Keyla
„Siehst du ich hatte Recht", sagte Anna zu mir und nickte mit dem Kopf Richtung Jacob und den andern. Ich schaute sie fragend an, weil ich nicht recht wusste, was sie damit meinte. Als ich mich jedoch umdrehte und zu Jacob guckte, wusste ich es. Er stand dort mit einem Mädchen im Arm. „Das ging ja schnell", sagte ich etwas enttäuschter als ich eigentlich wollte. Aber ich hatte nichts anderes erwartet. „Allerdings, noch keine zwei Wochen hier und schon hat er was mit Vanessa", hörte ich hinter mir Lilly sagen.
„Ha, typisch für sie, sie schmeißt sich immer an die nächst besten", ertönte es von Anna. „Tja, ich wusste es, er ist genau so wie alle andern", und ich schaute dabei Anna mit einem vielsagenden Blick an. „Na ja, was noch nicht ist, kann ja noch werden", zuckte sie ausdruckslos mit den Schultern. „Sie hat jemand bessern verdient, Anna", kam mir da Lilly zu Hilfe und ich schaute sie dankend an.„Ich glaub's ja nicht", hörte ich eine entrüstete Lilly neben mir sagen.
„Was?", fragten Anna und ich gleichzeitig.
„Jonas. Bei Nico, Derek, Jason und Jacob."
„Bitte was?", stieß ich ungläubig hervor. „Doch er läuft gerade auf sie zu, schaut doch." Anna und ich schauten ungläubig zu den Jungs und tatsächlich Jonas kam lachend auf sie zu gelaufen.
Ich musste schwer schlucken als ich Jonas sah. Es ging nicht aus meinem blöden Kopf. Immer wenn ich ihm sah tauchten die Bilder von der Nacht in meinem Kopf auf.„Na der hat uns ja schnell ersetzt", hörte ich Anna neben mir Schnauzen. „Aber wie hat er das denn bitte geschafft?", fragte ich, denn nach dem was bei Lilly passiert war, war er erst mal eine ganze Woche nicht in der Schule. Doch anscheinend hatte er in der Zeit Freundschaft mit Nico und den anderen geschlossen. Passte ja prima.
„Der ist ein manipulatives Miststück", sagte eine wütende Lilly neben mir. „Allerdings", stimmte Anna ihr zu.Anton hatte sich übrigens auch von ihm entfernt und machte entweder was mit uns oder mit seinen andern Freunden. Unsere Truppe war zerstört. Aber im Leben kommt halt immer alles anders, als man denkt.
Es klingelte zur letzten Stunde und es fing ein unfassbares Gewusel auf den Fluren an. Anna und Lilly setzten sich schon in Bewegung, aber ich stoppte sie und meinte zu ihnen „Ich hab Kopfschmerzen, muss kurz an die Frische Luft." „Soll jemand von uns mit?", fragte Anna, denn Kopfschmerzen war unser Code Wort für:„Ich brauch mal eine Kippe"
„Nein alles gut", erwiderte ich.
Eigentlich rauchte ich nicht so oft nüchtern, aber das Jonas heute wieder da war stieg mir irgendwie zu Kopf und ich musste hier raus und kurz mal durchatmen.„Okay gut, aber nicht zu lange", sagte Lilly mahnend und lief mit Anna Richtung Kursraum.
Ich lief in die entgegengesetzte Richtung und gelangte zum Raucherbereich.
Ich lehnte mich gegen die Wand, schloss die Augen und atmete einmal durch.
Aus meinem Rucksack kramte ich meine Zigarettenschachtel und nahm mir eine raus. „Mist", fluchte ich leise, als mir auffiel, dass ich mein Feuerzeug scheinbar zu Hause vergessen hatte. „Warum genau heute?", murmelte ich leise zu mir selbst.„Braucht da etwa jemand Hilfe?", hörte ich plötzlich eine Stimme vor mir sagen. Ich zuckte erschrocken zusammen und sah Jacob vor mir an der Wand stehen. Das durfte doch jetzt nicht wahr sein. Das war ja wie in einem schlechten Film.
„Standest du schon die ganze Zeit da?", fragte ich. „Ja", erwiderte er grinsend. „Siehst süß aus, wenn du so verzweifelt bist." Bitte was? Mir stockte kurz der Atem. Hatte er das gerade wirklich gesagt? „Ach halt's Maul", schnautze ich ihn an. Er grinste nur noch mehr „Also brauchst du jetzt ein Feuerzeug oder nicht?" „Nein. Ich brauche nichts", sagte ich zickig. „Na dann kann ich ja gehen", sagte er und stieß sich dabei lässig von der Wand ab und ging langsam Richtung Schultor.Ach verdammt, ich wollte ihn nicht um Hilfe bitten, aber ich wollte andererseits auch Rauchen. Ich brauchte das jetzt.
