Kapitel 83

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Talea's Sicht

Nachdem wir ausgiebig gefrühstückt und uns danach noch viel ausgiebiger in Samus Bett geliebt hatten, machten wir uns auf den Weg zum Krankenhaus.
Endlich durfte Osmo nach Hause zurückkehren.
Es würde zwar noch eine Weile dauern, bis er wieder fit war, doch ich war mir sicher, dass wir trotzdem noch eine Menge Spaß haben und die gemeinsame Zeit genießen würden. Immerhin blieben uns noch mehr als vier Monate.

Samu lenkte das Auto in eine der wenigen freien Parklücken und stellte den Motor ab.
Doch er stieg nicht aus, sondern blieb neben mir sitzen und ergriff meine Hand.
"Versprich mir, dass du mich nicht wieder von dir wegstößt. Das ertrage ich nicht.", murmelte er und sah mich eindringlich an.
Auf seiner Stirn hatten sich Falten gebildet und er wirkte ehrlich besorgt. "Das werde ich nicht tun, Samu. Gib uns nur etwas Zeit.", erwiderte ich und nickte zaghaft.
Zeit war genau das, was definitiv nötig war, um ihn besser kennenzulernen und herauszufinden, ob wir wirklich eine realistische Chance hatten.

Wir stiegen aus dem Auto und schlenderten auf den Eingang des riesigen Gebäudekomplexes zu.
Auf dem Weg zu Osmos Zimmer wurden wir im Vorbeigehen immer wieder neugierig gemustert.
Oder besser gesagt, Samu wurde neugierig gemustert.
Die Blicke der Besucherinnen und der vorwiegend weiblichen Angstellten galten definitiv ihm.
Er war eben eine Person des öffentlichen Lebens, ein Star.

Automatisch vergrößerte ich den Abstand zwischen uns, denn plötzlich schoss mir wieder durch den Kopf, dass überall irgendwelche sensationsgierigen Fans oder Journalisten lauern könnten, die uns zusammen sahen und dann möglicherweise in die Welt hinausposaunten, wie nah wir uns wirklich standen.
Heilige Scheiße.
Darüber hatte ich bisher viel zu selten nachgedacht.
Wir hatten sogar in der Öffentlichkeit herumgeknutscht und waren damit ein ziemlich großes Risiko eingegangen.

Glücklicherweise waren bisher keine Bilder oder anderweitige Schlagzeilen aufgetaucht, aber ich nahm mir fest vor, in Zukunft vorsichtiger zu sein, wenn ich mit Samu unterwegs war. Vielleicht sollte ich ihn auch darauf ansprechen.
Immerhin stand er schon seit vielen Jahren im Rampenlicht und wusste sicher ganz genau, wie man mit diesem Thema umgehen musste.
Doch dafür war jetzt keine Zeit.

"Da seid ihr ja endlich.", begrüßte Osmo uns fröhlich.
Seine gute Laune, die ganz offensichtlich seiner Entlassung aus dem Krankenhaus geschuldet war, war nicht zu übersehen.
Er saß auf dem Bett, bekleidet mit einer lockeren Jogginghose und einem verwaschenene grauen T-Shirt, neben ihm die Tasche, in der er schon all seine Sachen verstaut hatte.
"Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich darauf freue, endlich wieder nach Hause zu kommen.", sagte er und erhob sich langsam vom Bett.
Er war zwar noch etwas wackelig auf den Beinen, aber er wirkte schon deutlich erholter und fitter als noch vor einigen Tagen.
Plötzlich klopfte es an der Tür und die behandelnde Ärztin, mit der wir schon häufig geredet hatten, kam herein.
Sie begrüßte zuerst mich und dann Samu mit einem festen Händedruck und lächelte aufrichtig.
"Bitte achten Sie darauf, dass er sich schont, sobald er zu Hause ist."
Ihr mahnender aber trotzdem freundlicher Blick wanderte in die Runde, zu Samu, zu mir, zu Osmo.
Er nickt daraufhin verständnisvoll und schenkte der Ärztin sein charmantestes Lächeln.
Nachdem sie ihn noch über die notwendigen Kontrolluntersuchungen informiert hatte, die in den kommenden Wochen anstanden, verabschiedete sie sich von uns.
"Ich wünsche Ihnen alles Gute. Passen Sie gut auf sich auf."

Forever Yours / Samu & TaleaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt