Chapter 3.

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Jungkook

Etwas überrascht zuckte ich zusammen, als ich die Hände des Mannes, dessen Namen mir immernoch ein Rätsel war, an meinen Händen spürte und wie er das, sehr unangemehme und enge Seil von meinen Handgelenken befreite. Sodass zumindest dieser ziehende Schmerz ein Ende hatte und ich meine Gelenke ein wenig entlasten und streicheln konnte, damit sie nicht mehr ganz so sehr schmerzen. Und auch die Augenbinde nahm er ab, nachdem wir ziemlich lange gefahren waren. Ich hatte keine Ahnung wohin, aber zumindest war ich nun nicht mehr ganz im Dunkeln.

"Du warst die ganze Fahrt über ziemlich leise. Dabei dachte ich, hast du eine Menge Fragen?" hörte ich es von dem Kerl, der mich gekauft und hier her geschleppt hatte und ich keine Ahnung besaß, wo ich mich hier überhaupt befand. Und mir deswegen seine Frage ein wenig dumm erschien, zudem traute ich ihn keines falls. Wieso auch. Dieser Mann hatte mich gekauft, hier her verschleppt und hielt mich jetzt in einer riesigen Villa aus Glas. Womöglich damit ich zumindest noch die Außenwelt betrachten konnte, wenn ich schon hier gefangen war. Zumindest ein wenig aufmerksam von diesem Mann, der mich hier gefangen halten und sonst was mit mir tun würde.

Zudem konnte ich aus seiner Stimme keinerlei Emotionen heraus hören. Er klang einfach nur kühl und distanziert.

Ich besaß keinen Grund, auch nur daran zu denken, etwas zu sagen. Von den Sklavenhändlern wurde mir eingeprügelt, dass ich still sein und es hinnehmen sollte, was mit mir passierte und womöglich war das hier auch die bessere Wahl. Ich hatte keine Chance gegen diesen Mann. Wahrscheinlich war er nur freundlich zu mir, da er zusehen wollte, wie ich am Ende zerbrach. Er spielte seine Psycho spielchen mit mir, ließ mich glauben, er würde mir nicht weh tun, nur um mich am Ende vollkommen zu zerstören.

Ich hatte Angst. Eine riesige Angst. Aber noch mehr Angst hatte ich davor, etwas zu sagen. Weswegen ich einfach nur da saß, auf dem Sofa in dem großen Wohnzimmer, in das mich der Kerl geführt hatte und es sich vor mir bequem machte, während er mich abwartend ansah. Als erwartete er eine Antwort von mir, dabei konnte er sich sicher denken, dass das letzte was ich mich gerade traute zu tun war, meinen Mund aufzumachen. Und mit dem Kerl zu reden, der mich gekauft hatte wie ein Objekt, wie ein Hund.

"Bitte... Tu' mir einfach... Nicht weh" konnte ich nur murmeln und zog mich förmlich zu einem Ball zusammen, als er den Anschein machte, mir näher zu kommen. Sein komisch unnahbarer Blick auf mir half mir dabei keines falls. Ich fühlte mich unwohl aber am allermeisten hatte ich eine riesen Angst, was dieser Mann mit mir tun würde.

Er sah gut aus, fast ein wenig zu gut, um Menschen zu entführen und sie zu seinen Sklaven zu machen. Dieses Haus hier, in dem wir uns befanden zeigte mir, wie viel Geld er besitzen musste und das, was er am Ende für mich bezahlt hatte, ein Witz war zu dem, was er so besaß. Nur sah ich mich nur teilweise um, wenn er mich nicht zu genau musterte. Damit ich mindestens eine Ahnung hatte, wo ich mich gerade befand. Jedoch war der Blick des Kerls vor mir, dessen Namen ich immernoch nicht kannte, nicht sonderlich angenehm. Es war komisch.

Wieso sollte er so viel Geld für mich Ausgeben, um am Ende nicht auch etwas für sein Geld zu haben. Alleine daran zu denken... Was er vor hatte, mit mir zu tun, wie er mich vielleicht verletzen und zerstören würde, jagte einen unangenehmen Schauer durch meinen Körper.

"Du hast sicher keinen Grund mir zu vertrauen. Aber ich habe nicht vor, dich zu verletzen" fing er an, doch wie konnte er von mir verlangen, dass ich ihm bediungslos vertraute, nur da er mir weiß machte, er wolle mir tatsächlich nichts böses. Es gab keinen Beweis dafür, dass das was er sagte, stimmte. Ganz im Gegenteil. Alles was er mir gab, waren seine Worte, ein versprechen, welches sich komisch anhörte. Und zu gut, um wahr zu sein. Denn wie ein Ritter in ner goldenen Rüstung sah er nicht aus. Zwar war er gut aussehend und wie sogar, aber ein Held erschien er eher weniger.

Welchen Grund gab es also, dass ich ihn vertrauen sollte?

"Ich bringe dich nach Hause."

"Und wieso... Soll ich dir glauben? Du hast mich gekauft, wie ein Hund und eine Menge... Geld dafür bezahlt. Und würdest noch viel mehr ausgeben, um mich, anscheinend nach Hause zu schicken. Wieso solltest du all das tun, nur für mich?" denn wieso sollte er? Es war eine wirklich wichtige Frage, die er mir aber keines falls beantworten wollte, so wie es schien zumindest. Denn er seufzte nur, machte den Anschein, als wolle er dieses Gespräch so schnell wie möglich beenden und mich in irgendein Zimmer bringen, wo er mich nicht mehr sehen musste. Dabei hatte er ja selbst gesagt, dass ich eine Menge Fragen haben musste. Und die hatte ich auch.

Aber die allerwichtigste konnte er mir wohl nie beantworten, sondern ging ihr absichtlich aus dem Weg und machte einen genervten, unzufriedenen Anschein, der mich fast etwas ängstlich werden ließ. Meine große Klappe war in diesem Moment eher bescheuert, da ich noch nicht wusste, ob er mich wirklich retten würde, oder nur mit mir spielte und am Ende dann noch besser zerstörte, noch intensiver kaputt machte, da er mich in dem Glauben ließ, er sei ein guter Kerl.

"Ich bringe dich nach Hause, Jeon Jungkook" war alles was er sagte, doch dachte garnicht erst daran, weiter zu reden. Und machte die ganze Situation noch weniger vertrauenswürdig, indem er meinen Namen kannte und ich keine Ahnung besaß, wie er eigentlich hieß. Alles was ich wusste war, dass er mich gekauft hatte und anscheinend meinte, mich nach Hause zu bringen. Wieso auch immer, den Grund nannte er mir ja nicht, als wäre es ein riesiges Geheimnis. Oder es stimmte nicht und somit stellte er sicher, dass ich anfing, ihm langsam zu vertrauen und den Fall schmerzhafter machte, wenn er dann erst einmal anfing, mich zu schlagen und am Ende noch... Zu vergewaltigen.

Meine größte Angst.

"Du kennst sogar... Meinen Namen. Und ich habe keine Ahnung wie du... Heißt" murmelte ich, obwohl ich gerade eher meine Klappe halten sollte. Denn Vertrauen konnte ich ihm keines wegs, zudem wäre es sicherlich schlauer, einfach still zu sein. Wenn er mich nach Hause bringen würde und ich ihn durch meine nervigen Fragen nur wütend machte, überlegte er es sich am Ende noch anders, oder seine Bestrafungen oder was auch immer würden irgendwann so hart sein, sodass ich lieber sterben wollte, als meinen Mund wieder aufzumachen.

Doch er... Er ließ sich nichts anmerken, keine Emotion erkannte ich in seinem Gesicht, das einzige vielleicht war etwas Müdigkeit, aufgrund seiner trägen Augen, doch das war es dann auch. Ansonsten konnte ich diesen Mann, egal wie sehr ich es versuchte, kein bisschen durchschauen.

"Taehyung. Kim Taehyung. Mehr von mir ist nicht wichtig. In mindestens einer Woche bist du wieder zu Hause. Und jetzt komm mit, ich zeige dir dein Zimmer, es ist schon ziemlich spät"

~

Mein brain ist so tot, es ist so warmmmm

Sweet Evil // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt