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Jacob

Meine Gedanken wanderten wieder zu Keyla. Irgendwas verheimlichte sie vor mir. Da ist mehr passiert, als sie erzählt.
Aber warum interessierte mich das überhaupt? Kann mir ja recht egal sein. Ich straffte meine Schultern und wendete mich wieder meiner Arbeit im Büro zu.
Es war echt verdammt anstrengend Schule und Arbeit unter einen Hut zubringen. Aber wenn ich es nicht schaffe, wer dann?

Es klopfte an meiner Bürotür. „Was?", fragte ich genervt. Sam, einer meiner Männer kam rein und sagte mit ernstem Blick „Es gibt Probleme." Ich schaute ihn nur an und wartete, dass er fortfährt. „Bei der Drogenübergabe hat man uns bestohlen und es gab eine Schießerei. Sie sind alles Tod. Nur den Anführer haben wir unten in den Keller gebracht. Wie ihre Anweisung war, wenn etwas schief geht. Verdammt, warum konnte man nicht einmal einen guten Deal abschließen.
„Ich hoffe, die andern Kartelle wissen jetzt, dass man mit uns nicht spielen kann", sagte ich kühl und verließ mein Büro. Ich wurde zwar von allen respektiert und dennoch dachten manche, sie könnten machen was sie wollten.

„Der Plan ist wohl nicht aufgegangen was?", lächelte ich boshaft und schaute ihm dabei in die Augen. Ich sah seine Angst, sie war ihm förmlich ins Gesicht geschrieben, doch er macht auf Tapfer.
„Von dir lass ich mir gar nichts sagen. Du bist nichts und erst seit kurzem im Geschäft", sagte er und spuckte mir vor die Füße. Ich blieb unbeeindruckt. „Und trotzdem haben alle Respekt vor mir", sagte ich gelassen und ohne Emotionen. Ich nahm ein Messer und strich mit meinen Fingern über die Klinge. Ich lächelte leicht, bevor ich es ihm mit voller Wucht in den Bauch rammte. Er schrie auf vor Schmerzen.

„Mehr hast du nicht drauf?", spuckte er mir förmlich ins Gesicht. „Du weißt, dass du den Raum nicht mehr lebend verlassen wirst, oder? Und trotzdem so eine große Klappe?", fragte ich ihn leicht amüsiert. „Dein Tod hätte schnell sein können", fügte ich noch hinzu und seine Augen weiten sich. Nur Idioten hier. Ich dachte er wäre der erfahrene hier. Scheint ja nicht so.

Viele unterschätzen mich immer, da ich noch sehr jung für die Verhältnisse bin. Aber ich habe von dem gefährlichsten Mann in ganz Amerika gelernt und trainierte seit dem ich 5 bin.
Ich schlug auf den Mann vor mir ein. Meine Faust prallte gegen seine Wange und man sah nur noch Blut. Sein Kopf flog zur Seite und er verlor sein Bewusstsein. „Ey, ey nicht einschlafen", sagte ich und er öffnete seine Augen langsam. „Bitte... bitte lass mich", flehte er mich an. Das hätte er sich früher überlegen sollen, jetzt ist es zu spät.
„Hätte ich länger Zeit, dann glaub mir, wir wären noch längst nicht fertig", sagte ich ihm mit zugewandten Rücken. 

Ich hörte, wie er erleichtert ausatmet. Warte, er dachte doch jetzt nicht ernsthaft ich verschone ihn. Ich lachte leise auf und schaute dabei vor mir auf die Messer. Ich griff nach einem und drehte mich ruckartig um und stach ihn damit in die Kehle. Er schaute mich mit aufgerissenen Augen an und versuchte vergebens mach Luft zu Ringen. „So jetzt sind wir fertig", sagte ich kühl und verließ den Keller. Na toll, jetzt musste ich mich wegen dem Idioten auch noch duschen gehen und sah dabei auf meine blutverschmierte Hand.

Ich saß in der Küche mit meiner Mutter und wir aßen gerade zu Abend, als die Haustür schwungvoll geöffnet wurde. „Avina?", fragte ich überrascht und stand dabei auf und schaute zu meiner Mutter, die nur lächelt. Sie wusste also, dass sie kommt. „Ey ich hab dich vermisst", kam sie auf mich zu gerannt und umarmte mich. „Ich dich auch", sagte ich lachend und gab ihr einen Kuss auf die Wange, bevor ich mich wieder aus der Umarmung löste. „Aber warum bist du hier? Du solltest doch im Internat sein oder nicht?", fragte ich sie und schaute Avina kritisch an. „Mir war langweilig, da dachte ich, ich komme dich besuchen", neckte sie.

„Sie bleibt nur für ein paar Wochen, ich habe deine Schwester gebeten zu kommen", sagte jetzt meine Mutter und ging nun auch auf Avina zu und umarmte sie.
Meine Schwester ist echt groß geworden, mit ihren braunen welligen Haaren und den braunen Augen sieht sie schon fast erwachsen aus. Mit ihren 17 Jahren ist sie ziemlich selbstbewusst und zieht immer die ganze Aufmerksamkeit auf sich.
Sie wird zwar nicht die Mafia übernehmen, aber sie ist trotzdem einer der besten Schützen die ich kenne. Sie kann unglaublich gut mit Waffen umgehen und man sollte sie auf gar keinen Fall unterschätzen. Sie ist stärker und geschickter als sie aussieht. Avina hatte genauso wie ich schon seit dem sie 5 Jahre ist Training, um sich verteidigen zu können.

„So, was machen wir heute noch brüderchen?", fragte sie mich und musterte mich dabei. „Ich muss noch arbeiten", sagte ich, was auch wirklich stimmte. „Ach komm schon, das machst du doch immer. Wenigstens einen Abend frei", rief sie empört und warf mir ein Kissen gegen die Kopf. Unfassbar dieses Mädchen. Ich lachte und warf ihr das Kissen zurück ins Gesicht. „Such ein Film", sagte ich zu ihr dann doch letztendlich. Sie schaute mich freudig an und fing an einen Film bei Netflix zu suchen. „Ich hab gehört du gehst wieder zur Schule?", fragte sie belustig. „Ich muss", schaute ich sie böse an. Sie weiß genau, dass ich nicht gerne darüber redete. „Und wie ist es so?", fragte sie unbeeindruckt weiter, während sie angestrengt auf den Fernseher guckt und immer noch nach einem Film suchte.

Ich stöhnte genervt auf und trat ihr mit meinem Fuß gegen ihr Schienbein. „Au", schrie sie empört auf. „Stell dich nicht so an", sagte ich neckend. Sie verdrehte nur ihre Augen und sagte dann „den schauen wir." Sichtlich zufrieden lehnte sie sich zurück.
„Und ist bei dir etwas spanendes passiert?", fragte ich sie neugierig. „Oh mein Gott, endlich fragst du", rief sie und warf ihre Arme in die Luft. Ich schaute sie nur schief an, manchmal war meine Schwester echt komisch.

Jetzt hatte ich den Salat. Seit einer Stunde saß meine Schwester vor mir und redete über alles was im letzen Schuljahr passiert ist. Der Film war ihr mittlerweile egal. Stattdessen erzählte sie mir aufgeregt komisch Sachen aus ihrem Leben. Wo habe ich mich da schon wieder drauf eingelassen. Ja ich liebe meine Schwester, aber manchmal ist sie verdammt nervig.
„...Ach ja und eine Lehrerin hat sich das Leben genommen. Einfach von der Brücke gesprungen. Als gebe es nicht bessere Möglichkeiten", sagte sie jetzt mit einer kühleren Stimme und zuckt dabei mit ihrer Schulter. Ja sie ist definitiv meine Schwester. Wir sind uns ähnlicher als ich es zugeben möchte.

„Und bei dir irgendwas spannendes passiert?", fragte sie mich interessiert. „Nein immer nur der gleiche Scheiß", antwortete ich ihr.

BreathtakingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt