Chapter 96.

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Taehyung

Dieses Gefühl welches sich in mir aufbaute, als wir das hübsch eingerichtete und offene Apartment betraten, war förmlich erdrückend. Es war schrecklich und den Jüngeren anzusehen, der sich mit großen Augen und einem leichten Humpeln, aufgrund von unserem unerwarteten... Abend gestern, sich in dem großen Raum ansah. Es war ein offenes Wohnzimmer mit der Küche nicht weit entfernt, zwei weiteren Schlafzimmern, zwei Bädern und einem Büroraum, den der Jüngere sicherlich gut gebrauchen könnte. Die zwei Schlafzimmer waren vorallem für ihn und seinen besten Freund gedacht, den er aufgrund von mir viel zu lange nicht sehen konnte und deswegen vernachlässigt hatte.

Weil es auch aufgrund von meinem Leben viel zu schwer wurde, ihn zu sehen, ohne ihn am Ende noch in etwas zu involvieren. Jeder der von Jungkook an meiner Seite wusste, konnte in einer kurzen Zeit alles mögliche über sein Leben heraus finden. Die Menschen, die ihm nahe standen und mit denen man ihn verletzen könnte. Ein weiterer Grund, der zu all den vielen Gründen dazu kam, wieso das hier die richtige Entscheidung blieb.

Jede Spur von ihm aus meinem Leben zu löschen. Jedes Indiz, dass diesen wundervollen Jungen mit mir in Verbindung brachte, damit von jetzt an keiner mehr wusste, wie er an meiner Seite gelebt hatte. Wie sehr ich Jungkook liebte und als was er an meiner Seite blieb. Als die Liebe meines Lebens, die ich niemals vergessen würde. Und ich wusste auch, dass ich niemals über ihn hinweg kam. Ich liebte Jungkook, ich empfand eine Art Liebe für ihn, die intensiver war als alles, was ich bis jetzt in meinem Leben gefühlt hatte. Und ihn jetzt gehen zu lassen und seine Existenz... Aus meinem Leben zu löschen, sodass er nurnoch in unseren Köpfen existierte, fühlte sich schrecklich an.

Ein Gefühl, dass zu schmerzhaft war, um es in Worte zu fassen. Weswegen ich es nicht tat. Denn je mehr ich darüber nachdachte, desto schwerer fiel es mir, mich von ihm fern zu halten. Und das zu tun, was richtig war.

Ihm sein Leben vor mir wieder zurück zu geben. Ein Leben ohne Gefahr, ohne Gewalt, ohne, dass er jemals wieder mit diesen Dingen konfrontiert wurde. Damit er sich nicht weiter verändern und seine Moralvorstellungen verschieben und sich dafür schuldig fühlen musste, nur aufgrund seiner Liebe zu mir.

Ich hätte das hier von Anfang an tun sollen. Mich aus seinem Leben halten sollen weil ich wusste, was ich für eine Gefahr war. Wie gefährlich es für ihn wäre, mir zu nahe zu kommen. Doch ich blieb ein Egoist. Ich ließ zu, dass er sich in mich verliebte, bis es so weit kam. Zu einer Liebe, die wohl keiner von uns in dieser Art jemals wieder empfinden würde. Aber ich wusste, irgendwann wäre er wieder bereit dazu. Bereit, sich in jemanden zu verlieben, der nicht ich war.

Jemand, der ihm aber das Leben gab, was er verdiente. Und tief in sich vermisste.

"Was machen wir hier eigentlich? Das Apartment ist echt schön, aber... Du ziehst wohl kaum aus deiner Villa aus" hörte ich es von Jungkook, was leider den Moment darstellte, auf den ich keinesfalls gewartet hatte. Ich hasste es, das hier zu tun. Und es auf diese Weise zu tun. Aber hätte ich es anders getan, würde Jungkook alles versuchen, um mich abzuhalten. Um mir zu zeigen, wie sehr er glaubte, dieses Leben zu wollen.

"Es ist dein neues zu Hause, Jungkook. Diese alte Bruchbude... Konnte man kaum jemandem zumuten. Zudem besitzt dieses Apartment ein weiteres Zimmer, damit du Jimin hin und wieder hier her einladen kannst, ohne mit ihm in deinem viel zu kleinen Bett, zu zweit schlafen zu müssen."

"All das hier gehört dir. Deinen Studienkredit habe ich abbezahlt, damit du dir darum keine Sorgen machen musst. Und auch Miete wirst du keine zahlen. Weil ich will, dass du dich voll und ganz auf deine Zukunft konzentrierst."

Und je mehr ich redete, desto skeptischer wurde Jungkooks Blick. Aber ich verstand auch, warum. Sowohl an meinem eigenen Blick, als auch der schwere meiner Worte, die Art wie ich seufzte und meinen Kopf teilweise etwas senkte, da ich ihn kaum ansehen konnte. Alles was ich sah war die Person, die ich so sehr liebte, sodass das hier mit Abstand die schwerste Entscheidung meines Lebens darstellte. Ihn gehen zu lassen und aus seinem Leben fern zu halten.

Sweet Evil // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt