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Keyla

„Garcia", murmelte er wütend. „Was?", fragte ich, da ich ihn nicht wirklich verstanden hatte. „Das waren Männer von Tristan Garcia", antworte er mir und haute dabei mit seiner Hand aufs Autodach. „Oh Fuck", stieß ich aus, denn ich konnte mich noch gut daran erinnern, was Jacob damals zu mir gesagt hatte, er wollte Rache. „Und jetzt?", fragte ich besorgt. „Merda", raufte er sich die Haare. „Wir müssen ihn zuerst ausschalten, bevor er es bei dir schafft." „Denkst du ihr habt einen Maulwurf, oder woher wussten sie, wo wir sind?", fragte ich ihn. „Ich weiß es nicht, aber ausschließen würde ich es nicht", entgegnete er mir.

„Wir sollten jetzt erst mal hier weg", sagte er und zog mich an meinem Arm weg von der Unfallstelle weg. Während wir zum Auto liefen zog Jacob sein Handy raus und rief jemanden an. „Milo, schick jemanden. Zwei Männer von Garcia haben uns verfolgt und die Reste müssen verschwinden", sagte er trocken in den Hörer, dann legte er wieder auf. „Verschwinden wir", sagte er und setzte sich ins Auto. Ich stieg dieses Mal auf der Beifahrerseite ein und schloss die Tür. Jacob startete den Motor und fuhr los.

„Sam, überprüf jeden. Ich denke, wir haben einen Maulwurf", befahl Jacob Sam, direkt als wir zu Hause angekommen waren. „Klar", sagte er und warf mir dabei einen misstrauischen Blick zu. „Und versuch was über Tristan Garcia herauszufinden, irgendwas neues", fügte Jacob noch hinzu. Sam nickte und verschwand dann. „Er vertraut mit nicht, oder?", fragte ich Jacob. „Nicht wirklich", lachte er auf, wofür er einen bösen Blick von mir zugeworfen bekam. „Aber er ist von Natur aus ein misstrauischer Mensch", fügte er noch hinzu.

„Ruh dich ein bisschen aus, ich muss noch etwas Arbeiten und versuche noch irgendwas über Garcia rauszubekommen", sagte er zu mir und drückte mir einen Kuss auf meinen Hinterkopf. Ich lächelte ihn an und ging dann Richtung Wohnzimmer.

„Oh mein Gott Keyla", kam Avina kreischend auf mich zu gelaufen und fiel mir um den Hals. „Du erdrückst mich", lachte ich auf. „Oh sorry", sagte Avina und ließ mich wieder los. „Hab gehört du bist eine Hammer Autofahrerin", zwinkerte sie mir zu. „Ich hab mein bestes gegeben", grinste ich. „Da spürt man das Mafiablut", sagte die überzeugt. „Gibts das überhaupt?", fragte ich lachend. „Ja, ab heute", grinste Avina und zog mich mit aufs Sofa.

Wir wollten gerade einen Film an machen, als Milo durchs Wohnzimmer lief. „Ah Milo, mit dir wollte ich auch noch mal reden", hielt Avina ihn auf. „Was gibts", hielt er stöhnend an. „Ich hab gehört ihr habt morgen ein Waffenhandel", fing Avina an und verschränkte ihre Arme. „Woher...?", fing Milo an, doch wurde direkt wieder unterbrochen „ist doch egal woher." Ich guckte interessiert von dem einen zu dem andern und lehnte mich zurück. „Gut, von deiner Reaktion her, gehe ich mal davon aus, dass es stimmt", schlussfolgerte sie. „Gut, komm auf den Punkt, was willst du?", fragte er sichtlich genervt.

„Naja", stand sie auf und lief näher zu Milo. „Ich komme mit", grinste sie ihn jetzt an. „Keine Frauen, war schon immer so", schüttelte er nur den Kopf. Avina verdrehte genervt ihre Augen „Letztes mal wart ihr froh, dass ich dabei war." „Das war eine andere Situation", sagte er nur. „Mhm, also soweit ich mich erinnern kann, hab ich dich vor einer Kugel gerettet", sah sie ihn scharf überlegend an. „Das wird trotzdem nichts daran ändern, dass keine Frauen mit dürfen", sagte er nur.

„Naja dann ist es ja gut, dass du nicht das Kommando hast, sondern mein Bruder, der einsieht, dass ich nützlich bin", grinste sie und bekam einen verwirrten Blick von Milo. „Ich werde euch begleiten morgen", grinste sie jetzt noch breiter. „Warum fragst du mich dann?", fragte er sichtlich genervt. „Ach nur so, um deine Reaktion zu sehen", zuckte sie unschuldig mit ihren Schultern. „Glaub mir wenn du morgen drauf gehst, werde ich keine einzige Träne verlieren", sagte er und kam mit seinem Gesicht näher an Avinas. „Du würdest flennen wie ein Baby", grinste sie und kam ebenfalls näher an sein Gesicht. „Das würdest du dir wünschen", schmunzelte er jetzt und entfernte sich wieder von ihr. „ In deinen Träumen", hielt sie stand. Er grinste jedoch nur und verschwand aus dem Wohnzimmer mit einem Zwinkern.

„Erde an Avina", rief ich ihr lachend zu, da sie immer noch an der gleichen Stelle verharrte. „Was?", zuckte sie ertappt zusammen. „So ein Arsch", schimpfte sie jetzt los und plumpste neben mir aufs Sofa. „Aber ein heißer", zwinkerte ich ihr zu. Und für diese Bemerkung erntete ich einen bösen Blick von Avina, was mich allerdings nur zum Lachen brachte. Und letztendlich fing auch Avina an zu lachen.

„Was ist denn hier so lustig", hörte ich die tiefe Stimme von Jacob hinter uns. „Nichts", antworte Avina schnell und ich musste mir den Bauch vor schmerzen festhalten. Jacob schüttelte nur ungläubig den Kopf und sah uns etwas verstört an. Dann kam er zu uns zum Sofa und setzte sich neben mich. „Kann ich morgen auch mitkommen?", platzte mir die Frage raus. „Das ist ziemlich gefährlich und eigentlich nicht für Frauen gedacht", sagte er. „Ach komm schon lass sie mit", kam mir Avina zur Hilfe. „Ich meine ich brauche doch auch mal Übung, oder?", sah ich ihn fragend an. „Das ist kein Kinderspiel", blieb er hart. „War es heute auch nicht und ich hab's überlebt", gab ich nicht auf.

„Wenn's hart auf hart kommt, musst du schießen", sagte er. „Ich weiß, aber das kann ich", entgegnete ich überzeugt. Er atmete hörbar aus „Unter einer Bedingung, du bleibst die ganze Zeit bei mir und tust was ich sage, egal ob es dir passt oder nicht", sah er mich ernst an. „Das waren zwei", sagte ich und hörte Avina neben mir auflachen. Jacob schien das aber anscheinend nicht ganz so lustig zu finden, denn er schaute mich weiterhin ernst an. „Ja, hab verstanden", sagte ich deshalb schnell. Er nickte und entspannte sich wieder ein bisschen.

Ich kuschelte mich enger an ihn dran und legte meinen Kopf auf deine Brust. „Oh ne, das muss mir jetzt echt nicht geben", hörte ich Avina neben uns murmeln und sie stand schnell auf, was mich zum schmunzeln brachte. „Hast du noch was über Garcia rausgefunden", fragte ich und drehte meinen Kopf so, dass ich in seine Augen sehen konnte. „Nein, noch nicht", antwortete er mir und strich mir sachte über die Haare.

Ich gähnte einmal und schloss meine müden Augen. Der Tag heute war doch anstrengender, als ich es zugeben wollte. Erst das alles mit meinem Vater und dann noch die Verfolgung. Mein Körper war so ein aufregendes Leben einfach nicht gewöhnt. Und trotz all den Gefahren, war ich so glücklich, wie noch nie. Und bei diesem Gedanken musste ich lächeln. „An was denkst du", fragte mich Jacob leise. „Das ich dich liebe", sagte ich genauso leise zurück. „Ich liebe dich auch."

„Was ein Mädchen mit einem so harten Mafiosi tun kann", hörte ich die ungläubige Stimme von Camilla. Ich stöhnte leicht auf, sie konnte auch jeden Moment ruinieren. „Wäre bei dir vielleicht auch mal nötig", sagte ich genervt. „Danke, aber nein ich verzichte", entgegnete sie abschätzig. „Sie ist die Aufregung nicht wert", beruhigte mich Jacob.

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