zeit der Welt", redete sie weiter. „Ich glaub wenn es so weit ist, wird Jacob der beste Vater den es gibt", nickte ich in seine Richtung. Keyla folgte meinem Blick und fing an zu lächeln „Ja das wird er mir Sicherheit."

„Ich bin etwas nervös", setzte Keyla an und spielte an ihrem Ring. „Hey, alles wird gut.", beruhigte ich sie „und außerdem hast du mich dabei." Sie nickte und atmete dann einmal tief durch, bevor sie sich in Bewegung setzte. Heute war kein normales Familientreffen. Nein, heute wurde alles über die vorstehende Hochzeit besprochen. Jacob hatte Keyla einen Antrag gemacht, nachdem er aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Keyla wollte eigentlich nicht Heiraten, zumindest nicht so früh und nicht unter den gegeben Bedingungen. Aber mittlerweile freute sie sich darauf und will von keinem hören, dass die Hochzeit auch gefeiert wird, um ein Bündnis zu befestigen. Das war ihr Kompromiss für die Hochzeit. Sie sagte „die Hochzeit wird aus Liebe gefeiert und zwar weil Jacob und ich es wollen und nicht aus irgendwelchen anderen Gründen." Und ihre Einstellung gefiel mir.

David kam strahlend auf uns zu gelaufen „Ich kann es immer noch nicht glauben, meine kleinen Schwester heiratet und ich kann noch nicht mal was dagegen sagten", nahm er Keyla grinsend in den Arm. „Du hast mir eh nicht zu sagen", grinste sie ihn an. Ich freute mich echt für Keyla, dass sie so schnell eine so gute Beziehung zu ihrem Bruder aufgebaut hatte. Und auch mit ihrem Vater kam sie mittlerweile besser klar. Zwar hatten die beiden definitiv andere Ansichten, aber das wird auch noch mit der Zeit.

Ich setzte mich als letzte an den Tisch, neben Milo. Er lächelte mich an und nahm meine Hand und verschränkte unsere Finger ineinander. Jacob, der uns gegenüber saß, schüttelte kaum merklich seinen Kopf. Aber ich, als seine Schwester merkte es natürlich und warf ihm einen warnenden Blick zu, den er gekonnt ignorierte. So typisch. „Ich hab später noch einen Überraschung für dich", flüsterte Milo mir ins Ohr. Ich fing an zu lächeln und schmiegte mich an seine Schulter.

Zwei ganze Quälende Stunden waren vergangen, als sich endlich alle vom Tisch erhoben. Ich überleg mir echt noch mal, ob ich wirklich Heiraten will. Viel zu anstrengen diese ganze Planung. Ich war eh von Natur aus ein eher fauler Mensch. Wenn ich heirate dann glaube spontan auf irgendeiner Insel. Am Strand, nur Milo und ich alleine. Ich schüttelte meinen Kopf leicht, meine Gedanken trifteten ab. Bis es so weit war würde es noch etwas dauern. Und das war gut so.

„Na komm", sagte Milo hinter mir und legte eine Hand an meinen Rücken und schob mich vor sich her. Wir verließen das Haus und Milo öffnete die Tür von seinem Auto. „Wir fahren wohin?", fragte ich überrascht. Er zwinkerte mir nur zu und stieg ins Auto ein. Ich hasste Überraschungen, hatte ich das schon erwähnt? Ein bisschen trotzig stieg ich in das Auto ein. Ich hasste es, wenn er mich auf die Folter spannte. Und was mich noch viel rasender machte, war, dass er wusste, dass ich es hasste.

„Jetzt hör schon auf so dämlich zu grinsen", sah ich ihn mit verschränkten Armen an. „Du weißt, dass ich nicht anders kann", grinste er mich weiter so dämlich an. „Und das hasse ich an dir." „Und ich liebe es, dass du mich hasset", lachte er. Ich sah ihn starr an. Ich versuchte mein Lachen zu verkneifen. Doch sein Lachen war zu ansteckend und auch ich fing an zu lachen. So ein Arsch wirklich.

„Das ist ein Flugplatz", stellte ich fest und sah aus dem Fenster. Milo sagte nichts drauf, sondern hielt das Auto vor einem kleinen Flugzeug an. Draußen waren überall Wachmänner. Manchmal hasste ich diese ganze Überwachung. Er nervte mich echt tierisch. Und wenn ich ehrlich bin, ich kann mich auch sehr gut selbst verteidigen. Wie als könnte Milo meine Gedanken lesen sagte er „keine Sorge, die sind bald weg. Aber jetzt komm." Uns wurde die Tür geöffnet, woraufhin der Typ vor mir einen bösen Blick bekam. Nicht mal die Tür durfte ich selber öffnen. Gut, vielleicht reagierte ich manchmal etwas über.

„Jetzt kannst du mir aber sagen wo es hingeht", sah ich Milo auffordert an, der mir im Flieger gegenüber saß. „Ein bisschen Geduld noch", grinste er und drückte mir mein Champagner Glas in die Hand. „Du bist manchmal so ein Arsch, sei froh dass ich keine Waffe dabei habe", funkelte ich ihn an. „Keine Sorge, du wirst noch früh genug eine Waffe in der Hand halten", zwinkerte er mir zu. Jetzt wurde ich noch neugieriger. Ich stieß mein Glas gegen seins und sagte „drauf, dass du ein Arsch bist." „Und darauf das du süß bist, wenn du sauer bist", grinste er und nahm einen Schluck aus seinem Glas. Ich schüttelte nur grinsend meinen Kopf und trank ebenfalls aus meinem Glas.

Ich beugte mich zu ihm nach vorne und küsste ihn. Er zog mich enger an sich ran und vertiefte den Kuss. Ich spürte das Verlangen, der in unserm Kuss lag und krallte meine Finger in seine Haare. Hinter uns räusperte sich jemand. Wir schossen auseinander und schauten zur Stewardess auf. „Sie müssen sich jetzt anschnallen, das Flugzeug wird gleich landen." Wir nickten und ich setzte mich wieder auf meinen Sitz und schnallten uns an. Wir schauten uns an und fingen beide an zu lachen.

~ende~


~
Ich hatte das Gefühl, dass ich die Geschichte von Milo und Avina noch beenden musste. Deshalb ein extra Kapitel über die beiden. Und ich war auch noch nicht zu 100 Prozent mit dem Ende zufrieden :)

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