Kapitel 91

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Talea's Sicht

Wenig später hatte er sich auf den Beifahrersitz gesetzt, mich auf seinen Schoß gezogen und die Autotür geschlossen.
Unsere schnellen abgehackten Atemzüge, zwischen vielen leidenschaftlichen Küssen, erfüllten das Innere des Wagens.
Mein Herz klopfte so laut, dass ich mir sicher war, dass Samu es ebenfalls hören oder spüren konnte.
Zumindest bis er dann mit einem Knopfdruck das Radio einschaltete, aus dem leise "Chasing Cars" von Snow Patrol tönte.
Der Song, zu dem wir damals in diesem Club in Köln getanzt haben.
In einer etwas anderen Version, aber die Zeilen waren die gleichen und all die Erinnerungen an diesen Moment und alles was dann folgte, an alles was wir bisher gemeinsam erlebt hatten, waren auf einen Schlag wieder da. Wow.
Ich war komplett überwältigt und unheimlich erregt.

Als Samu begann, mir meine Leggins abzustreifen, was mit ein wenig akrobatischer Hilfestellung meinerseits schließlich auch gelang, war ich wieder im Hier und Jetzt angekommen.
Das hier passierte wirklich.
Es war real.
Er war bei mir.
"Ich will dich, Samu.", hauchte ich atemlos zwischen zwei verlangenden Küssen und erhob mich ein wenig von seinem Schoß, um den Reißverschluss seiner Jeans zu öffnen, unter der seine pralle Erektion regelrecht danach bettelte, befreit zu werden.
Er half mir, indem er seine Hose mitsamt der Boxershorts ein Stück nach unten schob, und reckte sich mir sogleich hart und bereit entgegen.
Nur Sekunden später wanderten seine Hände zielstrebig unter mein Kleid, das bereits bis zur Hälfte meiner Oberschenkel hochgerutscht war, und schoben meinen String zur Seite.

Himmel, nie im Leben hätte ich es für möglich gehalten, sowas mal zu tun. Langsam ließ ich mich auf ihn sinken, während wir uns tief in die Augen schauten und den Atem anhielten. Seine Härte glitt Zentimeter für Zentimeter in mich, weitete mich mit einem süßen Schmerz und füllte mich schließlich komplett aus.
Ein unbeschreibliches Gefühl.
Etwas, das so viel mehr war als nur Sex.

"Fuck.", keuchte Samu und legte den Kopf in den Nacken, als er ganz in mir war.
Als ich schließlich anfing mich langsam auf ihm zu bewegen, presste er seine Lippen erneut gierig auf meine und grub seine Hände in meine nackten Oberschenkel.
Das was uns trieb, war das Verlangen nacheinander.
Das Verlangen danach, sich vollständig zu fühlen, denn von Tag zu Tag wurde mir immer mehr klar, dass ich das nur konnte, wenn er ein Teil meines Lebens war.

Samu's Sicht

Schwer atmend ließ Talea ihren Kopf an meine Schulter sinken, während ich noch immer in ihr war.
Wir beide waren trotz eingeschränkter Beweglichkeit ziemlich schnell zum Höhepunkt gekommen.
Vermutlich war es dieser besondere Ort und die mehr als aufregende Situation, die uns einen besonderen Kick gegeben hat.
Erst als ihre Atmung sich wieder beruhigt hatte, löste sie sich von mir und lächelte träge.
"Das war der Wahnsinn.", flüsterte sie ehrfürchtig und fuhr mit der Hand durch meine leicht verschwitzen Haare.
Oh ja. Daran gab es keine Zweifel.
"Du bist der Wahnsinn.", entgegnete ich und glitt mit meinen Händen über ihre nackten Oberschenkel rechts und links von mir.
Sie hauchte einen flüchtigen Kuss auf meine Lippen, bevor sie dann die Tür öffnete und von meinem Schoß herunterkletterte.

Nachdem ich mich wieder halbwegs vernünftig angezogen hatte, stieg ich ebenfalls aus und richtete auch den Rest meiner Kleidung.
Das war verdammt heiß.

Talea machte einen Schritt auf mich zu und sah abwartend zu mir hoch.
Als ich mich ebenfalls auf sie zu bewegte, verschwanden jegliche Zweifel aus ihrem Blick und sie fiel mir um den Hals.
"Danke für das alles, Samu.", flüsterte sie und streifte mit ihren warmen Lippen meine Wange. 
"Hör auf damit. Du weißt, dass ich nichts lieber tue, als mit dir zusammen zu sein.", entgegnete ich.

"Wir sollten besser gehen. Es ist schon ziemlich spät.", sagte sie leise und klang auf einmal wehmütig.
Dann löste sie sich von mir und setzte sich wieder auf den Beifahrersitz, auf dem wir uns vor nicht mal 5 Minuten geliebt hatten, wie zwei frischverliebte Teenager.
Ich umrundete das Auto, stieg ebenfalls ein und fuhr uns dann zurück in die Stadt.
Als ich das Auto vor Osmos Wohnung zum stehen brachte, blickte sie mit funkelnden Augen zu mir herüber.

"Bist du dir sicher, dass du nicht bei mir bleiben willst?", fragte ich und ergriff ihre Hand.
Sie seufzte und schüttelte kaum merklich den Kopf, bevor sie mich wehmütig anlächelte.
"Das würde ich zu gerne. Aber ich kann nicht. Ich kann Osmo nicht alleine lassen. Bitte versteh das."
Natürlich kannte ich die Umstände und wusste, dass sie sich um ihn kümmern wollte. Noch dazu sollte er nicht erfahren, dass da etwas zwischen uns lief.

"Sehen wir uns Morgen wieder?", fragte ich und blickte sie abwartend an.
Die Spannung zwischen uns war fast schon greifbar.
"Vielleicht. Ich schau mal, was ich machen kann.", erwiderte sie leise und lächelte optimistisch.
"Sonst rufe ich Osmo an und sage ihm, dass ich dringend deine Hilfe brauche. Überleg es dir gut.", scherzte ich und erntete dafür nur ein amüsiertes Kopfschütteln.
"Bis dann, Samu.", murmelte sie schließlich, die rechte Hand schon an der Tür, um sie zu öffnen.
"Bis dann. Ich werde dich vermissen.", gab ich leise zurück und beugte mich über die Mittelkonsole, um ein letztes Mal an diesem Abend ihre Lippen auf meinen zu spüren.
Dann stieg sie aus, winkte mir schüchtern zu und verschwand wenig später im dunklen Hauseingang.

Forever Yours / Samu & TaleaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt