Kapitel 90

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Talea's Sicht

"Wann musst du eigentlich wieder zurück sein?", raunte Samu und begann sanfte Küsse auf meinem Hals zu verteilen, während ich noch immer an ihn gelehnt vor ihm stand.
Ich bekam eine Gänsehaut und spürte sofort das lodernde Verlangen, das er allein mit diesen Worten in mir auslöste.
"Ich weiß nicht.", flüsterte ich und neigte meinen Kopf zur Seite.
Hör nicht damit auf.
Immer wieder trafen seine weichen Lippen auf meine empfindliche Haut. Eine unglaublich süße Qual.
Zeitgleich legte er seine Hände an meine Taille und schob sich sanft von hinten gegen mich, sodass seine Erregung deutlich spürbar wurde.
Es ging also nicht nur mir so.

Aber wie sollte das funktionieren?
Ich konnte ihn nicht einfach mit nach Hause nehmen, ich konnte nicht die ganze Nacht bei ihm bleiben und ich konnte es erst recht nicht hier draußen auf diesem Boot mit ihm tun.
Wobei mir im Laufe der Zeit und mit zunehmender Intensität seiner Berührungen und Liebkosungen immer gleichgültiger wurde, ob jemand uns so sah.

Ich sehnte mich nach ihm, nach seinem Körper und danach, wieder eins mit ihm zu werden und mich ihm vollkommen hinzugeben.
"Was hast du vor?", seufzte ich und schloss die Augen, während er sanft an meinem Hals knabberte.
"Ich kann einfach nicht die Finger von dir lassen.", raunte er und ich spürte, wie seine Lippen sich auf meiner erhitzten Haut zu einem schelmischen Grinsen verzogen.
Himmel, dieser Mann ist die Versuchung auf zwei Beinen.
Wie sollte ich diesen Abend überstehen, wenn die Chancen darauf, dass er das mit mir anstellte, wonach ich mich so sehr sehnte, verschwindend gering waren.
Nein, nein, nein.
Wahrscheinlich würde ich mich später mit meinen Gedanken und meinen eigenen Händen zufriedengeben müssen. 

Wenig später waren wir wieder am Anleger angekommen.
Während ich unsere Sachen in Samus Rucksack verstaute, kümmerte er sich darum, das Boot ordnungsgemäß zu sichern und zu befestigen.
"Bereit?", fragte er schließlich und streckte mir seine Hand entgegen, um mir vom Boot herunter zu helfen, nachdem er selbst lässig auf den etwas höher gelegenen Steg gesprungen war.

Gemeinsam schlenderten wir den einsamen Schotterweg entlang, um wieder zum Auto zu gelangen. Insgeheim hoffte ich, dass der Abend noch nicht vorbei war, dass Samu noch irgendwas mit mir vorhatte, sodass wir uns noch nicht wieder voneinander verabschieden mussten.

"Es war wirklich schön.", sagte ich und blickte nochmal hinaus aufs Meer, bevor es hinter den dichten Büschen und Sträuchern verschwand.
Die Sonne war längst untergegangen und der helle Mond spiegelte sich bereits auf der Wasseroberfläche.
"Ich würde das gerne wiederholen.", sagte Samu und ergriff meine Hand, so als wäre es das Normalste auf der Welt. Wie automatisch verschränkten wir unsere Finger miteinander und kamen uns dadurch wieder näher.
Nicht nur nah im körperlichen Sinne, sondern auch auf einer Ebene, die noch weit darüber hinaus ging. 

Am Auto angelangt blickte ich mich verstohlen um und legte dann meine Lippen erneut auf seine, nachdem er den Rucksack im Kofferraum verstaut hatte.
Ich konnte einfach nicht genug davon bekommen.
Samus Küsse waren berauschend, sie machten süchtig.
Als er seine Hände an meinem Rücken abwärts wandern ließ und wenig später an meinem Po verharrte und mich an sich zog, konnte ich erneut spüren, wie erregt er war.
Schon wieder, oder noch immer.

Seine körperliche Reaktion auf mich, auf unseren Kuss, auf die Nähe zueinander, entlockte mir ein leises Seufzen.
"Du weißt schon, dass das deine Schuld ist, oder?", raunte er und lächelte verschmitzt.
Diese Worte aus seinem Mund zu hören, obwohl ich inzwischen schon einige Male zu spüren bekommen hatte, wie sehr er mich begehrte, war wie ein kleiner Triumph, der mein aufgeregtes Herz noch höher schlagen ließ.
Allerdings war ich mindestens genauso verrückt nach ihm, wie er nach mir.

Leider war an mehr momentan aber gar nicht zu denken, denn wir befanden uns auf einem öffentlichen Parkplatz und es hätte jederzeit jemand dort auftauchen und uns entdecken können.
Das hielt Samu jedoch nicht davon ab, immer weiter auf Tuchfühlung zu gehen.
"Ich glaube nicht, dass das der richtige Ort dafür ist.", brachte ich leise hervor, als er seine Hände unter mein Kleid und an meinem nackten Rücken hinauf schob, sodass es viel zu weit nach oben rutschte.
Natürlich wollte ich ihn.
Vermutlich mehr als alles andere.
Doch meine innere Stimme der Vernunft ermahnte mich leise aber beharrlich, es nicht zu übetreiben. Nicht hier.
"Wir sind ganz alleine. Niemand wird etwas mitbekommen.", flüsterte er, doch meine Zweifel entgingen ihm nicht.
"Außerdem ist es stockdunkel. Vertrau mir."
Es fiel mir schwer, ihm zu wiederstehen. Aber was sollte schon passieren...

Forever Yours / Samu & TaleaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt