Keyla
Und schon wieder wachte ich mit pochenden Kopfschmerzen in einem dunklen Raum auf. Zumindest noch nicht tot. Meine Kehle tat unfassbar weh und von meinen Beinen brauchte ich gar nicht erst anzufangen. Irgendjemand hatte mich anscheinend verarztet, denn um meine Oberschenkel war ein verbannt gebunden. Es wunderte mich tatsächlich ein bisschen, denn seit wann verarztete man seine Geiseln? Aber sollte mich hier überhaupt noch irgendwas wundern? Nein, ich glaube nicht.
Ich versuchte mich langsam hinzustellen. Es tat unfassbar weh und ich konnte nur mit Mühe und schmerzen laufen. „Fuck", fluchte ich. Ich hoffte einfach nur, dass mich Jacob nicht finden würde. Er sollte nicht wegen mir sterben.
Und zum zweiten Mal an diesem Tag wurde die Tür geöffnet. „Komm", befahl mir Tristan. Langsam setzte ich mich in Bewegung. „Ich hab nicht den ganzen Zag Zeit", sagte er mir und befahl mir schneller zu gehen. „Also meine Schuld ist das gehumpelt ja wohl nicht", funkelte ich ihn wütend an. „Spar dir deine Kräfte", entgegnete er nur trocken. „Du bist ja so lustig", sagte ich ironisch und wollte an ihm vorbei. Er packte mich am Arm „nicht so vorlaut", raunte er. „Es tut weh", sagte ich nur und schaute auf seine Hand. Er ignorierte meine Aussage und schliff mich halb hinter sich her.
„Wo sind wir?", sah ich mich fragend um. Denn das Haus kam mir nicht bekannt vor, wir waren ganz sicher wo anderes. Es sah eher aus wie eine Hütte mitten im Wald. „Wir wollen Jacob ja nicht direkt zu dir führen oder?", lachte er auf. „Ihr habt ihm einen Falle gestellt", stellte ich fest. „Schlaues Mädchen." „Er ist nicht so dumm", sagte ich. „Das werden wir noch sehen, wenn es um Leute geht, die man liebt ist jeder Mensch dumm."
„Siehst du", sagte er und hielt mir sein Tablett unter die Nase. „Das sind Live Aufnahmen von der anderen Unterkunft." Ich schaute genauer hin und sah, wie sich 4 Autos dem Haus näherten. „Das werden sie nicht überleben", grinste er und stellte das Tablett auf den Wohnzimmertisch und ließ sich aufs Sofa fallen. „Genießen wir die Show." „Du bist also so feige, dass du nicht mal selbst kämpfst?", fragte ich. „Wer Macht hat, muss sich die Finger nicht mehr schmutzig machen. Und Jacob werde ich ganz alleine erledigen", antwortete er mir. „Genau das tut ein Feigling, die Drecksabreit andere machen lassen."
„Ich glaube du bist gerade nicht in der Position so etwas zu sagen", kam er mir gefährlich nah. „Du willst mich doch sowieso töten, also hab ich nichts zu verlieren", zuckte ich mit den Schultern. „Eigentlich wollte ich das nicht. Bis zu dem Zeitpunkt, wo du dich gegen mich entschieden hast", sah er mich schon fast traurig an. „Was hast du denn erwartet?", lachte ich auf.
„Da stimmt was nicht", sagte er plötzlich und schaute auf den Bildschirm. „Natürlich stimmt da was nicht, das Bild sieht schon die ganze Zeit gleich aus", grinste ich. „Was?", sah er mich verwirrt an. „Keine Ahnung, aber dein Wachmann da draußen ist auch schon einige Minuten tot", zuckte ich mit den Schultern. Tristan drehte sich geschockt auf dem Sofa um. „Er kommt", lächelte ich. „Wer kommt?", fragte er sichtlich verwirrt.
Mit einem lautem Knall wurde die Tür zerschlagen. Ich zuckte erschrocken zusammen. „Ich", sagte Jacob und richtete seine Waffe auf Tristan. Er wollte gerade seine Waffe ziehen, aber Avina kam durch den Hintereingang „oh Versuchs erst gar nicht", sagte sie und hielt ihm ihre Waffe an den Kopf. „Ich hab dich nur lang genug abgelenkt", sah ich grinsend zu Tristan. „Du..." „Wage es ja nicht auszusprechen", presste Avina hervor und drückte die Waffe fester gegen seinen Kopf.
Milo, Sam, Silas und noch zwei weitere kamen jetzt auch in das Wohnzimmer rein. „Wir machen das", nickte Milo Jacob zu. Er lächelte ihn dankend an und steckte seine Waffe ein. „Ich hab doch gesagt, du sollst nicht kommen", sah ich ihn böse an. „Das hast du doch selbst nicht geglaubt", lachte er. Ich schüttelte meinen Kopf und schlang meine Arme um ihn. „Danke", flüsterte ich. „Gehts dir gut?", nahm er mein Gesicht in seine Hände.
„Nein", schüttelte ich meinen Kopf. „Es tut mir so leid, was er dir angetan hat", sagte er. „Das ist es nicht." „was denn dann?", fragte er verwirrt. „Ich weiß jetzt alles, die ganze Wahrheit. Mein ganzes Leben war geplant. Alles selbst unsere Begegnung." „Wie das denn?", sah er mich sichtlich verwirrt an. „Lass uns das später bereden, ich will hier weg", sagte ich. „Okay", sagte er und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Er drückte mir einen Kuss auf die Stirn und sagte „komm."
„In der Kette war ein GPS versteckt, hab ich recht?", stoppte ich. „Ja", nickte er. „Warum hast du das nicht gesagt? Ich dachte keine Geheimnisse mehr", sagte ich. „Ich wollte dich damit beschützen und ich weiß, wenn du es gewusst hättest, hättest du es nicht getragen. Und dann hätten wir dich nicht gefunden", antworte er mir. „Trotzdem", blieb ich stur. „Und hast du sonst noch Geheimnisse?", fragte ich. „nein", versichter er mir. „Gut das hoffe ich für dich, denn noch mehr Geheimnisse kann ich nicht ertragen."
„Was macht ihr jetzt mit Tristan?", fragte ich. „Keine Ahnung, das wollte ich dir überlassen", grinste er. Ich schaute zu ihm hoch und grinste ebenfalls. „Gut, aber dann müssen meine Beine erst mal wieder voll funktionstüchtig sein", sagte ich und deutete auf meine Wunden. „Wir haben alle Zeit der Welt", sagte er und nahm meine Hand.
„Habt ihr?", fragte plötzlich jemand hinter uns. Wir drehten uns beide erschrocken um. Eine Waffe war auf uns gerichtet. Jacob wollte seine Waffe ziehen, doch sie richtete die Waffe auf ihn „das würde ich nicht tun."
„Anna?", fragte ich geschockt. „Und Jonas?", stockte ich. „Überraschung", grinste Anna. „Was wird das hier?", fragte ich und sah abwechselnd von der Waffe zu Anna und zu Jonas. „Auf diesen Tag ab ich schon so lange gewartet", seufzte Anna strahlend. „Anna verdammt was ist hier los? Was machst du hier?", schrie ich sie an. „Du willst also die Wahrheit", stellte sie fest. „Ja will ich", gab ich ihr als Antwort. Keine Ahnung wie viel ich noch vertragen würde. Eine weitere Lüge in meinem Leben also. Aber das die Lüge anscheinend Anna war, traf mich doch sehr.
„Erzähl mir die Wahrheit, mich kann eh nichts mehr schocken", sagte ich. „Ich will Jacob. Ich will ihn tot sehen", fing sie an. „Bitte was?", fragte ich geschockt und stellte mich aus Reflex vor Jacob. „Das ist ja süß", lächelte Anna falsch. „Keyla was wird das?", flüsterte Jacob. „Ich weiß es doch auch nicht", flüsterte ich unbeholfen zurück. „Okay, du gehörst also auch zur Mafia?", fragte ich. „Oh nein, doch nicht zur Mafia", lachte sie auf.
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Breathtaking
ChickLitIrgendwas ist anderes an ihm. Irgendwas verbirgt er. Wird sie dahinter kommen? Zwei Welten prallen aufeinander. Oder sind sie sich doch ähnlicher als sie denken? (noch nicht überarbeitet) ⚠️TW⚠️ Es sind ein paar sensible Themen enthalten. Quelle Bi...