Jungkook
Also saßen wir dann auch schon wieder hier, in der Küche, aus der ich zuvor abgehauen war. Und auch wenn ich es definitiv nicht gerne zugab, hatte ich ehrlich Hunger gehabt und das, was der Ältere kochte, schmeckte, eigentlich ganz gut. Ich wusste nicht genau, was es war, aber das spielte auch kaum eine Rolle, so gut wie es schmeckte. Nur ließ ich es mir keines falls anmerken. Da ich den aufmerksamen Blick des Mannes schon auf mir spürte und dieser auch nichts anderes tat, als mich anzusehen. Womöglich weil er versuchte zu erkennen, ob es mir schmeckte, oder nicht.
Tja ich konnte vielleicht schlecht lügen, aber solange ich kein Wort sagen musste, konnte auch er mich nicht durchschauen. So wie ich ihn die meiste Zeit nie durchschaute. Er versteckte eine Menge Gefühle vor mir, sein Ausdruck war die meiste Zeit so wie gerade eben. Dunkel, aufmerksam aber keines falls unangenehm. Nur etwas... Komisch, dass er mich so ohne irgendwelche Emotionen in seinem Gesicht ansah. Alles was ich erkannte waren seine dunklen, braunen Augen und teilweise ein leichtes Schmunzeln auf seinen Lippen. Gerade aber starrte er mich schon förmlich an, als wartete er auf eine Reaktion meinerseits. Aber alles was ich tat war hier zu sitzen, das Essen vor mir zu essen und kein Wort zu sagen.
Was gab es schon auch groß... Zu sagen? Zudem machte mich sein eindeutiger Blick auf mir ein wenig nervös. Löste teilweise aber auch ein seltsam aufregendes Kribbeln in meinem Bauch aus. Wieso zur Hölle besaß er solche Wirkungen auf mich? In der einen Sekunde war er fast angsteinflößend und dann, in der anderen, schlug mein Herz etwas schneller, womöglich aus Nervosität, wenn er mich so intensiv ansah, wie gerade. Aber wieso... Fühlte es sich nie unangenehm an?
"Und, wie schmeckt es?" brach der Ältere, zu meinem Glück irgendwann diese bedrückende Stille zwischen uns. Keiner hatte etwas gesagt und solangsam glaubte ich ehrlich, zu platzen. Ich hatte mir schon innerlich überlegt, was ich sagen könnte, um die Situation etwas angenehmer zu machen, doch vorallem sein Blick auf mir machte es unmöglich, an etwas anderes zu denken. Teilweise erwischte ich mich auch dabei, wie ich den Mann vor mir einfach nur ansah, so wie er mich. Nur auf eine etwas andere Weise.
Mir fielen all die Dinge auf... Die perfekt an ihm waren. Sein Gesicht war ehrlich makellos. Ich erkannte keinen Fehler daran, keinen einzigen.
"So als... Würdest du mich mit allen möglichen Dingen vergiften" murmelte ich bloß, etwas frech, aber nur, da ich ihm nicht das Gefühl geben wollte, dass ich ihm vertraute. Alles was er tat war bloß zu lachen, als lachte er mich aus, für meine Angst, dass er mir irgendwelche Medikamente in das Essen getan hatte. Schien aber auch zu erkennen, dass das nicht ganz das war, was ich ehrlich dachte. Lehnte sich also entspannt und mit seinen Armen vor der Brust verschränkt, vollkommen lässig auf seinem Stuhl zurück und machte weiter damit, mich zu mustern. Nur dieses Mal mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen.
"Oh wusstest du nicht, ich bin eine Hexe und habe so viele Kräuter wie möglich da rein getan, um dich dazu zu bringen, alles was ich koche und tue, toll zu finden"
Wirklich witzig, Taehyung. Auf der anderen Seite war seine Art irgendwie angenehm. Auch wenn er mir eher wie ein kalter Mann erschien, der nur das nötigste sagte und wohl offensichtlich von anderen fern hielt, wie er sich fühlte, erschien er mir nicht wie ein Arschloch. Ganz im Gegenteil. Teilweise war er ehrlich nett, oder lustig, so auch in diesem Moment und brachte mich dazu, innerlich zu schmunzeln. Äußerlich versuchte ich, mir das ganz sicher nicht anmerken zu lassen und biss mir, unsicher auf die Unterlippe, während ich meinen Kopf zur Seite drehte. Damit er auch bloß nie erkannte, dass er mich dazu brachte, leicht zu lächeln.
Gott was sollte das eigentlich, Jungkook?
"Tut mir leid. Ich sollte nicht so viele Witze machen, mh? Aber nunmal wirklich. Wie schmeckt es dir?" hörte ich seine Frage von zuvor erneut, doch schmollte innerlich ein wenig. Und überlegte, ob ich ihm ehrlich die Wahrheit sagen, oder einfach verhalten bleiben sollte. Zudem wollte ich ihm sicherlich auch nicht sein Ego streicheln.
"Gut... Es schmeckt... Ganz okay"
"Nur ganz okay?" provozierte er mich, beziehungsweise versuchte der Ältere, mich aus der Reserve zu locken. Apropos... Eigentlich hatte ich ja keine Ahnung, ob er älter war, als ich, jedoch nahm ich es einfach mal an. Ich war erst vor kurzem 20 geworden und er erschien mir etwas älter. Höchstens 24 oder 25, aber somit wäre mein Gegenüber definitiv älter als ich. Gerade aber ein Gedanke, der schnell verloren war.
Denn sein herausforderndes Grinsen provozierte mich tatsächlich ein wenig. Es war fast so, als wollte er bloß von mir hören, wie gut er mich bekocht hatte. Was definitiv der Fall war. Ich ihm aber keines falls einfach so sagte, dafür provozierte er mich gerade ein wenig zu sehr. Auf der anderen Seite... War es irgendwie heiß. Ich konnte nicht beschreiben, wieso dieser Moment fast schon verführerisch war, als würde er so unbedingt von mir hören wollen, wie gut sein Essen war, um es aus meinem Mund zu hören. Aber dieses Spiel konnten definitiv auch zwei spielen. Dass ich ihn nicht kannte und noch nicht sicher war, ob ich ihm vertrauen konnte, verdrängte ich in diesem Moment.
"Willst du... Dein Ego gestreichelt haben?" beschwerte Ich mich fast schon und schmollte ein wenig, während ich den Mann vor mir musterte. Welcher ehrlich so aussah, als war das genau das, was er versuchte, zu erreichen. Dass ich ihn lobte, sein Ego streichelte und ihn ein wenig gewinnen ließ, wenn man es so wollte. Er neckte mich, da es Taehyung Spaß zu machen schien, ein kleines bisschen mit mir zu spielen.
Was auf der einen Seite... Schon verführerisch war. Aber ich mich, was das anging definitiv zurück hielt. Ich kannte diesen Mann kaum, zudem gab es keine 100 prozentige Sicherheit, dass ich ihm vollkommen vertrauen konnte. Dafür wusste ich zu wenig über ihn. Jedoch schien er mich ehrlich hier weg bringen zu wollen. Ein Grund, zumindest nett zu sein, immerhin ging er ehrlich vorsichtig und sanft mit mir um und versuchte offensichtlich, mir meine Zeit hier ein wenig angenehmer zu machen. Vorallem nachdem er zu sehen schien, dass auch die letzten drei Tage voller Ungewissheit und Hilflosigkeit nicht spurlos an mir vorbei gingen.
"Vielleicht ein wenig. Ich dachte ehrlich... Ich wäre ein guter Koch" neckte er mich weiter und somit konnte ich irgendwann garnicht anders, als leicht in mich hinein zu lachen, doch biss mir dabei ein wenig auf die Unterlippe, damit er es nicht all zu genau erkannte.
"Von mir aus es... Schmeckt unglaublich gut. Keine Ahnung... Was du da rein getan hast, aber es schmeckt ehrlich gut" gab ich mich also irgendwann geschlagen und lehnte mich, seufzend zurück. Immerhin war auch fertig, mit dem Essen. Aber er schien noch nicht ganz fertig mit mir.
Jedoch beließ er es dabei, starrte mich zufrieden an und sorgte dafür, dass ich weiterhin in mich hinein schmunzelte.
Irgendwie besaß er eine angenehme Wirkung auf mich. Und hatte etwas interessantes und verführerische, das mir gefiel.
Natürlich nicht zu sehr.
~
Natürlich ;)
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Sweet Evil // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓
Fanfiction𝐼 𝑎𝑚 𝑛𝑜𝑡 𝑡𝒉𝑒 𝑔𝑜𝑜𝑑 𝑔𝑢𝑦, 𝑏𝑎𝑏𝑦. 𝐴 𝒉𝑒𝑟𝑜 𝑤𝑜𝑢𝑙𝑑 𝑠𝑎𝑐𝑟𝑖𝑓𝑖𝑐𝑒 𝑦𝑜𝑢 𝑡𝑜 𝑠𝑎𝑣𝑒 𝑡𝒉𝑒 𝑊𝑜𝑟𝑙𝑑. 𝐵𝑢𝑡 𝑡𝒉𝑒 𝑣𝑖𝑙𝑙𝑎𝑖𝑛 𝑤𝑜𝑢𝑙𝑑 𝑤𝑎𝑡𝑐𝒉 𝑡𝒉𝑒 𝑤𝑜𝑟𝑙𝑑 𝑔𝑜 𝑑𝑜𝑤𝑛 𝑖𝑛 𝑓𝑙𝑎𝑚𝑒𝑠, 𝑗𝑢𝑠𝑡 𝑡𝑜 𝑠...