Chapter 83.

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Jungkook

//TW(Trigger Warning) Violence, Implied Sexual Violence//

Mir war zwar nicht klar, was mein Vater plante, aber ich wusste, dass es keinesfalls gut war. Denn mein Bauchgefühl täuschte mich niemals. Und mein Bauchgefühl gerade war keinesfalls gut, ganz im Gegenteil. Schon seitdem mein Vater mich aus meinem Zimmer geholt und dabei ein breites und sehr zufriedenes grinsen aufgesetzt hatte konnte ich mir denken, dass er irgendetwas plante. Und was auch immer es sein würde, gut könnte es niemals sein. Oh nein...

Aber da wusste ich noch nicht, wie schlimm es sein würde. Und das ich ein verdammt  gutgläuber Idiot war.

Denn als wir ein weiteres, mir unbekanntes Zimmer betraten und mein Vater dabei die ganze Zeit meinen Oberarm fest hielt, wohl um sicher zu stellen, dass ich nicht weg rannte, bot sich mir ein so schrecklicher Anblick, sodass mir fast die Luft zum Atmen blieb.

Für einen Moment lang erschien mir alles wie in Zeitlupe, teilweise sogar, als würde die Zeit stehen bleiben und nichts anderes mehr zu hören, als mein pochendes Herz, welches so schnell schlug, sodass es sicherlich nicht mehr gesund war. Vor mir erkannte ich einen weiteren, mir unbekannten Mann, der hinter einem Stuhl stand und niemand geringerem als Taehyung, Kim Taehyung eine Waffe an den Kopf hielt, der förmlich wehrlos und kraftlos auf dem Stuhl saß und nicht einmal mehr seinen Blick heben konnte.

Er sah schrecklich aus. Überall an seinem Körper erkannte ich Schnittwunden und blaue Flecke, seine Klamotten übersehen von Blut, zum Teil sein eigenes, zum Teil aber wohl auch von anderen. Wehrlos hatten sie Taehyung ganz sicher nicht hier her bekommen, deswegen sah er auch so aus. Ich konnte mir teilweise nicht mal mehr sicher sein, ob er noch lebte, oder nurnoch seine menschliche Hülle dort, auf dem Stuhl saß, da er sich kaum bewegte. Sein Kopf war gesenkt, sodass ein wenig Blut aus einer Schnittwunde in seinem Gesicht auf den Boden vor ihm Tropfte und seine Arme lagen kraftlos und mit einem Seil befestigt auf den Armlehnen des Stuhls, regungslos.

Der Anblick den ich bekam, war schrecklich, alles in mir fing an zu schmerzen, als könnte ich seinen Schmerz gerade selbst spüren und meine Brust zog sich zusammen, als würde diese Enge mir gleich die Luft abschnüren. Noch nie in meinem Leben hatte ich mich so gefühlt, wie gerade und es war noch schrecklicher, dieser Hilflosigkeit ausgesetzt zu sein.

"Taehyung... Nein... Nicht... Nicht Taehyung, Dad, du hast es mir versprochen" wehrte ich mich jedoch, mit der letzten Kraft, die mir in diesem Moment blieb, denn eigentlich war gerade all meine Kraft verloren gegangen, als ich Taehyung dort sitzen saß. Ich fühlte mich schwach, nutzlos, da ich rein garnichts tun konnte, als zuzusehen. Zuzusehen wie der Ältere tatsächlich seinen Kopf hob, fast schon aufschnellte, nachdem ich versuchte, mich aus dem Griff meines Vaters zu befreien und ihn anzusehen.

Eigentlich hatte ich keine Chance, mein Betteln brachte rein garnichts und eer Fakt, dass ich mich wehrte, noch viel weniger. Denn mein Vater rollte nur mit den Augen, packte erneut und wütend nach meinem Handgelenk und zog somit meinen Körper an seinen heran. So nahe, wie es ihm gerade möglich war und mit einer Kraft, die alles in mir erschaudern ließ. Da er mir gerade erst richtig klar machte, was er eigentlich für eine Kraft besaß, vorallem im Gegensatz zu mir. Dieser Mann war stark, so viel stärker als ich und das demonstrierte er mir offensichtlich. Dass ich auch bloß nicht vergaß, wer hier die Kontrolle und Macht über die Situation besaß.

Doch ich sah ihn nicht an. Mein Blick galt gerade nur dem Mann, der Gefesselt und zusammen Geschlagen auf dem Stuhl saß, seinen Kopf hob und mich erkannte und ich somit tief in seine Augen sehen konnte.

Ich sah sofort diesen Schock in ihnen. Als er meine Stimme hörte und sie auch sofort als meine entzifferte, bis er seinen Blick hob und mich erkannte. In diesem Moment blieb die Welt einen kurzen Moment stehen, als Tae mich erkannte, sein Blick meinen traf und seine Augen sich immer weiter weiteten. Da er kaum glauben konnte, was er sah. Und so hilflos...

"Nun, ich habe mich wohl anders entschieden. Ich hätte alles getan, um dich wieder dort zu haben, wo du hin gehörst. Zu mir" brummte mein Vater und versuchte noch fester nach meinem Handgelenk zu greifen, doch ich wehrte mich erneut. Nahm all meine Kraft zusammen und die Wut, die sich aufgrund von Taehyungs geschocktem Blick in mir sammelte und drehte meinen Körper zu dem Mann neben mir. Damit ich ihn ansehen konnte. Tief in diese zwei hasserfüllten, rachesüchtigen Augen, die es kaum erwarten konnten, Taehyungs Gesicht zu sehen.

Sein Gesicht zu sehen, wenn er all seine Drohungen wahr machte und mich vor seinen Augen verletzte. So lange, bis er aus dem anderen Mafia Boss bekam, wonach er suchte. Das zweite Teil, was ihm gehörte und aus seiner Obhut gestohlen wurde. Der Stick, der dafür sorgte, dass mein Vater noch viel mehr grausame Dinge tun und hilflose Menschen ausnutzen und ruinieren könnte. Zudem würde er keine Gnade mit Taehyung haben und alle, die zu ihm gehörten, restlos auslöschen.

Das letzte was Tae tun durfte war, meinem Vater diesen Stick zu geben. Egal was er mir antun würde, er könnte nicht zulassen, dass mein Vater dieses kleine Teil bekam.

"Du hast das... Alles geplant, nicht? Du hast nur darauf gewartet, dass ich das hier tue" wimmerte ich also, vollkommen hilflos und gesteuert von meinen Emotionen, weswegen meine Stimme teilweise sogar brach. Doch mein Vater nahm sowieso kein einziges Wort ernst, welches aus meinem Mund kam, brummte nur unzufrieden, als Taehyung anfing, sein Bewusstsein wiederzuerlangen.

"Oh ja, genau das habe ich. Und heute bekomme ich alles was ich will. Durch dich bekomme ich alles aus Kim Taehyung, also wage es ja nicht, dich zu wehren" war das letzte, was aus meinem Vater kam, ehe er dafür sorgte, dass ich ihm gehorchen würde. Denn gerade, als ich versuchte, ein weiteres Mal aus seinem Griff zu entkommen und zu Taehyung zu gehen, ihm irgendwie zu helfen, obwohl ich wusste, dass ich es nicht könnte, entschied mein Vater sich dazu, es auf die harte Tour zu machen.

Er griff gewaltsam nach meinen Handgelenk, drückte es so fest, sodass ich förmlich glaubte, mein Blut abgeschnürt zu bekommen und ihm den perfekten Moment bot, mich zu Ohrfeigen. Ich war abgelenkt, wimmerte aufgrund dieses intensiven Schmerzes, den er mir gerade zufügt und bevor ich ihm entkommen konnte verpasste er mir eine Ohrfeige. Sie war hart, obwohl er noch nicht einmal mit seiner ganzen Kraft zugeschlagen hatte und sorgte dafür, dass ich einen Moment lang brauchte, um mich zu ordnen.

Aber zu lange. Ich wurde schon, ohne, dass ich es wirklich richtig mit bekam von meinem Vater und seiner brutalen Hand an meinem Handgelenk hinter sich her gezogen, zu einem hölzernen Bürotisch, der eine ganze Weile noch verschwommen blieb, da seine Ohrfeige mit einer Wucht auf mir landete, die mein Körper nur schwer verarbeiten konnte.

Es war ein komisches Gefühl. In meinen Ohren hörte ich ein lautes Piepsen, fast schon klingeln, meine Sicht blieb verschwommen und unklar, teilweise sah ich sogar ein paar Sternchen, doch ich erkannte Taehyung dennoch. Wie er versuchte, sich von seinen Fesseln zu befreien oder irgendetwas zu tun, um mir zu helfen. Meinen Vater zu überwältigen und mit mir zu verschwinden.

Doch wir hatten keine Chance. Keiner von uns beiden, aber er gerade noch viel weniger, als ich. Mit einer Waffe an seinem Hinterkopf, die bedrohlich gegen diesen drückte und der vordere Teil in seinen gewellten, schwarzen Haaren verschwand und fest gezogenen Seilen, die so eng gezogen wurden, sodass man die Abdrücke auf seiner Haut erkannte.

Und ich war sowieso nutzlos. Wimmerte nur leise vor mich her, zum einen aufgrund meiner Schmerzen, zum anderen aufgrund dieser Situation, schluchzte und heulte und ließ meinen Vater tun, was er schon lange plante, zu tun.

Mich so lange zu verletzen, bis er Taehyung dazu bekam, ihm zu geben, wonach er suchte. Etwas, dass er ihm gestohlen hatte, sein wertvollster Besitz, außer mir selbst. Ein weiterer Besitz, der ihm genommen wurde, von seinem größten Feind, der Person, die ich über alles liebte.

Es war grausam, ihn so zu sehen. Zu wissen, was mein Vater vor hatte, zu tun, ihm anzutun.

Doch meine Schreie hörte man nicht. Genau so wie damals.

Da kein einziger Laut meinen Mund verließ.

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Not the best Chap for the Christmas sprit, but I hope u liked it nontheless <33

Sweet Evil // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt