Keyla
„Was sollte das?", schrie ich ihn wütend an. Doch er schaute mich nur ausdruckslos an. „Hallo, ich rede mit dir, du Arsch", schrie ich ihn weiter an. „Was ist bitte in dich gefahren?" „Komm", war das einzige, was er sagte. „Was?", fragte ich verwirrt, doch er hatte mich schon am Arm gepackt und zog mich hinter sich her. Ich versuchte mich aus dem eisernen Griff zu befreien, aber es gelang mir nicht. Aber was hatte ich schon erwartet. Er war ein fucking Mafia Boss.
Er öffnete die Beifahrertür von seinem Auto und stieß mich auf den Sitz. Dann beugte er sich über mich und schnallte mich an. Ich lachte leicht auf. Das war so albern. „Du weißt aber schon, dass ich das auch alleine schaff, oder?", fragte ich ihn gereizt. Doch er gab mir schon wieder keine Antwort, sondern schlug einfach nur die Tür vor meiner Nase zu. Na toll, dass konnte ja noch lustig werden. Er setzte sich an die Fahrerseite und fuhr los.
„Hey, warte bist du überhaupt nüchtern? Weil ich habe echt kein Bock heute zu sterben. Und schon gar nicht wegen jemanden der betrunken Auto fährt", fragte ich ihn. „Was denkst du denn?", fragte er kühl. „Keine Ahnung, sag du es mir", gab ich zickig von mir. Kann der mir nicht einfach mal eine normale Antwort geben? „Wenn's dich beruhigt, ich bin nüchtern", sagte er. Ich schaute ihn überrascht an. „Aha", sagte ich und lehnte mich aber zufrieden zurück.
Die Autofahrt war still. Keiner von uns sagte mehr etwas. Es herrschte eine unangenehme Stille, aber ich schloss einfach meine Augen und lehnte meinen Kopf an die kühle Fensterscheibe. Das hier war echt zu viel für mich. Ich wollte gerade echt an nichts denken und am liebsten einfach aus diesem scheiß Auto springen. Ganz kurz war der Gedanke in meinem Kopf, einfach die Tür aufzureißen. Aber das wäre wohl nicht so schlau gewesen, bei der Geschwindigkeit, die er drauf hatte.
Er fuhr mit seinem Auto durch das große Tor auf den Hof. Na toll, genau hierher wollte ich eigentlich nie wieder. Warum brachte er mich hierher? Was hatte er nur vor? Ich verstand diesen Typen nicht. Also wirklich so null. Erst war er lieb und dann ein kompletter Arsch und hatte mir auch noch meinen Abend ruiniert mit... Oh mein Gott. Er war eifersüchtig, schoss es mir durch den Kopf. Ich verschränkte die Arme vor meiner Brust und schaute ihn grinsend an.
„Was?", fragte er genervt und parkte den Wagen. „Ach nichts", sagte ich und grinste weiter dabei. Er schaute mich böse an. Doch ich genoss es, es machte echt Spaß ihn zu provozieren. „Okay es reicht", knurrte er und stieß seine Autotür auf. Ich wollte gerade etwas erwidern, als meine Tür aufgerissen wurde und ich unsanft aus dem Auto gezerrt wurde. „Ey, pass doch auf, das tut weh", nörgelte ich und schaute ihn wütend an. Doch er sagte nichts, sondern zog mich einfach mit ins Haus. Na der hatte ja heute tolle Laune.
„Bleib hier sitzen", befahl er mir und drückte mich auf einen Barhocker in der Küche. Ich wollte protestieren, aber sein Blick ließ mich verstummen. Er schnappte sich die Whisky Flasche und goss sich davon großzügig ins Glas ein. Er trank es mit einem Schluck aus und fuhr sich dann energisch mit der Hand durch seine Haare.
„Oh Gott deine Hand blutet ja", stieß ich hervor. „Halb so wild", sagte er und goss sich noch mehr Alkohol in sein Glas. Meine Güte, was hatte der. Kurzer Hand stand ich auf und lief zu ihm hinüber. Er wollte gerade sein Glas wieder ansetzten, doch ich legte meine Hand auf seine und stoppte ihn. Ich nahm ihm das Gals aus der Hand und stellte es ab. „Wir verarzten jetzt erst mal deine Hand und danach erzählst du mir endlich mal was hier los ist", sagte ich mit Ausdruck.
Er erwiderte nichts drauf, deshalb deutete ich das mal als ja. Ich packte ihn am Handgelenk und zog ihn zum Waschbecken. Ich stellte das Wasser an und hielt seine Faust darunter, um das getrocknete Blut abzuspülen. Dabei dachte ich wieder kurz an Berek und hoffte einfach nur, dass es ihm gut ging.
Ich nahm mir das Handtuch, was neben der Spüle lag und tupfte seine Hand vorsichtig trocken. Dabei dachte ich, dass es eigentlich voll lächerlich war, ihn zu verarzten. Er hatte bestimmt schon sehr viel schlimmere Wunden gehabt. Naja egal. „Wo ist das Desinfektionsmittel?", fragte ich ihn. Wir waren uns so nah, das es mir fast den Atem raubte. So nah waren wir uns das letzte mal im Krankenhaus. Ich machte schnell einen Schritt nach hinten. Er hatte mich verletzt, bevor hier irgendwas passierte brauchte ich erstmal ein paar Erklärungen.
„Also?", hakte ich nach, da auch ihn diese Nähe durcheinander gebracht hatte, da er mir nicht geantwortet hatte. „Unter der Spüle müsste was stehen", sagte er. Ich nickte und beugte mich runter. Ich öffnete die Schublade und entdeckte das Desinfektionsmittel ganz links in der Ecke stehen. Ich nahm er heraus und griff wieder Jacobs Hand. Dann sprühte ich etwas auf die Wunden. „Okay, fertig", sagte ich. „Ich hätte es auch alleine geschafft", sagte er. Ich schaute ihn böse an „ein Danke hätte mir schon gereicht" und drehte mich damit um und wollte die Küche verlassen. Doch er hielt mich am Arm fest und zog mich zu ihm. „Danke", flüsterte er. „Geht doch", sagte ich kühl.
Er ließ meinen Arm wieder los und ich entfernte mich schnell ein paar Schritte. „Und jetzt erklärst du mir mal bitte was los ist" „Es ist kompliziert", fing er an. „Gut, dann fang doch damit an, warum du Berek verprügelt hast und das ohne Grund." „Ohne Grund?", lachte er auf. „Gut, dann erkläre es mir, was war der Grund?", fragte ich leicht sauer. „Er hat sich an Dich rangemacht und hat dich geküsst", brachte er wütend hervor. „Falsch. ICH habe ihn geküsst", fuhr ich ihn an. „Ich will nicht, dass dich andere Jungs anfassen", rief er wütend. „Ach, aber du darfst mit der nächsten dahergelaufenen Bitch rummachen?", schrie ich wütend.
Er schaute mich überrascht an. „Ja ich hab dich mit Maria gesehen", sagte ich. „Also was ist verdammt noch mal dein verficktes Problem? Erst sagst du mir im Krankenhaus du magst mich, ja küsst mich sogar. Dann finde ich die Wahrheit heraus und du behandelst mich wie ein Spielzeug, stößt mich von dir weg und machst mit andern Mädchen rum. Und wenn ich dann Spaß habe verprügeltes du sie? Das ist nicht fair. Also sag verdammt noch mal was los ist! Du hast mich verletzt!", schrie ich ihn an. „Beruhig dich Keyla", sagte er und nahm meine Hand. „Beruhigen?", fuhr ich ihn an und riss mich wieder von seiner Hand los. „Okay, es reicht. Ich erkläre dir ja alles, aber komm mal runter." Ich schaute ihn wütend an. „Bitte", fügte er noch mit Nachdruck hinzu.
Ich versuchte langsam meine Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen. Es gelang mir so einigermaßen. Jacob packte mich wieder an der Hand und drückte mich aufs Sofa. Er setzte sich neben mich und holte einmal tief Luft und fing dann an zu erzählen. „Also erst mal, das was ich im Krankenhaus zu dir gesagt habe stimmte." Ich schaute ihn überrascht und geschockt zugleich an und fing an „Aber...", doch er unterbrach mich. „Lass mich fertig reden Key.", sagte er und schaute mich mahnend an. Ich nickte nur und er erzählte weiter. „Vor einigen Wochen habe ich Marcos, den Anführer der gegnerischen Mafia ermordet, nachdem er versucht hatte mich zu töten. Du kannst dir vorstellen, dass sie nicht so begeistert davon waren. Mittlerweile haben sie einen neuen Anführer, Tristan Garcia. Man hat mich wohl beschatten lassen, da ich eine Drohung bekommen habe, das sie dich umbringen wollen." Ich hielt erschrocken meine Luft an. „Aber das dümmste in dieser Situation ist es doch, mich von dir zu stoßen. Bei dir wäre ich sicher, aber alleine doch nicht", sagte ich.
„Du wärst niemals sicher bei mir. Ich habe mit Maria rumgemacht, damit der Verdacht fällt, dass du mir wichtig bist", beendete Jacob seine Rede. „Aber anscheinend hat es nicht geklappt, sonst würde ich hier nicht sitzen, oder?", fragte ich ihn. „Sie kaufen es nicht ab, ich habe eine weitere Drohung bekommen", antwortete er mir.
„Ha, ich hatte also Recht", rief ich. „Mit was?", fragte er mich etwas verwirrt. „Na, dass du eifersüchtig warst", sagte ich grinsend. „Und ich bin sicher bei dir, vielleicht nicht zu hundert Prozent, aber sicherer als bei mir zu Hause", fügte ich noch hinzu, dieses Mal aber ernst. „Du machst mich verrückt Key", raunte er. „Na, dass will ich doch hoffen, caro mio" Er schaute mich überrascht an „du kannst Italienisch?" „Si stupido", lachte ich. „Ich bin Italienerin", fügte ich noch hinzu. „Das hätte ich jetzt nicht erwartet", sagte er schmunzelnd. „Tja", sagte ich schulterzuckend und grinste.

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Breathtaking
ChickLitIrgendwas ist anderes an ihm. Irgendwas verbirgt er. Wird sie dahinter kommen? Zwei Welten prallen aufeinander. Oder sind sie sich doch ähnlicher als sie denken? (noch nicht überarbeitet) ⚠️TW⚠️ Es sind ein paar sensible Themen enthalten. Quelle Bi...