Jungkook
Mein ganzer Körper schmerzte. Es fühlte sich fast schon so an, als hätte ich einen Winterschlaf gehalten und wachte gerade langsam aus diesem auf, nur um in die Realität zurück zu kommen. Alles an mir musste sich noch an das Bewegen gewöhnen, als brauchten meine Muskeln und Knochen etwas, um wach zu werden, ähnlich wie mein Verstand. Dieser war eine ganze Weile einfach nur leer, während ich erst einmal versuchte, wach zu werden. Und es sogar dauerte, bis mir meine Umgebung klar wurde.
Ich befand mich nämlich nicht in dem schäbigen Bett meiner alten Bruchbude, oh nein. Jemand hatte mich liebevoll in diesem riesigen Bett abgelegt und meinen Körper zugedeckt, obwohl mir eigentlich ziemlich warm war. Dennoch fühlte ich mich unglaublich komisch, zudem sorgten meine pochenden Kopfschmerzen dafür, dass es noch viel länger dauerte, bis ich in die Realität zurück kam.
Bis sich immer mehr Erinnerungsschnipsel vor meinen Augen abspielten und ich auch wusste, wo ich mich befand. Ich befand mich alleine in einem mittelgroßen Apartment, definitiv groß genug für eine, beziehungsweise zwei Personen, da Jimin sicherlich mit mir wohnen würde. Aber das hier... War kein gewöhnliches Apartment. Es war das Apartment, welches Taehyung mir gekauft und verlassen hatte.
Er hatte mich wirklich verlassen. Meine Existenz würde er aus seinem Leben löschen, um mir mein altes zurück zu geben.
"Tae... Oh Taehyung" wimmerte ich leise und bald schon spürte ich nicht mehr nur meine Kopfschmerzen. Sondern diesen viel intensiveren Schmerz in meinem Herzen, welches sich ehrlich so anfühlte, als würde es gerade in mehrere Zeile zerrissen. Da ich den Älteren nie wieder sehen würde. Der Mensch, den ich am meisten liebte verließ mich, um mir all das zurück zu geben, was ich die letzten Tage und Wochen ein wenig vermisst hatte.
Aber ich wollte Tae. Ich konnte ohne den Älteren nicht mehr leben und ich wollte auch nicht ohne ihn leben. Alles was ich wollte war bei Taehyung, ein Leben an seiner Seite, egal was das hieß. Egal was alles dazu gehörte. Und auch wenn ich diese gewöhnlichere Welt teilweise etwas vermisste, brauchte ich Taehyung viel zu sehr. Aber er... Hatte diese Entscheidung für mich getroffen und den Abschied wie ein Pflaster, schnell abgezogen, sodass es im ersten Moment unglaublich weh tat, doch mit der Zeit weniger weh tun würde.
Zu diesem Zeitpunkt spürte ich aber nur den vollkommenen Schmerz, der mich förmlich zerstörte und sofort auf meine Knie zwang, als ich es gerade schaffte, aus meinem Bett zu steigen und meinen müden Körper zum funktionieren brachte. Genau in diesem Moment zerfiel das Kartenhaus, alles fiel zusammen und prasselte auf mich ein, all der Schmerz dieser unglaublich schmerzhaften Trennung.
Meine Tränen flossen wie Bäche. So intensiv und schnell, sodass ich teilweise nicht einmal mehr etwas sehen konnte, so viele Tränen sammelten sich in meinen Augen. Ich vermisste Tae. Am liebsten würde ich einfach nur in seine Arme rennen und mich ausheulen, ihm sagen, wie sehr ich ihn liebte und wie sehr ich ihn brauchte. Dass er hier, bei mir bleiben sollte, lieben sollte, bis ans Ende unseres Lebens. Genau das wollte ich. Und dieser Traum war innerhalb eines Tages geplatz.
Für immer.
Weil Taehyung sich entschieden hatte, mir mein altes Leben zurück zu geben. Egal wie viel Schmerz und Leiden es für uns beide bedeutete. Denn auch wenn ich gerade sowohl traurig, als auch wütend auf den Älteren war, wusste ich, wie selbstlos seine Entscheidung blieb. Er hatte das hier für mich getan. Und mich so gehen zu lassen... Musste für ihn unglaublich schwer gewesen sein.
Irgendwann schaffte ich es jedoch, wieder aufzustehen, immernoch als heulendes Wrack, weswegen ich mir meinen Weg hervor tastete. Mit meinen Händen nach der Kommode griff, an dieser stützte und zur Tür zwang, um aus dieser zu gehen, direkt zur Küche. Wo ich einen großen Strauß Blumen erkannte, mit einer Karte an eine dieser Rosen gebunden, die ich kaum schaffte, mit meinen zittrigen Fingern zu greifen. Die ganze Zeit lang konnte ich nur heulen, obwohl ich ehrlich versuchte, es zu regulieren. Nur schaffte ich es ehrlich nicht, egal wie krampfhaft ich es versuchte. Meine Tränen kamen wie von selbst, tropften mit einem unglaublichen Gewicht von Trauer meine Wangen herunter und landeten entweder auf meinem Shirt, den Rosen oder der kalten Marmorplatte der Küchentheke. Der Theke, auf welcher dieser riesige, sicherlich teure Strauß Blumen stand, den Taehyung mir hinterlassen hatte.
Zusätzlich zu einem Brief, einer Karte, in der etwas geschrieben stand, ich aber nurnoch mehr heulen und wimmern konnte, als ich den Absender erkannte. Niemand geringeres als Tae, der mir eine letzte Erinnerung an ihn hinterließ. Eine unglaublich schmerzhafte. Denn als mein Zustand sich ein wenig beruhigte und mir meine Tränen nicht mehr die Sicht versperrten, konnte ich jede Zeile lesen und spürte, wie sich bei jeder weiteren Zeile mein Herz schmerzhaft zusammen zog.
Lieber Jungkook,
es tut mir leid, dass wir uns so voneinander verabschieden müssen. Es tut mir leid, dass wir es überhaupt müssen. Denn alles was ich wollte, war dich an meiner Seite, bis ich sterbe. Du kannst dir nicht einmal vorstellen, wie sehr ich dich liebe. Noch nie in meinem Leben habe ich für jemanden das empfunden, was ich für dich empfinde. Und doch passen unsere Welten nicht zusammen. Ob ich es will oder nicht, du würdest meinetwegen immer wieder verletzt werden, in Gefahr leben müssen oder Dinge tun, die dir, deinem wundervollen und so reinen Wesen nicht entsprechen. Und das wollte ich niemals für dich. Du verdienst ein freies Leben, mit den Menschen die du liebst und ohne all diese Gewalt, die es in meiner Welt gibt. Ohne Angst, dass dir oder den Menschen die du liebst, etwas passiert.Trauere nicht zu lange nach mir, Love. Auch wenn mir der Gedanke nicht gefällt wünsche ich dir, dass du dich wieder verlieben kannst in jemanden, der dir die Welt zu Füßen legt und dich liebt, wie du es verdienst. Ein freies, glückliches Leben, ohne Gewalt gibt. Auch wenn es ein Leben ohne mich sein wird.
Ich liebe dich, Love. Mehr, als du es dir vorstellen kannst.
In Liebe,
Dein Taehyung"Er hat mich verlassen, Jimin. Taehyung... Hat mich verlassen" wimmerte ich, sah dann auch schon in die Richtung meines Freundes, welcher gerade aus dem anderen Schlafzimmer gekommen war, da er wohl mein schluchzen vernommen hatte. Welches in der ganzen Wohnung hallte, da ich erneut in Tränen ausfiel und die Küchentheke herunter, bis auf den Boden rutschte, während ich nichts außer Schmerzen spürte. Taehyungs Worte aus seinem Brief waren nurnoch intensivere, kleine Stiche in mein Herz, als wäre der Schmerz den ich empfand noch nicht genug.
Doch zum Glück war ich nicht alleine. Denn mein bester Freund stellte keine weiteren Fragen, kniete sich einfach nur zu mir herunter und nahm mich in seine Arme. Er zog mich in diese, versuchte mich mit seiner Körperwärme zu beruhigen und um ehrlich zu sein tat er das auch.
Obwohl ich mir insgeheim wünschte, ich wäre in Taehyungs Armen.
~
Yeah :((( that really happened :((
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Sweet Evil // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓
Fanfiction𝐼 𝑎𝑚 𝑛𝑜𝑡 𝑡𝒉𝑒 𝑔𝑜𝑜𝑑 𝑔𝑢𝑦, 𝑏𝑎𝑏𝑦. 𝐴 𝒉𝑒𝑟𝑜 𝑤𝑜𝑢𝑙𝑑 𝑠𝑎𝑐𝑟𝑖𝑓𝑖𝑐𝑒 𝑦𝑜𝑢 𝑡𝑜 𝑠𝑎𝑣𝑒 𝑡𝒉𝑒 𝑊𝑜𝑟𝑙𝑑. 𝐵𝑢𝑡 𝑡𝒉𝑒 𝑣𝑖𝑙𝑙𝑎𝑖𝑛 𝑤𝑜𝑢𝑙𝑑 𝑤𝑎𝑡𝑐𝒉 𝑡𝒉𝑒 𝑤𝑜𝑟𝑙𝑑 𝑔𝑜 𝑑𝑜𝑤𝑛 𝑖𝑛 𝑓𝑙𝑎𝑚𝑒𝑠, 𝑗𝑢𝑠𝑡 𝑡𝑜 𝑠...