Chapter 57.

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Taehyung

"Wir brauchen etwas gegen ihn, Taehyung. Und das ist unsere beste Chance" hörte ich es von Seokjin, der ähnlich wie ich auf die Bilder vor uns, auf dem großen, runden Tisch lagen, ein wenig verstreut, da ich mir viele von ihnen angesehen hatte. Es waren Bilder von Kim Yangin, dem Kerl hinter dem ich schon eine Weile her war und jetzt wohl eine Chance bekam, genau das zu tun. Nur erforderte das eine kleine List, am besten in Form einer getarnten Person, einer meiner Männer, der sich als Hure in diesem Club ausgeben müsste, um seine Aufmerksamkeit zu erlangen.

Nur passte kaum jemand in meinen Kreisen in das Beutechema dieses Mannes. Außer eine Person, die direkt neben mir stand und das ganze mit großen Augen beobachtete, jedes Detail aufsaugte und alles aufmerksam aufnahm. Er hörte genaustens zu, dachte in seinem Kopf womöglich auch mit und hatte einen ähnlichen Gedanken, wie ich auch. Denn Jungkook passte perfekt in das Beutechema dieses ekelhaften, gefährlichen und skrupellosen Mannes, welcher sich nahm, was er begehrte.

Und wenn ihm diese Huren nicht gut genug waren, ließ er sie am Ende verprügeln, oder im schlimmsten Fall sogar töten. Er begnügte sich sowohl mit Mädchen, als auch Jungen, denn Frauen oder Männer konnte man diese Huren nicht nennen. Sie waren vielleicht gerade so alt genug, um dort zu arbeiten, zudem schien ihn genau das zu reizen. Der Fakt, dass sie so jung, so wunderschön und unschuldig aussahen. Perfekt, um sie zu ruinieren, zu zerstören, diese Unschuld zu nehmen, die er glaubte, zu erkennen.

Aber immerhin bleib es bei den Menschen, die es als Arbeit ausübten. Und die meisten davon auch aus freiem Willen. So weit ich wusste, hatte er noch keine unschuldigen Vergewaltigt, obwohl es diese Huren genau so wenig verdienten, wie jemand anderes. Wenn sie ihn befriedigen konnten, bezahlte er eine Menge Geld, mehr, als jeder andere Kunde, weswegen es ein großer Reiz war, ihn zufrieden zu stellen.

Alleine daran zu denken, was er mit Jungkook machen würde, machte mich krank. Ich ließ nie wieder zu, dass jemand ihn berührte, oder verletzte, wie sein Vater es getan hatte. Sich einfach nahm, was ihm nicht gehörte. Der Jüngere hatte lange gebraucht, um seine Lust nicht zu unterdrücken oder sich selbst dafür zu hassen. Also würde ich niemals zulassen, dass ihm etwas ähnliches jemals wieder in seinem Leben passieren würde. Niemand könnte ihn verletzen. Weil ich es nicht zuließ.

"Und wie willst du an ihn heran kommen? Du bist sicherlich der letzte, welcher sich als Schlampe ausgeben wird um sich an ihn heran zu machen. Außerdem bist du sowieso nicht das, wonach er sucht" erklärte ich und stützte weiterhin meine Arme auf dem leicht ovalen, langen Tisch vor mir, in dem großen Besprechungsraum in meiner großen Villa. Ein Raum, den Jungkook wohl so nicht kannte und sich sicherlich auch gewundert hatte, wofür er da war. Seine Gedanken schienen aber nicht nur bei den Gesprächen und Bildern vor mir zu sein, sondern auch bei mir selbst.

Denn immer mal wieder konnte ich einen Blick von ihm erhaschen und dabei erwischen, wie er meine fre gelegten Arme anstarrte, da ich mein Hemd ein wenig hoch gekrempelt hatte. Und er somit eine gute Sicht auf meine muskulösen Arme bekam und ein paar Venen, die mehr als sonst heraus stachen, aufgrund der Position, in der sie sich befanden.

Jedoch schien er sich weiterhin sehr viele Gedanken zu der Situation zu machen, über die die ganze Zeit gesprochen wurde. Denn mit seiner folgenden Aussage hätte ich sicherlich nie gerechnet.

"Aber ich"

Und sofort lag die vollkommene Aufmerksamkeit all meiner Männer auf ihm. Vorallem Seokjin sah ihn ein wenig nachdenklich an, da er natürlich genau so wie Jungkook wusste, dass der Junge Recht hatte. Er passte in das Beutechema von Kim Yangin, einem so gefährlichen, ekelhaften Mann, dem ich ganz sicher niemanden wie Jungkook auslieferte. Ein unerfahrener, unschuldiger Junge, der mit dieser Sache rein garnichts zu tun hatte. Ich verstand sein Verlangen danach, mir zu helfen, denn ich selbst würde alles für ihn tun, aber ich ließ nicht zu, dass er auch nur daran dachte, so etwas in der Art zu tun. Sich selbst als eine Hure auszugeben, um für mich an diesen Mann heran zu kommen.

Aber genau das ließ ich sicherlich niemals zu. Dieser Mann war gefährlich, Jungkook unerfahren und ich wusste nicht, in wie weit ich in der Lage war, ihn zu beschützen und zu jeder Sekunde außer Gefahr zu wissen. Denn ihn hilflos in diesem Club zu schicken, in die Hände dieses Mannes, war fast schon ein Selbstmordkommando. Selbst jemand erfahrenes hätte es nicht sonderlich einfach, aus dieser Situation heraus zu kommen. Aber Jungkook... Niemals.

"Was?" erwiderte ich also, ein wenig perplex aber auch leicht streng, als hätte ich ihn nicht richtig verstanden. Doch ich kannte die Intention hinter seinen Worten. Er hatte nicht einfach als Fakt hingestellt, dass er nunmal so aussah, wie seine Opfer, beziehungsweise seine bevorzugte Art von Jungen, mit denen er vögelte. Der Jüngere wollte helfen.

"So... Wie seine Opfer aussehen... Bin ich am nähesten an dem dran, wonach er sucht. Also könnte ich-" "Vergiss es, Jungkook. Ich lasse dich ganz sicher nicht an jemanden heran, der so gefährlich ist, wie Kim Yangin" unterbrach ich Jungkook aber ziemlich schnell, welcher etwas überrascht seinen Mund einen Spalt öffnete, aber zu verstehen schien, wieso ich ihn das hier ganz sicher nicht tun ließ. Ich war nicht bescheuert. Ich liebte diesen Jungen, so unglaublich sehr und das letzte was ich tun würde war ihn als Lockvogel einzusetzen und sein Leben aufs Spiel zu setzen. Oder am Ende noch daran Schuld war, dass er verletzt wurde, dieser Mann ihn berührte oder Dinge mit ihm tat, an die ich garnicht erst denken wollte.

"Aber er hat Recht, Taehyung. Wir haben niemanden hier, der besser passt, als er. Außerdem würden wir die ganze Zeit auf ihn aufpassen" erwiderte Seokjin, doch ich konnte meine Wut kaum mehr zurück halten. Ja, ich war wütend. Denn ich liebte diesen Jungen und selbst er war so bescheuert, um vorzuschlagen, derjenige zu sein, welcher sich auslieferte, nur damit ich eine Chance bekam, um an ihn heran zu kommen. Was ich nicht zuließ. Ganz sicher nicht. Und ich war wütend, weil er meins war und ich ihm geschworen hatte, ihn zu schützen. Was ich bei dieser Mission nicht konnte, beziehungsweise konnte ich es nicht sicher wissen, in wie weit es mir möglich war, ihn so zu beschützen, wie er es nötig hatte.

Er war unerfahren, zu unerfahren und tat das hier vorallem um mir zu helfen. Weil er mich wohl genau so liebte, wie ich ihn.

Also stemmte ich, ziemlich wütend meine Fäuste auf den Tisch, spannte meinen Kiefer an und sah ein wenig in der Runde herum. Natürlich lag die Aufmerksamkeit nun wieder auf mir und vorallem Seokjin sah mich, etwas seufzend an. Auf der einen Seite verstand er, dass ich Jungkook nicht in solch eine Gefahr bringen konnte und würde, auf der anderen Seite aber sah er auch diese kleine und womöglich erst einmal einzige Chance, an Kim Yangin heran zu kommen. Hinter dem ich schon viel zu lange her war.

"Er ist unerfahren, viel zu unerfahren und Kim Yangin viel zu gefährlich. Ich bringe also ganz sicher nicht Jungkooks Leben in Gefahr, wenn es für diese Mission auch eine andere Lösung geben wird und muss"

"Taehyung, ich kann wirklich-" "Hör auf zu reden." brummte ich bloß, hielt ihn davon ab, seinen Satz zu beenden und griff schon nach seinem Handgelenk, um ihn aus diesem Raum zu ziehen. Denn zum einen reichten mir die Blicke der anderen, zum anderen aber war ich wütend. Und ich würde Jungkook zeigen, wem er gehörte. Nämlich mir. Und das ich ihn beschützen würde, von mir aus auch von sich selbst, wenn er so bescheuert war und glaubte, so etwas dummes für mich tun zu wollen.

Dennoch hatte ich nicht vor, ihn zu verletzen. Und er konnte mich auch jede Sekunde stoppen, wenn er das brauchte. Das wusste Jungkook. Er vertraute mir und dieses Vertrauen würde ich sicherlich nicht aufs Spiel setzen. Niemals.

Zog ihn also, mit meiner Hand an seinem Handgelenk in ein Nebenzimmer, eine Art Büro, die an das Besprechung zimmer angeschlossen war, man jedoch durch die Schalldichten Wände auf keiner Seite etwas von der anderen mitbekommen konnte. Aus einem guten Grund. Denn diese Töne... Gebühren nur mir.

Und als ich die Tür dann auch schon abgeschlossen und den Jüngeren mit meinem Körper gegen die Wand drückte, legte ich meine Lippen schon auf seine. Etwas rauer, gieriger und dominanter als sonst, packte fest nach seiner Taille und zeigte ihm sowohl mit dem Kuss, als auch meinem Verhalten und meinen Händen an seiner Taille, wer die Kontrolle besaß. Und wie wütend er mich gemacht hatte.

So sehr, sodass er mich vollkommen in den Wahnsinn trieb und ich meine Kontrolle verlor.

~

Ahaaaa, es wird hot my guysss

Sweet Evil // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt