Keyla
„Alle gucken", sagte ich zu Jacob und schaute durch das Fernster auf den überfüllten Schulhof. „Na und? Lass sie doch", antwortete er mir gleichgültig und stieg aus seinem Auto aus. Ich wusste, dass er die Aufmerksamkeit von Leuten genoss, ich hingegen war lieber im Hintergrund. Meine Tür wurde geöffnet und ich schaute Jacob überrascht an. „Na los komm", sagte er zu mir und reichte mir seine Hand. Ich nahm sie dankend an und so liefen wir Hand in Hand über den Schulhof. „Können die nicht wo anders hinschauen?", fragte ich genervt. Doch anstatt eine Antwort von Jacob zu bekommen, zog Jacob mich an sich ran. Ich gab einen erschrocken Ton von mir und wollte gerade fragen was das sollte, doch seine Lippen lagen schon auf meinen.
Seine Lippen fühlten sich so unglaublich gut an und ich hätte am liebsten Stunden so weiter gemacht, doch ich realisierte schnell, dass wir mitten auf dem Schulhof standen. Ich löste mich keuchend von ihm und sah ihn böse an „Was sollte das?" „damit wirklich jeder weiß das du mir gehörst. Und außerdem find ich es ziemlich heiß, wenn du sauer bist", zwinkerte er mir zu. „Absolut nicht lustig", sagte ich und drehte mich beleidigt um. „Nicht sauer sein", sagte er lachend und zwickte mich in die Seite. Ich drehte mich um „Vielleicht hast du Glück und ich bin nach dem Unterricht nicht mehr sauer." Leider konnte ich mich nicht wieder umdrehen, bevor er das grinsen auf meinen Lippen sah. Es machte Spaß ihn zu ärgern und obwohl er mein grinsen schon gesehen hatte, zog ich durch und ging in das Gebäude rein, Richtung Spind.
„Morgen", begrüßte ich Lilly und Anton. „Morgen", begrüßten mich die beiden zurück. „Du siehst glücklich aus", stellte Anton fest. „Bin ich", gab ich lächelnd zurück. „Naja bei so einem Hammer Freund, kann es ja gar nicht anderes sein", grinste Lilly mich an. „Kannst du mich nach der Schule mitnehmen? Ich will Cayleb besuchen", fragte ich Lilly.
„Ja klar.", sagte Lilly. „Danke" „Gehts ihm gut?", fragte mich Anton. „Ja, ich denke schon, aber war in letzter Zeit einfach alles ein bisschen zu viel." „das wird schon", ermutigte mich Anton. Ich nickte nur, denn sicher war ich nur definitiv nicht.„Wo ist denn eigentlich Anna?", fragte mich Lilly. „Krank", antwortete ich ihr. „Jetzt lässt die mich alleine in Mathe, was soll ich nur machen?", fragte Lilly gequält. Ich lachte nur „Ach das wirst du schon überstehen" „da wäre ich mir nicht so sicher", entgegnete sie mir.
Plötzlich wurde ich an der Hüfte gepackt und herumgewirbelt. Und zum zweiten Mal an diesem Tag schrie ich erschrocken auf. „Erschreck mich doch nicht immer so", schimpfte ich auf Jacob ein. Doch er schmunzelte nur. „Ey, machst du dich etwa über mich lustig?", fragte ich empört. „Das würde ich doch niemals wagen", sagte er ironisch und grinste mich schief an. „Komm wir sollten jetzt zu Mathe gehen", sagte er und nahm meine Hand. Ich winkte Anton und Lilly zum Abschied noch zu, die mir allerdings nur einen vielsagenden Blick zuwarfen, bevor ich hinter Jacob her lief. Jetzt musste ich zwei Stunden Mathe überstehen und Jonas. Alleine der Gedanke an ihn ließ mich erschaudern. Ich schüttelte den Gedanken ab und fokussierte mich auf Jacob.
Ich saß mittlerweile schon über eine Stunde in diesem öden Mathe Unterricht und ich glaube ich musste hier echt mal kurz raus, um durchzuatmen. Ich stand langsam auf und Jacob schaute mich fragend an „Ich geh aufs Klo", gab ich ihm zu verstehen. Er nickte verstehend und ich verließ den Klassenraum.
Ich lief den leeren Flur entlang Richtung Bad und genoss die Stille. Im Bad machte ich mich kurz frisch, bevor ich wieder rausging.„Was für eine Überraschung", hörte ich eine Stimme, als ich aus dem Bad rauskam. Ich drehte mich verwirrt nach links um und sah zu meinem erschrecken Jonas lässig an der Wand gelehnt stehen. „Naja Überraschung würde ich das jetzt nicht nennen, du wusstest, dass ich auf dem Klo bin", sagte ich und versuchte meine Stimme fest klingen zu lassen. „Da hast du auch wieder recht", stimmte er mir zu uns stieß sich von der Wand ab und kam langsam auf mich zu. „Was willst du, Jonas?", fragte ich mit leicht zittriger Stimme und wich ein paar Schritte nach hinten zurück. „Was ich will?", lachte er auf. „Das ist doch offensichtlich, Dich!" „Lass mich einfach in Ruhe", fuhr ich ihn an.
„Warte ich überleg mal kurz.. Ähm nein", lachte er auf. Er griff fest nach meinem Arm, sehr fest. „Aua, du tust mir weh", sagte ich. „Du mir auch, mit deiner abweisenden Art", entgegnete er trocken. Langsam bekam ich echt Angst, was hattet er vor? „Bitte lass mich", flehte ich ihn leise an. Doch er lächelte mich nur boshaft an und zog mich hinter sich her. Mir fehlte mal wieder jede Kraft mich auch nur in kleinster Weise zu wehren, wie jedes Mal in seiner Nähe. Ich hasste mich dafür.
Er stieß eine Tür auf und schubste mich in einen dunklen Raum rein. Soweit ich es erkennen konnte, war es glaube eine Abstellkammer. „Glaub mir hier nach wirst du mich lieben, du willst es doch auch ", sagte er. „Du bist ein Psycho", spuckte ich ihm förmlich ins Gesicht. „Du kleine Schlampe", sagte er zornig und drückte mich feste gegen die Wand. „Du wirst schon noch sehen was du davon hast." Ich hatte Angst, große Angst. „Bitte Jonas, lass mich gehen", versuchte ich es noch einmal.
„Das klappt nicht, kleine", schüttelte er lachend den Kopf und kam näher auf mich zu. „Mach es so wie letztes Mal und alles wird gut", sagte er. Ich wollte schreien, ihn treten, einfach wegrennen, aber ich war wieder wie gelähmt. Meine Hände fingen an zu schwitzen und mein Herz pochte wie verrückt, verrückt vor Angst. Jonas kam mit seinem Gesicht noch näher und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Dann beugte er sich leicht nach unten und küsste meinen Hals.
Plötzlich wurde mit einem Ruck die Tür geöffnet. Ich zuckte erschrocken zusammen und Jonas wich von mir zurück. „Du Bastard, was machst du hier?", schrie Jacob ihn an, doch bevor Jonas auch nur seinen Mund aufmachen konnte, landete schon der erste Faustschlag in seinem Gesicht, gefolgt von dem nächsten. Ich konnte meine Tränen nicht mehr länger zurückhalten und ich ließ mich erschöpft an der Wand heruntergleiten.
Die Tür wurde ein zweites Mal aufgerissen und Jason kam rein. Jonas lag mittlerweile schon ohnmächtig auf dem Boden, doch Jacob hörte nicht auf, auf ihn einzuschlagen. „Hör auf", schrie Jason ihn an. „Du bringst ihn noch um." „Das ist der Plan", gab Jacob zwischen zwei Schlägen von sich. „Das kannst du später immer noch, aber ich weiß nicht ob die Schule so ein guter Ort für eine Leiche ist." Jason ging auf Jacob zu und zog ihn mühsam von Jonas runter. „Komm runter man, ich kümmere mich um ihn, aber kümmere du dich erst mal um Keyla", sagte er zu ihm.
Jacob nickte und kam auf mich zu und bückte sich zu mir runter. „Hey, alles wird gut", sagte er und wischte mir mit deinem Daumen eine Träne weg. Ich war unfähig zu sprechen, also nickte ich nur. Ich hasste es so hilflos zu sein. „Komm ich bring dich hier erst mal weg", sagte er sanft und hob mich behutsam hoch.
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Hey,
Ich wollte mich mal für die vielen Reads bedanken, dass hätte ich echt nicht erwartet. :)

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Breathtaking
Romanzi rosa / ChickLitIrgendwas ist anderes an ihm. Irgendwas verbirgt er. Wird sie dahinter kommen? Zwei Welten prallen aufeinander. Oder sind sie sich doch ähnlicher als sie denken? (noch nicht überarbeitet) ⚠️TW⚠️ Es sind ein paar sensible Themen enthalten. Quelle Bi...