Chapter 82.

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Jungkook

"Du solltest die Nacht nutzen. Morgen ist ein neuer Tag, ein langer Tag und du solltest wach sein, mh?" hörte ich es von meinem Vater, als wir mein Zimmer betraten, doch erschauderte bloß. Vorallem, als er erneut nach meiner Taille griff und zu sich umdrehte, damit ich gezwungen war, ihn anzusehen. Und ich konnte kaum beschreiben, wie ich mich dabei fühlte.

Denn ich versuchte ehrlich, stark zu bleiben. Die Seite an mir nicht zu verlieren, die Taehyung mir zurück gegeben hatte. Ich wollte meinen Vater nicht gewinnen lassen, doch es war unmöglich nicht daran erinnert zu werden, was er alles getan hatte. Mein Körper erinnerte sich an die groben Berührungen und zuckte sofort zusammen, als seine Fingerspitzen meine Haut berührten und alles in mir schrie nach Hilfe, als er mich ansah. Mit diesem dunklen Blick in seinen Augen und diesem schelmischen, dreckigen Grinsen, welches ich nur all zu gut kannte. Und so lange versucht hatte, es zu vergessen.

Aber auch meine Seele schmerzte förmlich, weil vorallem dieser Teil in mir niemals ganz vergessen könnte und würde, all das Trauma, welches ich aufgrund meines eigenen Vaters durchleben musste. Jetzt wieder hier zu sein ließ all diese Emotionen wieder hochkochen.

Das einzige, was mir zumindest einigermaßen Ruhe in meinem Kopf und meinem Herz verschaffte... War der Gedanke an Taehyung. Nur durch ihn schaffte ich es überhaupt, diese Entscheidung zu fassen und das hier durchzustehen. Egal was passierte, ich würde niemals wieder zulassen, dass mein Vater mich zerstören würde. Aber ich ließ auch genau sowenig zu, dass er jemand anderen verletzte, nur um mich wieder bei sich zu haben. Der Grund, wieso ich jetzt hier stand, aus teilweise freien Stücken, zumindest war es meine Entscheidung gewesen. Gezwungen wurde ich gewissermaßen dennoch, durch all die Drohungen des Mannes hinter mir, welcher mir immer näher kam.

Ich konnte seinen bedrohlichen Atem förmlich in meinem Nacken spüren und zuckte, unzufrieden zusammen, als ich auch seine Fingerspitzen an meinem Oberarm bemerkten konnte. Wie er mit bloß seinen Fingerspitzen über die nackte Haut meines Armes wanderte und dabei seine Mitte immer penetranter gegen meinen Hintern drückte. Und ich konnte kaum beschreiben, wie ekelhaft sich das hier anfühlte und wie gerne ich mich aus seinem, noch eher sanften Griff reißen wollte, um ihm zu entkommen.

"Was soll ich hier eigentlich? Willst du mich den Rest meines Lebens in dem Raum hier gefangen halten?" fragte ich und fasste für meine Worte all meinen Mut zusammen, da ich nicht einmal als Kind daran gedacht hatte, ihm zu widersprechen, oder meine Wut zu äußern. Denn meine Worte klangen genervt und zum Glück auch genau so gefasst, wie ich wollte, dass sie klingen sollten. Damit mein Vater erkannte, dass ich keinesfalls mehr der kleine, hilflose Junge von damals war, der einfach alles mit sich machen ließ.

Ich bekam keine große, andere Wahl, als ihm weitestgehend zu gehorchen, denn genau so wie er mich als gutes Druckmittel für Tae nutzen könnte, stellte Taehyung das perfekte Druckmittel für mich dar. Da mein Vater mit seinen Drohungen dafür sorgte, dass ich zweimal daran dachte, mich zu widersetzen. Denn seine Drohungen waren nie leer. Eine Sache, die ich jetzt definitiv gelernt hatte.

Er war ein grausamer Mensch. Noch grausamer, als ich damals als Kind gedacht hatte, aufgrund all der Dinge, die passierten. Wie er meine Mutter behandelte und der Grund, wieso sie damals sterben musste, aber vorallem die Dinge, die er mir angetan hatte. Wenn er nachts in mein Zimmer kam und meinen Körper berührte, benutzte, so lange er wollte, egal wie sehr ich darum bettelte, dass er aufhörte.

Ich konnte den Schmerz gerade förmlich spüren, dieses grausame Ziehen, welches durch meinen ganzen Körper fuhr und ihn zum Zittern brachte.

Nur machte mein Vater meinen kleinen Aufstand wohl eher weniger gerne mit, griff etwas grober nach meinem Oberarm und zog mich an diesem an seinen Körper heran, sodass ich nur schwer schlucken konnte. Denn ich sah nun direkt in seine Augen, anders als zuvor, als ich seinem Blick zumindest aus dem Weg gehen und nicht direkt ansehen musste. Jetzt wurde ich dazu gezwungen und spürte sofort einen Klos in meinem Hals und eine leise Stimme in meinem Kopf die anfing mir zu sagen, dass ich aufhören sollte, zu kämpfen. Alles nurnoch schlimmer machte und der Schmerz am Ende noch intensiver sein würde, da er seine Kontrolle verlor und seiner Wut freien Lauf ließ.

Je wütender ich ihn machte, desto grober wurde er. Und desto länger musste ich mit den Markierungen auf meinem Körper leben, die er dort hinterlassen hatte. Rote und Lilane Flecken, aufgrund seinen gierigen Lippen, die er über meine blasse Haut wandern ließ, oder die blauen Flecke, vorallem an meiner Taille, Oberarmen oder Oberschenkeln, aufgrund seiner Finger, die er teilweise sogar in meine Haut borhte. Dieser Griff, dieser feste Griff versetzte mich einen Moment lang zurück in die Momente, nachts in meinem Bett, wenn er mich genau so fest hielt und immer wieder in mich eindrang.

Mein Körper sah so klein aus unter ihm, womöglich konnte man mich, würde man von oben auf uns herab sehen, garnicht erst erkennen. Es war nicht richtig, was er getan hatte und mein Körper versuchte immer wieder aufs Neue, ihn aus mir zu drücken. So falsch fühlte es sich an, so schmerzhaft war es, wenn er sich in mich zwang.

"Du bleibst so lange hier, wie ich es will. Und du wirst genau das tun, was ich dir sage, sonst weißt du, was mit Taehyung passiert. Etwas anderes hätte er auch garnicht verdient. Weil er mir etwas genommen hat, das mir gehört. Du gehörst mir und dieser Stick gehört auch mir. Dich habe ich schon... Also fehlt mir nurnoch das andere und dann sorge ich dafür, dass er es bereuen wird. Dass Kim Taehyung bereut, dich vor mir versteckt zu haben, berührt zu haben, was mein Eigentum ist" brummte er und zog mich, noch bei seinen Worten, enger an sich heran, sodass ich einfach nur meine Augen schließen und weg rennen wollte.

Ahnungslos in diesem riesigen Anwesen herum zu irren, da ich keinerlei Ahnung hatte, wie genau man heraus kam, denn natürlich hatte Yangin dafür gesorgt, mir eine Augenbinde anzulegen und mich noch hilfloser zu machen. Mir keine Chance zu geben, meinem Vater zu entkommen. Aber selbst wenn ich den Weg wüsste, könnte ich wohl niemals hier raus kommen, aufgrund all der vielen Männer, die mein Vater hier so herum stehen hatte, als Wächter die aufpassten, dass niemand heraus oder herein kam. Auch vor meiner Tür befanden sich zwei, einer, mir unbekannter und natürlich Kim Yangin, der sich nichts besseres vorstellen konnte als dafür zu sorgen, dass ich in meinem Zimmer blieb.

Dort, wo ich hin gehörte. Seiner Meinung nach.

"Hat es dir gefallen, mh? Ich bin mir sicher Du konntest nicht genug davon bekommen, nachdem du mir entkommen bist. Aber er wird dich nie wieder anfassen. Niemals wieder. Sondern nur ich" war das letzte was er sagte, ehe er mich endlich wieder losließ.

Und ich hasste es, Gott ich hasste ihn so sehr, doch ich musste mich mit meiner Wut zurück halten. Ich kam gegen ihn nicht an, selbst wenn ich es versuchen würde, ich hatte keine Chance. Ein kleiner Schlag würde außerdem nur dafür sorgen, dass er es sich noch anders überlegte und hier blieb, anstatt zu gehen.

Weswegen ich meine, zu Fäusten geballten Hände dort ließ, wo sie waren. Rechts und Links neben meinem Körper, während ich meinem Vater dabei zusah, wie er sich zurück zu der großen Tür begab.

"Und jetzt leg dich hin und schlafe. Ich brauche dich morgen ausgeschlafen, damit du nichts davon vergessen wirst"

~

Auch hier gibt es morgen als kleines Weihnachtsgeschenk von mir ein Chap und vergesst nicht, auf meinem OS Account nachzusehen, da kommt morgen auch ein neuer Smut ;)

Sweet Evil // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt