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Keyla

Avina und ich stiegen die Treppen runter. Unten im Flur warteten schon Jacob, Milo und Sam. „Da seid ihr ja endlich", sagte Sam genervt und musterte uns von oben bis unten. Dann setzte er sich in Bewegung Richtung Tür. Avina ging zu Milo und hakte sich bei ihm ein. Ich blieb vor Jacob stehen. „Wow, du siehst wunderschön aus", hauchte er und drückte mir einen Kuss auf die Lippen. „Danke, du siehst aber auch nichts schlecht aus", schmunzelte ich. Und wenn ich ehrlich war, sah er sogar ziemlich heiß in seinem schwarzen Anzug aus, der ihm wie angegossen saß.

Er nahm meine Hand und gemeinsam liefen wir alle zu den Autos. Jacob und ich stiegen alleine in eins der Autos ein, während Sam, Milo und Avina in ein anders Auto einstigen. Wobei ich noch sah, wie sich Milo und Avina darüber stritten, wer von den beiden vorne sitzen durfte. „Denk ja nicht, du hast gewonnen, ich setzte mich nur nach hinten, weil es Sam will und ihm das Auto gehört", fauchte Avina Milo böse an und öffnete beleidigt die hintere Tür. Dann zog sie die Tür mit einem lauten Knall zu und man hörte nur noch Sam irgendwas wütendes fluchen. Aber Avina grinste nur und schien das alles kein bisschen zu interessieren und ich musste lachen.

„Was ist so lustig?", fragte Jacob mich. „Ach nichts", winkte ich ab und setzte mich ins Auto. „Avina zieht gerne eine Show ab", sagte er und startete den Wagen. „Gefällt mir", gab ich grinsend zurück. Jacob schüttelte nicht verstehend den Kopf und lenkte den Wagen aus der Einfahrt heraus. „Werden da viele heute sein?", fragte ich etwas nervös, denn ich war ehrlich aufgeregt. „Ja, die Gala ist riesig", sagte er, was mich nicht gerade beruhigte. „Aber keine Sorge, bleib einfach bei mir und dir wird nichts passieren", versicherte er mir und legte eine Hand auf mein Bein.

Jacob hatte kein bisschen übertrieben, die Gala war riesig. Es waren weit über 200 Leute da. Es war ein großer Saal mit 2 Etagen, der Schlicht aber sehr elegant geschmückt war. Ich spürte Jacob dicht neben mir. Er nahm meine Hand und gemeinsam gingen wir die große Steintreppe nach unten. Hinter uns sah ich nur noch wie Avina sich die beiden Jungs schnappte und sich bei den beiden einhakte. Die beiden fanden das anscheinend nicht ganz so lustig, aber Avina schien sich zu amüsieren, da sie ein fettes Grinsen auf ihren Lippen hatte.

Doch ich wurde schnell wieder von den ganzen Leuten da unten im Saal abgelehnt. Mein Herz fing vor Aufregung wie wild an zu pochen und meine Hand verkrampfte sich leicht. Ich spürte einen leichten Druck an meiner Hand. „Keine Sorgen, ich bin bei dir", flüsterte er mir lächelnd zu. Und tatsächlich, seine Worte beruhigten mich. Unten angekommen, wurden wir direkt von Jacobs Mutter in Empfang genommen. „Schön, dass du es geschafft hast herzukommen", begrüßte sie mich freudig. „Das ist wirklich eine schöne Veranstaltung", sagte ich lächelnd. „Danke, aber glaub mir das hat nur so einen Anschein." Ich schaute sie etwas verwirrt an und wollte was erwidern, doch Jacob unterbrach mich. „Komm, wir holen uns was zu trinken." Damit zog er mich hinter sich her in Richtung Bar.

Uns wurden zwei Sektgläser hingestellt und ich bedankte mich freundlich. „Was meinte deine Mutter damit?", fragte ich ihn. „Nichts", kam nur eine knappe Antwort von ihm. Okay, was war denn jetzt mit ihm los? Ich schaute ihn nur schweigend an und nahm einen großen Schluck von meinem Sekt. Das würde heute ja noch lustig werden. „Hey, man", wurde Jacob von zwei Männern begrüßt, die nicht viel älter als er zu sein schienen. Sie sahen ziemlich gut aus, der linke hatte schwarze Locken und grüne Augen und war ziemlich gut gebaut. Der rechte von den beiden hatte blonde Haare und braune Augen, die mich interessiert musterten. „Ich wusste gar nicht das ihr kommt", stellte Jacob überraschst fest und stellte sein Sektglas ab. „Also bitte so was lassen wir uns doch nicht entgehen", sagte der Linke von den beiden.

„Und wer ist die hübsche da?", sah mich der Rechte von den beiden an. „Keyla", sagte ich knapp, da ich es unhöflich fand, dass er mich nicht mal selber fragen konnte. Jacob seufzte leicht auf „Das sind Alex und Petro meine Cousins" und zeigte dabei erst auf den linken und dann auf den rechten. „Und sie ist dein One Night stand?", fragte Alex, Jacob grinsend. Jacob versteifte sich etwas neben mir „Keyla ist meine Freundin", stellte er klar. „Wow unser Jacob bindet sich, dass ich das noch erlebe", sagte Petro, der Rechte von dem beiden und schaute Jacob gespielt schockiert an. „Wie hast du das geschafft?", fragte mich Alex. Ich zuckte nur leicht unbeholfen mit meinen Schultern auf seine Frage, da ich etwas überfordert war.

„Also wer das schafft, Respekt", stieg jetzt auch Petro mit ein. „Es reicht", sagte Jacob neben mir. „Alles nur Spaß, kennst uns doch", lachte Alex und klopfte ihm auf die Schulter. „Wir machen und jetzt auf die Suche nach heißen Frauen", sagte Alex und zwinkerte mir beim weggehen zu. „Da hast du aber einen schönen Ruf", drehte ich mich zu Jacob um. „Vergangenheit", sagte er und lächelte mich an und ich erwidertet sein Lächeln. „Da wollen welche wegen den Geschäften mit dir sprechen", kam Milo auf uns zu. „Kann das nicht mein Vater regeln?", fragte Jacob ihn genervt. „Der ist noch nicht da." Jacob stöhnte genervt auf „Gut ich komme gleich."

„Es tut mir leid, aber da muss ich hin. Warte einfach so lange hier und sprich am besten mit keinem, den du nicht kennst", sagte er zu mir und ich nickte, dann verschwand er in der Menge. Ich drehte mich wieder zur Bar um und nippte weiter an einem Sektglas. „Junge Damen sollten nicht trinken und schon gar nicht alleine", sagte plötzlich eine tiefe Männerstimme neben mir. „Was?", schaute ich ihn verwirrt an. Neben mir sah ich einen Mann mittleren Alters mit einem Dreitagebart stehen. Seine braunen Augen scannten mein Gesicht ab, was mir etwas unangenehm war. Mit seiner rechten Hand fuhr er sich einmal durch seine schwarzen Haare „warum stehst du hier alleine? Keine so hübsche Frau sollte alleine an einer Bar stehen", sagte er und kam mir noch ein Stück näher. Ich wich ein paar Schritte nach links „ich bin nicht alleine", entgegnete ich ihm. „Ich seh aber keinen, du etwa?", fragte er weiter. Der Typ war mir unheimlich. Aber er hatte recht, gerade stand ich ganz alleine an der Bar.

„Fabricio, verpiss dich", hörte ich eine Stimme hinter mir. „Such dir Frauen in deinem Alter. Oh warte vergessen, dich mag ja keiner", redete der Fremde Mann weiter und seine blauen Augen funkelten dabei belustigt auf. Fabricio kam näher auf den braunhaarigen Jungen zu „das wird dir noch leid tun." „Mir tut niemals was leid", entgegnete er ihm trocken. Fabricio schnaubte auf und verschwand dann wütend, ohne ein weiters Wort.

„Danke", sagte ich an den fremden Typ gerichtet. „Dafür doch nicht", winkte er ab. „Aber es ist echt nicht so schlau als Frau hier alleine zu sein", sagte er. „Bin ich nicht, ich bin mit Jacob hier", entgegnete ich ihm. „Jacob Russo?", fragte er überrascht. „Ja?", sah ich ihn fragend an. „Und wo ist er?" „kurz was Geschäftliches besprechen." „Verstehe", sagte er nach kurzem überlegen. „Ich bin übrigens Davide", sagte er dann und reichte mir die Hand. „Keyla", entgegne ich ihm lächelnd.

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