„Warte", rief ich. Er drehte sich langsam, grinsend um und schaute mich an.
„Ich... Kann ich dein Feuerzeug?", fragte ich leicht abgelenkt von seinem durchdringenden Blick.
„Klar doch. Warum nicht gleich so?", fragte er und kam dicht vor mir zum stehen, zu dicht für meinen Geschmack.Ich wich ein paar Schritte zurück, aber er ließ sich davon nicht beirren. Er streckte mir sein Feuerzeug entgegen und ich wollte es gerade nehmen, als er es wieder weg zog. „Was soll das denn jetzt?", fragte ich genervt. Man ich wollte doch einfach nur in Ruhe rauchen.
„Ich mach sie an", raunte er.
Ich verdrehte nur meine Augen „Wenn's dich glücklich macht, bitte." Er grinste frech und kam näher an mich ran.Ich steckte die Zigarette zwischen meine Lippen und er kam noch ein Stück näher an mich ran und schaute mir dabei in die Augen, ich erwidertet seinen Blick.
Wow, seine Augen waren so atemberaubend und mein Herz fing an schneller zu schlagen. Oh verdammt, was passierte hier.
Auch während er meine Zigarette anzündete, wandte er seinen Blick nicht von meinen Augen ab, erst als er sich langsam entfernte.
Ich zog erleichtert an meiner Zigarette und stieß eine Rauchwolke aus.
Er selbst zündete sich auch eine Zigarette an und er sah dabei unfassbar attraktiv aus.
Was ist nur mit mir los? Hilfe.„Und was machst du hier ?", fragte er mich und schaute mich dabei wieder mit seinem schiefen grinsen an.
„ Hab Kopfschmerzen", entgegnete ich knapp, da ich eigentlich keine Lust auf ein Gespräch mit ihm hatte. Meine Antwort stimmte zwar nicht, aber musste er ja nicht wissen.
„Und du?", schaute ich ihn fragend an. „Keine Lust auf Schule", sagte er lächelnd.
Ich hätte es mir ja denken können.
„Na du hast dich ja super hier eingelebt."
„Klar doch, ich finde immer schnell Anschluss", entgegnete er mir mit funkelnden Augen. Ich verdrehte nur die Augen, sagte aber nichts mehr.Ich trat meine Zigarette aus und drehte mich ohne ein Wort von ihm weg und ging wieder Richtung Eingang.
„Ey warte doch mal", rief er mir zu.
„Was gibts?", fragte ich genervt. „ Lust eine Runde mit mir zu fahren?", und er nickte dabei in Richtung Motorrad, was vor dem Tor stand. „Hast du nicht eine Freundin?", fragte ich mit hochgezogen Augenbrauen. „Sie ist nicht meine Freundin, sie ist einfach zum spaß haben da", antwortete er mir und wirkte unfassbar gleichgültig und kühl, was mich etwas überraschte. „Und das weiß sie?", hakte ich nach.
Er zuckte nur mit den Schultern und fragte „Was ist jetzt?"
Ich grinste ihn nur an, drehte mich wieder um und lief zurück zur Schule.Ich hatte ihn nun zum dritten Mal einfach so stehen gelassen, langsam wurde das echt zur Routine. Ich musste mich echt zusammenreißen, um mich nicht umzudrehen, um sein Gesicht zu sehen. Aber ich war mir sicher, dass er etwas verwirrt guckte, denn damit hatte er bestimmt nicht gerechnet. Bei dem Gedanken musste ich grinsen.
Kurz vor dem Eingang hörte ich einen Motor aufheulen und ich erwischte mich dabei, wie ich doch kurz meinen Kopf in seine Richtung bewegte.
Er hob seine Hand und ich wusste, dass er unter seinem Helm ein breites grinsen hatte.Ich streckte ihm einfach nur meinen Mittelfinger entgegen und drehte mich wieder um.

DU LIEST GERADE
Breathtaking
ChickLitIrgendwas ist anderes an ihm. Irgendwas verbirgt er. Wird sie dahinter kommen? Zwei Welten prallen aufeinander. Oder sind sie sich doch ähnlicher als sie denken? (noch nicht überarbeitet) ⚠️TW⚠️ Es sind ein paar sensible Themen enthalten. Quelle Bi...