Jacob
„Fuck", stieß ich mit zusammengepressten Zähnen hervor und ballte meine Hände zu Fäusten. „Wie konntest du nur?", sah ich meinen Vater fassungslos an. „Mein Sohn, Geschäfte sind Geschäfte und wenn du das nicht verstehst, weiß ich nicht, ob du schon bereit dafür bist." Meine Wut wurde durch seine Worte einfach nur noch größer.
„Beruhig dich und komm mit", sagte Avina mit einer sanften Stimme zu mir. Sie legte ihre Hände auf meine Faust und zog mich weg von meinem Vater und Angelo. Sie schob mich quer durch den Saal. Die ganzen Leute hatten sich mittlerweile wieder ihren Gesprächen zugewandt und es taten so, als wäre nichts weiter passiert. Und auch mein Vater unterhielt sich wieder lachend mit Angelo.
„Setzt dich erst mal und beruhige dich", befahl mir Avina und drückte mich auf einen Stuhl. „Was ist da gerade passiert? Und wo ist Keyla hin?", fragte sie mich ernst. Ich griff mit meiner Hand nach dem vollen Vodka Glas, was auf dem Tisch stand und trank es mit einem großen Schluck leer. Ich räusperte mich kurz und fing dann an zu erzählen „ Keyla hat erfahren, dass ihr Vater doch nicht tot ist." „Bitte was?", starrte mich Avina schockiert an. „Ihr Vater ist Angelo Martini." „wie ist das möglich?", fragte sie mich. „Ich weiß es nicht.", sah ich sie ratlos an. „Verdammt, sie ist abgehauen. Sie vertraut mir nicht mehr", sagte ich hilflos. „Sie ist abgehauen, weil sie herausgefunden hat wer ihr Vater ist?", fragte mich Avina. „Meine Güte, denk doch mal nach. Jetzt können Keyla und ich heiraten", fuhr ich Avina unbeabsichtigt an.
„Aber.. wass ?", stockte Avina und sah mich mit offenen Mund fassungslos an. „Du wusstest es?", fragte sie leise. „Nein, was denkst du denn von mir?", sah ich sie geschockt an. „Aber Keyla denkt, dass ich es wusste und ist deshalb abgehauen." „warum hast du es ihr nicht erklärt?" „Hab ich ja, aber sie wollte mir nicht zuhören." „Denkst du Dad wusste es?", fragte sie mich vorsichtig. „Ja", sagte ich überzeugt, denn ich war mir ziemlich sicher, dass er es gewusst hatte. Er war nicht überrascht, genauso wenig wie Angelo. „Ich glaube sogar, dass die ganze Veranstaltung hier für mich und Keyla war und nicht für dich und Davide", ging ich noch weiter mit meiner Vermutung. „Das würde er nicht tun", schüttelte Avina langsam ihren Kopf. „Bist du dir da so sicher?" Sie schwieg, was ich als nein deutete.
„Oder kam es dir nicht komisch vor, dass du heute nicht an Davides Seite sein musstest?", hakte ich nach. „Keine Ahnung, ich dachte, dass sie mir heute den Tag noch mal für mich lassen, oder so", zuckte sie mit den Schultern. „Denkst du Mam wusste es?", fragte Avina langsam. „Keine Ahnung", antwortete ich ihr ehrlich, aber eigentlich würde ich es ihr nicht zutrauen.
„Merda", fluchte ich und schlug mit meiner Faust auf den Tisch. „Wo ist Key jetzt?", fragte sie mich. „Ich weiß es nicht", sagte ich aufgebracht. Was ist, wenn ihr was passiert ist? Ich hätte ihr doch folgen sollen. „Ihr wird schon nichts passiert sein", versuchte mich Avina zu beruhigen und legte ihre Hand auf meine und drückte sie leicht.
„Ach, ich liebe Familienfeiern", seufzte Camilla plötzlich neben uns. „Was willst du?", fragte Avina angepisst. „Oh tuschldige, ihr seht nicht so aus, als würdet ihr es genießen", sagte sie lächelnd. „Herzlichen Glückwunsch übrigens", sagte sie lächelnd an mich gewandt. Ich schaute sie verwirrt an. „Na zu deiner Verlobung", fügte sie hinzu. „Woher?", fragte ich. „Woher was?", tat sie auf dumm. „Woher du das weißt." „Oh, sag nicht, du wusstest das nicht?", sah sie mich gespielt fassungslos an. „Nein ich wusste es nicht und ich frag dich nicht noch einmal", sagte ich drohend und stellte mich vor sie.
Sie lief an mir vorbei und ließ sich auf einen Stuhl fallen. „Also bitte, jeder macht doch Nachforschungen, mit wem er zusammen ist", sagte sie und klimperte mit ihren Wimpern. „Mhm, du aber anscheinend nicht", sah sie mich überlegend an. „Naja, es ist nicht so schwer, was über Keyla herauszufinden. Bisschen hier und da googeln und Zack, du hast den richtigen Nachnamen", redete sie eifrig weiter. „Martini. Keyla Martini, schön nicht wahr?", fragte sie lächelnd. „Warum hast du sie überhaupt gesucht?", fragte ich sauer. „Ich will eben wissen, mit wem ich unter einem Dach lebe. Dein Vater hatte anscheinend die gleiche Idee." Sie stand wieder auf und machte ein paar Schritte auf mich zu. „Aber warum er dir nichts gesagt hat, wundert mich. Mhm, wahrscheinlich wollte er eine Überraschung machen.", zuckte sie mit den Schultern. „Naja, euch zwei noch einen schönen Abend", lächelte sie und verschwand wieder in der Menge.
„Was für eine hinterhältige bitch", zischte Avina wütend neben mir. „Aber vielleicht hatte sie recht damit, dass ich Keyla hätte überprüfen müssen." „was redest du da?", sah mich Avina aufgebracht an. „Du vertraust ihr doch, also hattest du keinen Grund." „Ja, aber bei uns weiß man nie, wie man ja sieht." „Sie wusste es ja selber nicht." „Ich weiß, aber vielleicht hätte das jetzt diese Situation hier verhindert", sagte ich. „Ruf sie an und Versuch ihr das alles hier zu erklären", sagte Avina. „Sie wird nicht ran gehen", sagte ich und fuhr mir aufgebracht durchs Haar. „Versuch es wenigstens." Ich seufzte auf und zog mein Handy langsam aus meiner Hosentasche. Ich wählte Keylas Nummer und wartete. „Nein", schüttelte ich den Kopf „nur die Mailbox, sie hat ihr Handy aus." „Dann los such sie", forderte sie mich auf. „Du musst das klären mit ihr." „Ich kann nicht mehr fahren", sagte ich. „Gut dann fahr ich eben, aber komm jetzt", sagte sie und setzte sich in Bewegung. Ich war zwar noch nicht wirklich überzeugt, aber lief ihr hinterher.
Wir verließen den Saal durch die große Eingangstür und liefen in die frische Nacht hinaus. „Wo sollen wir anfangen zu suchen?", fragte mich Avina. „Sie ist bestimmt zu einer ihrer Freundinnen gegangen" „Gut, dann nichts wie hin", sagte sie eifrig. Plötzlich stoppte Avina vor mir. „Sind das nicht Keylas Schuhe?", fragte sie geschockt. Ich schaute auf die Stelle, auf die Avina deutete. Und wirklich, da lagen zwei Schuhe, die genau wie Keylas aussahen. „Und ihr Handy", flüsterte Avina und hob es auf. „Hier stimmt was nicht", sagte ich beunruhigt, ich hätte sie nicht alleine rumlaufen lassen sollen. Ich hob die Schuhe auf und schaute sie mir an. „Fuck, da ist Blut."

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Breathtaking
ChickLitIrgendwas ist anderes an ihm. Irgendwas verbirgt er. Wird sie dahinter kommen? Zwei Welten prallen aufeinander. Oder sind sie sich doch ähnlicher als sie denken? (noch nicht überarbeitet) ⚠️TW⚠️ Es sind ein paar sensible Themen enthalten. Quelle Bi...