Keyla
„Hier", sagte Jacob und reichte mir dabei eine Waffe. Ich nahm sie ihm ab und steckte sie lächelnd ein. Ich wollte es nicht zugeben, aber ich war etwas aufgeregt wegen heute. Ich band meine Haare noch schnell zu einem hohen Zopf zusammen und lief dann hinter Jacob her. Er hielt mir die Tür von dem Auto auf und ich stieg ein. So fuhren wir mit drei Wagen vom Hof.
„Kannst du mal aufhören mit deinem scheiß Bein zu wackeln?", hörte ich eine genervte Stimme von hinten. „Du hättest ja nicht mitbekommen müssen", entgegnet Milo schlicht. „Ich hack dir gleich dein beschissenes Bein ab", fluchte Avina weiter und man hörte daraufhin nur ein auflachen von Milo. „Ich mein ich kann dir auch gleich ein Loch durch deinen hohlen Kopf schießen", hörte Avina nicht auf. „Damit hast du das letzte mal auch gedroht", lachte er. „Also zieht nicht mehr, Schätzchen", stichelte er weiter. „Oh glaub mir, leg es nicht drauf an", fauchte Avina wütend.
„Wer hat die zwei Nervensägen in unser Auto gelassen", flüsterte ich zu Jacob. „Glaub mir ich würde die zwei auch am liebsten hier raus schmeißen", sagte er genervt. Tja, wir lieben alle die Autofahrten mit Avina und Milo, es wird definitiv nicht langweilig. Ich glaube Milo ist immer noch nicht so gut drauf, dass Mädchen jetzt mit zu den Geschäften kommen. Daher wahrscheinlich auch die schlechte Laune und die Streitlust. Ich schüttelte nur grinsend meinen Kopf und schaute wieder aus dem Fenster.
Endlich hielten wir vor einer großen Halle an. Alle stiegen aus und die meisten von ihnen verteilten sich um die Halle herum. Jacob, Milo, Avina, Sam, ich und noch drei weitere, von denen ich die Namen nicht kannte blieben übrig. „Jetzt keine Gefühle mehr zeigen", flüsterte Jacob mir ins Ohr und wies alle an ihm zu folgen. Ich nickte nur und folgte ihm dann auch. Ich hatte ein leichtes flaues Gefühl im Magen, aber irgendwie freute ich mich auch. „Alles gesichter, Boss", kam ein breiter Mann auf uns zu und Jacob nickte.
Wir liefen in die große Halle hinein und ich war echt überwältigt. Die Halle war fast leer und die Rückseite war komplett offen. Draußen konnte ich ein kleines Flugzeug erkennen, was mich daraus schließen ließ, dass das hier ein Privat Flughafen sein musste. In der Mitte waren ein paar Fässer aufrecht hingestellt worden, wo schon fünf große Männer in schwarz gekleidet standen.
„Lassen sie sehen", kam Jacob auf sie zu und stellte sich vor ihnen auf. Der eine Mann nickte und daraufhin kamen zwei weitere Männer mit vier großen Koffern auf uns zu und legten sie auf den Tisch. Der Mann, der wahrscheinlich der Boss war, öffnete alle und drehte sie zu Jacob. „Alles da, wie besprochen", sagte der ältere Mann und dabei schweifte sein Blick zu mir und Avina. „Was machen die zwei hübschen denn bei solchen Geschäften?", fragte er mit einem dreckigen grinsen. „Also bitte, nur weil wir Mädchen sind, müssen wir nicht wie irgendwelche Objekte behandelt werden", antwortete ich im wütend, denn wenn ich eins nicht abkonnte, dann waren es solche ekligen alten Männer.
„Halt die mal lieber unter Kontrolle", lachte er unbeirrt auf. „Noch ein Wort und wir haben ein großes Problem", sah Jacob ihn drohend an. „Das Geld", ging der Mann nicht mehr weiter drauf ein. Jacob nickte Milo zu, der mit einem Koffer zum Tisch gelaufen kam. Doch bevor das Geschäft abgeschlossen werden konnte, kam einer der drei Männer zu Jacob und sagte „Boss, wir müssen hier weg. Die Bullen sind auf dem Weg." Jacob spannte sich an und sah dann wütend zu seinem gegenüber. „Was zum teufel machen die Bullen hier? Ich dachte das hier sei sicher." „damit hab ich nichts zutun", sagte er nur und packte den Geldkoffer. „Petro, ich schwörs dir, wenn du damit was zutun hast, komme ich dahinter", sagte Jacob wütend. „Schnappt euch die Koffer, wir müssen schnell von hier weg", befahl er seinen Männern.
Ich bewunderte Jacob echt, wie er so ruhig bleiben konnte, denn ich hatte Panik. „Komm", packte Jacob mich feste am Arm und zog mich mit sich mit. Ich zuckte zusammen, als ich einen Schuss hörte. „Was war das?", fragte ich panisch. „Nimm deine Waffe", befahl er mir und holte seine hervor. „Ich hab dir gesagt, wenn es hart auf hart kommt musst du schießen." „Aber doch auf keine Polizisten." „das gehört dazu", entgegnete er nur und ging weiter voraus und diese plötzliche Emotionslosigkeit erschreckte mich ein wenig. „Los", ermutigte mich Avina von hinten, die mindestens genauso emotionslos guckte. Also entschloss ich mich dazu, es allen gleichzutun.
Als wir endlich draußen waren, sah ich einen Polizisten tot auf dem Boden liegen. Ich zwang mich dazu nicht hinzuschauen und lief einfach weiter. Ein weiterte Schuss fiel und wir blieben hinter einem Busch in Deckung. Jacob schoss ebenfalls und schien getroffen zu haben, denn er machte uns deutlich, dass wir weiter gehen konnten. Von rechts sah ich auf einmal einen Polizisten. Er hatte uns noch nicht entdeckt, aber würde er sicher gleich und würde nicht zögern auf und zu schießen. Ich richtete meine Waffe auf ihn. Bei Menschen, die es verdient hatten, war mir der tot egal, aber bei Menschen die gut waren? Aber entweder die oder wir. Also drückte ich ohne weiter drüber nachzudenken ab und traf in seinen Kopf.
Jacob drehte sich bei dem Schuss erschrocken zu mir um. Ich zuckte nur mit meinen Schultern und lief weiter. Denn er war derjenige, der mir befohlen hatte eiskalt zu sein. „Wir sollten jetzt schnell hier weg", rief Jacob und stieg in seinen Wagen. Ich tat es ihm gleich und ohne noch länger Zeit zu verschwenden fuhr Jacob los. Ich lehnte mich im Sitz zurück und versuchte meine Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen. „Das hätte eben auch daneben gehen können", sagte Jacob mit einem vorwurfsvollen Unterton. Ich sah ihn perplex an, da ich ehrlich nicht wusste, was jetzt schon wieder sein Problem war. „Ist doch alles gut gelaufen", sagte ich.
„Du solltest aber nicht schießen." „Ich hab doch gesagt, dass das okay für mich ist, also versteh ich dein Problem nicht", antworte ich ihm sauer. „Mein Problem ist, dass du dich damit in Gefahr bringst." „Wie das denn, ein toter kann ja nicht zurück schießen", scherzte ich. „Keyla, das ist nicht witzig", fluchte er. „Gut, ich find deine Art gerade auch nicht zum lachen", entgegnete ich trocken. „Ich hab das Gefühl, du hast ein Problem damit, wenn ich schieße", lachte ich auf.
„Nein, ich hab nur Angst, dass du nicht triffst und dich in Gefahr bringst."Ich sah ihn schweigend an. Ich weiß, er meinte es nur gut, aber es nervte. „Erstens, dir war es doch bewusst, dass es zu sowas kommen könnte, wenn du mich mitnimmst. Und zweitens kann ich gut treffen, dass hab ich einfach im Blut", sagte ich und versuchte dabei möglichst ruhig zu sein. Jacob sog hörbar die Luft ein, sagte aber nichts, sondern konzentrierte sich weiter auf die Straße.
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Breathtaking
ChickLitIrgendwas ist anderes an ihm. Irgendwas verbirgt er. Wird sie dahinter kommen? Zwei Welten prallen aufeinander. Oder sind sie sich doch ähnlicher als sie denken? (noch nicht überarbeitet) ⚠️TW⚠️ Es sind ein paar sensible Themen enthalten. Quelle Bi...