Avina
Manchmal wird einem alles zu viel, nicht wahr? Ihr würdet lügen, wenn ihr die Frage mit nein beantwortet. Manchmal wünschte ich mir ein anderes Leben zu haben, ein normales. Und auch wenn ich immer so stark von außen wirke, ich bin es nicht. Naja, zumindest nicht immer. Aber genau in diesem Moment muss ich wieder meine Show aufsetzen und die unantastbarere Mafia Tochter sein.
Ich strich mir eine Strähne aus dem Gesicht und takelte durch den vollen Club. Ich stütze mich an der Bar ab, um nicht umzufallen. Ich hielt mir meinen Kopf und winkte den Barkeeper zu mir. „Ein Tequila Shot", lallte ich. „Bist du dir sicher, du hattest anscheinend schon ziemlich viel", sah mich der attraktive Mann fragend an. „Süß", schmunzelte ich, „aber ja ich bin mir sehr sicher." „Ich glaub die hübsche Frau hier kann selbst entscheiden, wann es genug ist", hörte ich plötzlich eine tiefe Stimme neben mir. „Klar", nickte der Barkeeper und stellte mir einen Tequila Shot hin. Ich nahm ihn entgegen und trank ihn sofort aus.
Ich drehte mich lächelnd zu dem Typen um, der mir eben geholfen hatte. „Danke für die Hilfe." „für hübsche Damen doch immer", grinste er. „Noch ein trink? Ich lad dich ein", sagte er jetzt. „Da will mich wohl jemand abfüllen", lachte ich auf. Er hob abwehrend die Hand „sowas würde ich nie tun." „Und wenn, Ich verzeihs dir, du siehst nämlich heiß aus", grinste ich und beugte mich etwas nach vorne. „Trinken wir einen Shot zusammen", bot ich an. „Bin dabei", lächelte der Typ neben mir. Er winkte den Barkeeper erneut zu uns und bestellte zwei shots.
„Okay, jetzt hab ich Lust auf Tanzen", sagte ich übermütig und zog ihn an seiner Hand hinter mir her. „Ähm, dass ist aber nicht die Tanzfläche", sagte er etwas verwirrt. „Ich weiß, aber die Klos sind doch viel interessanter", zwinkerte ich ihm zu. „So eine bist du also", grinste er dreckig auf. „Ich bin übrigens Kiran", fügte er noch hinzu. „Schön dich kennenzulernen", schmunzelte ich und zog ihn weiter hinter mir her. „Und wie ist dein Name?", fragte er mich. Ich drehte mich langsam zu ihm um und flüsterte dann in sein Ohr „glaub mir, hättest du ihn gewusst, wärst du mir nicht gefolgt." „Was-", doch bevor er noch irgendwas sagen konnte, hatte ich seine Arme fest hinter seinem Rücken gepackt.
„Und wehe du machst ein Mucks", sagte ich bedrohlich. „An deinem Rücken ist eine Waffe, also überleg es dir zwei mal", sagte ich und drückte dabei die Waffe härter gegen seinen Rücken. Ich vernahm nur ein leichtes Nicken von ihm, aber das reichte mir schon. „Gute Entscheidung", sagte ich und ging weiter Richtung Ausgang.
„Man sollte eben nicht jedem anscheinend betrunken Mädchen glauben, nur weil man Sex gesteuert ist", sagte ich und öffnete die Hintertür und stieß ihn unsanft nach draußen. „Vielleicht kannst du ja gleich erraten, wer ich bin", und schob ihn dabei auf das Auto zu.
„Das hat ja lang genug gedauert", kam Milo genervt auf mich zu. „Eifersüchtig?", fragte ich. „Nicht der richtige Zeitpunkt", entgegnete er und nahm mir Kiran ab. Jetzt stieg auch endlich mein Bruder aus dem Auto. „Was eine Freude dich wieder zu sehen", lächelte er böse. „Oh mein Gott", flüsterte Kiran, „du bist Avina Russo?", sah er mich geschockt an. „Höchst persönlich", lächelte ich und deutete eine kleine Verbeugung an. „Du kleine Schlampe", fluchte er. „Aber eine mit der du ins Bett gegangen wärst, stimmst?", fragte ich ihn grinsend. Milo sah mich etwas entsetzt an, doch ich zuckte nur mit meinen Schultern. Für diese Bemerkung bekam Kiran eine saftige Ohrfeige von Jacob. „Du bist nicht in der Position so etwas zu sagen und schon gar nicht über meine Schwester", sah er ihn wütend an.
„Was willst du von mir?", fragte er mit zusammengebissenen Zähnen. „ Informationen", gab Jacob ihm knapp als Antwort. „Und du denkst ich geb dir die einfach so?", fragte er. Jacob lachte auf „Natürlich nicht, aber es gibt ja genug Methoden, um an Informationen ran zukommen." „Aus mir wirst du nichts raus bekommen", sagte er überzeugt. „Jeder hat eine Schwachstelle", sagte er emotionslos. „Können wir jetzt endlich von hier verschwinden?", fragte ich genervt. „Oh glaubt mir, man legt sich nicht mit Tristan Garcia an", sagte er bedrohlich. Milo ignorierte die Aussage und machte den Kofferraum auf.
„Meine Güte ist der nervig", sagte ich und lehnte mich im Beifahrersitz zurück. „Nicht so nervig wie du", lachte Jacob. „Ey", sagte ich gespielt beleidigt und schlug ihm gegen das Bein. „Was ist eigentlich mit Keyla?", sah ich ihn wieder ernst an. Es herrschte kurz eine Stille, bevor Jacob antwortete „sie soll davon nichts erfahren, ich will nicht, dass sie irgendwas davon erfährt. Tristan will sie umbringen und bevor ich ihn nicht habe, will ich sie da raus halten." Ich nickte nur und dann herrschte wieder eine Stille zwischen uns.
Ich weiß nicht ob ich Jacobs Entscheidung gut heißen sollte. Ich finde es Keyla gegenüber nicht fair, aber vielleicht ist es so besser für sie? Wenn sie nicht gleich alles auf einmal von dieser grausamen Welt erfährt.
Endlich hielten wir auf unserm Hof und ich stieg aus dem Auto aus. Hinter uns hielt Milos Wagen und auch er stieg aus. Er lief um das Auto herum und öffnete den Kofferraum. „Wir sind da", grinste er Kiran an. „Ich glaub ich muss mich übergeben", sagte Kiran und verzog sein Gesicht. „Ist klar", schmunzelte ich und verschränkte meine Arme. „Du schon wieder", sagte er genervt. „Ich weiß, ich kann nervig sein, vor allem wenn man auf mich herein gefallen ist", grinste ich und beugte mich zu ihm runter. „Und jetzt schlaf schön", sagte ich und drückte ein weißes Tuch auf seine Nase.
„So meine Arbeit wäre getan", sagte ich und klatschte in die Hände. „Du warst brilliant heute", lobte Jacob mich. „Bin ich doch immer", zwinkerte ich ihm zu und lief dann zur Haustür. Ich brauchte ganz dringend Ruhe, der Tag heute war sehr anstrengend. Ich lief leise die Treppen in mein Zimmer hoch und verschloss die Tür hinter mir.
Ich ließ mich auf mein Sofa fallen und holte einen Joint hervor. Ich zündete ihn an und zog genüsslich daran. Ich nahm mir die Vodka Flasche vom Tisch und öffnete sie. Dann nahm ich einen großen Schluck und genoss das Brennen in meinem Hals und die darauf folgende Wärme.
Klar, man erwartete immer von mir perfekt zu sein, aber das war ich nun mal nicht. Und manchmal waren Drogen und Alkohol mein einzige Flucht aus der Realität. Ich fühlte mich befreit und unbeschwert und konnte einfach auf alles und jeden scheißen.
„Avina, du wolltest damit aufhören", hörte ich plötzlich eine Stimme. „Sicher", lallte ich etwas, ohne zu Milo zu gucken. „Wie viel hast du getrunken?", fragte er besorgt und nahm mir die Flasche aus der Hand. „Pff, keine Ahnung, alles?", lachte ich auf. „Avina, hör zu, dass ist keine Lösung." „Bei mir funktioniert's", lachte ich und zog noch mal an meinem Joint. „Ich mach mir Sorgen um dich", sagte er sanft und nahm mir den Joint aus der Hand. „Brauchst du nicht", sagte ich und schaute jetzt zu Milo. „Mir gehst gut", lachte ich überheblich auf und versuchte dabei meine Tränen zurück zu halten. „Mir brauchst du nicht vor machen", flüsterte er mir zu. „Ich weiß", nickte ich und lehnte mich an ihn. „Danke", flüsterte ich und schloss meine Augen.
————————
Sorry, dass so lange nicht mehr kam.
Aber hier mal ein Kapitel aus Avinas Sicht, von einer Seite, die ihr noch nicht von ihr kanntet.

DU LIEST GERADE
Breathtaking
Literatura FemininaIrgendwas ist anderes an ihm. Irgendwas verbirgt er. Wird sie dahinter kommen? Zwei Welten prallen aufeinander. Oder sind sie sich doch ähnlicher als sie denken? (noch nicht überarbeitet) ⚠️TW⚠️ Es sind ein paar sensible Themen enthalten. Quelle Bi...