Kapitel 27

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Talea's Sicht

"Du bist der Wahnsinn.", flüsterte Samu und hauchte sanfte Küsse auf die empfindliche Haut an meinem Hals.
Ich spürte, dass seine Lippen zu einem Lächeln verzogen waren, während seine Bartstoppeln mich kitzelten.

Nachdem wir beide wieder zu Atem gekommen waren und uns voneinander gelöst hatten, stand ich auf und ging ins Bad. Als ich mich selbst im Spiegel erblickte, verzog ich erschrocken das Gesicht.
Samu hatte Spuren auf mir hinterlassen.
Fast so wie damals.
Meine Haare waren zerzaust und zeigten mehr als deutlich, dass ich mich in den vergangenen Stunden im Bett herumgewälzt hatte. Meine Lippen waren sichtbar geschwollen und die helle Haut an meinem Hals war übersät von Knutschflecken.
Man könnte fast schon meinen, dass er diese absichtlich auf mir hinterlassen hatte, so als wollte er sein Revier markieren.
Er war ziemlich besitzergreifend, doch aus irgendeinem Grund gefiel mir genau das.

Nachdem ich mich frisch gemacht hatte, kehrte ich zu ihm zurück.
Er saß noch immer im Bett. Nackt und nur zum Teil von der Bettdecke verhüllt.
Sein Körper war wirklich zum anbeißen. Groß, kräftig, nicht übertrieben muskulös, aber trotzdem sportlich und definiert.
Nachdem es mir gelungen war, mich von diesem Anblick loszureißen, begann ich, meine Sachen einzusammeln.
Doch Samus verwirrter Blick ließ mich kurz inne halten.
"Danke für den schönen Abend.", murmelte ich und lächelte ihn an.
Es war an der Zeit, sich zu verabschieden.

Soetwas hatte ich schon lange nicht mehr erlebt.
Okay, das war eine Lüge.
Soetwas hatte ich noch nie erlebt. Abgesehen von meinem ersten Mal mit Samu, dass schon eine halbe Ewigkeit her war.
Der Sex mit ihm war einfach fantastisch. Jede Berührung, die von ihm ausging, war fantastisch und brachte meinen Körper auf wunderbare Art und Weise zum glühen.
Obwohl ich mich anfangs dagegen gesträubt hatte, bereute ich nicht, dass ich mich noch einmal auf ihn eingelassen hatte.

"Gehst du schon?", fragte er und legte den Kopf schief.
Er wirkte plötzlich verunsichert.
"Ich glaube es ist besser.", antwortete ich und lächelte.
Samu wollte offenbar, dass ich noch bei ihm blieb.
Obwohl ich nichts lieber getan hätte, als noch mehr Zeit mit ihm zu verbringen, irritierte mich sein widersprüchliches Verhalten.
Nur Spaß, hatte er gesagt.
Die Nacht miteinander zu verbingen und im selben Bett zu schlafen passte meiner Meinung nach nicht wirklich dazu.
"Warum glaubst du das?", fragte er und erhob sich langsam vom Bett.
Der Anblick seines nackten Körpers und der heisere Klang seiner Stimme bescherten mir augenblicklich eine Gänsehaut.
Samu kam selbstsicher und mit augenscheinlich wachsender Erregung auf mich zu und trat schließlich hinter mich.
Er berührte mich nicht, doch ich spürte die Wärme, die von ihm ausging und allein das reichte aus, um meine Knie weich werden zu lassen.
"Warum willst du gehen?", raunte er und ließ seine Fingerspitzen an meinem Hals entlang wandern.
Weil ich Angst habe.
Angst davor, mich da in irgendwas zu verrennen, dass für ihn keinerlei Bedeutung hat.
Angst davor, ihm komplett zu verfallen. Nicht nur körperlich, sondern auch emotional.
Doch ich wusste, dass ich ihm nicht widerstehen konnte.
"Naja, ich glaube nicht, dass es gut ist, wenn ich hierbleibe. Immerhin sind wir...nur Freunde.", flüsterte ich nervös und schloss die Augen.
Noch bevor ich diesen Satz zu Ende ausgesprochen hatte, wurde mir klar, wie bescheuert das klang.
Das was wir hier taten hatte mit einer Freundschaft sicher genauso wenig zu tun, wie Sunrise Avenue mit einem Kirchenchor.
"Freunde?", brummte Samu fragend.
Er beugte sich vor und streifte mit seinen warmen Lippen meine nackte Schulter, während seine Hände sanft meine Taille umfassten.
"Ja.", erwiderte ich zögernd und hielt den Atem an.
Ich konnte kaum noch klar denken, geschweige denn, etwas sinnvolles sagen.
Alles was ich wahrnahm, waren seine Berührungen und seine rechte Hand, die immer weiter nach unten wanderte. Als er mit seinen Fingerspitzen langsam unter den Stoff meines Höschens glitt, konnte ich ein angespanntes Seufzen nicht länger unterdrücken.
"Tun Freunde sowas?", raunte er und beschrieb eine Spur aus sanften Küssen an meinem Hals entlang.
Bereitwillig neigte ich den Kopf zur Seite, um ihm besseren Zugang zu gewähren.
Er presste seinen Körper von hinten an mich und ließ mich deutlich spüren, was er wollte. Was er schon wieder wollte.
Dieser Mann war wirklich unersättlich. Noch kurioser war allerdings, dass es mir in seiner Gegenwart genauso ging. Ich konnte einfach nicht genug von ihm bekommen.
Mein Körper verlangte nach mehr und drängte sich seinen geschickten Fingern entgegen.
Wenig später nahm er mich erneut. Noch leidenschaftlicher als zuvor.

Dieser Mann brachte ganz neue Seiten an mir zum Vorschein, die ich selbst noch gar nicht kannte.
Es gab nur noch uns beide und dieses unbändige Verlangen nach dem jeweils anderen.
Wahrscheinlich würde ich mich am nächsten tag vor lauter Muskelkater kaum noch bewegen können.
So viel Sex war ich definitiv nicht gewohnt. Vor allem nicht auf diese atemberaubende Art und Weise.

Forever Yours / Samu & TaleaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt