Chapter 23.

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Taehyung

Jungkook war wohl ein ziemlicher langschläfer. Es wunderte mich, dass er sich keinen Wecker stellte, um seine Uni Kurse nicht zu verpassen, denn ja, natürlich wusste ich jetzt... Etwas mehr über ihn. Um sicher zu gehen, genug Informationen zu haben, damit er in Sicherheit bleiben konnte und ich wusste, wo er sich so aufhielt, um ihn auch in Sicherheit zu behalten, musste ich einige Dinge wissen. Fand somit auch heraus, dass er studierte, bester seines Jahrgangs war und sonst in einer leicht herunter gekommen Wohnung lebte, da sie von Ersparnissen bezahlte.

Ein fleißiger Student, mit wenig Freunden, nur ein paar sehr engen, die er schon eine Weile kannte. Er führte keinesfalls ein sonderlich aufregendes Leben, eher das Gegenteil. Ein Leben mit viel Normalität und wenig Abwechslung. Vielleicht einer der Gründe, wieso ihn das hier so anzog. Oder auch das Adrenalin, welches er gestern noch in seinem Körper gehabt hatte. Immerhin waren eine Menge Dinge passiert und er bekam kaum Zeit, sie wirklich zu verarbeiten. Weswegen er heute wieder nach Hause gehen und ich ihm eine Weile seine Ruhe geben würde. Sodass er Zeit dazu bekam, seine Gedanken zu sortieren und heraus zu finden, was er wollte.

Ob er diese Risiken wirklich in Kauf nehmen und sein Leben so verändern wollte. Denn es würde sich ändern, drastisch sogar, wenn er erst einmal ein meiner Seite war. Noch konnte ich ihn sehr leicht von Feinden fernhalten. Mit der Zeit würde es jedoch immer schwerer werden. Schwerer, ihn zu beschützen.

Egal wie viel ich ihm bot, mit einem Leben an meiner Seite, es war genau so gefährlich, wie aufregend und neu.

Meine Gedanken wurden jedoch schneller als gedacht unterbrochen, als er, noch etwas verschlafen aus seinem Zimmer kam. Seine Haare waren ein wenig durcheinander und hangen teilweise sogar in sein Gesicht und seine Schritte waren noch etwas labgsam und vorsichtig, da er wohl gerade erst aufgestanden war. Nur wurde sein Blick... Tatsächlich größer und heller, als er mich in der offenen Küche erkannte. Was wohl an seinem Ausblick lag. Hinter mir erkannte man, durch die bodenlangen Fenster die schöne Aussicht auf Seoul und davor sah er mich, hinter dem Herd stehend, nur mit einer Jogginghose an, die an meiner Hüfte hing. Und ihm einen sehr guten Ausblick auf meinen Körper bot.

Erneut. Schon damals, als wir noch im Dubai gewesen waren, hatte er mich ähnlich angesehen. Nur war es ihm jetzt nicht mehr all zu peinlich. Er setzte seinen Weg fort, stellte sich irgendwann neben mich und musterte das, was ich tat. Wie ich ein paar Sachen in die Pfanne geworfen und angebraten hatte, noch dabei war, ein paar Eier und eine Suppe zu kochen.

"Ich bin hier gleich fertig, dann können wir essen. Oh und... Keine Angst, mit dem ganzen Adrenalin, den Du gestern im Körper hattest kann es sein, dass Dich das alles... Beziehungsweise ich dich ein wenig zu sehr angemacht habe. Du bist sicher nicht gezwungen, hier zu bleiben" fing ich an, doch der jüngere musterte mich etwas unzufrieden und gefasster als sonst. Fast schon als wäre er empört, dass ich auch den Kuss gestern und in der Nacht, als ich ihn gerettet hatte, auf das Adrenalin in seinem Körper schob. Dabei versuchte ich nur vorsichtig zu sein.

"Also glaubst du ich habe dich nur geküsst, weil ich fast gestorben bin? Dir ist schon bewusst, dass man nicht einfach so einen Mafia Boss küsst, oder? Ich... Habe dich geküsst, weil ich es wollte. Aber wenn es dir anders geht, dann sollte ich eher gehen und-" nur ließ ich ihn nicht ausreden, sondern griff mit einem breiten schmunzeln auf meinen Lippen, mit einer Hand nach seiner schmalen Taille. Ich drehte mich ein wenig in seine Richtung, damit ich den Jüngeren an meinen Körper ziehen und ein kleines bisschen zu seinen Lippen vor lehnen konnte. Damit er sein freches Mundwerk schließen und mir seine Aufmerksam widmen würde.

Was er auch sofort tat. So einfach fiel es mir, ihn zum Schweigen zu bringen. So stark... War meine Wirkung auf diesen perfekten Jungen, der mich vollkommen um seinen Finger wickelte.

"Weißt du... Jungkook, eigentlich Date ich keine 'gewöhnlichen' Menschen. Vorallem nicht solche, wie dich. So wie ich weiß warst du weder jemals richtig verliebt, noch hat dich jemand angefasst. Nicht, dass ich dich nur ficken will, ganz im Gegenteil. Aber so jemand wie du passt nicht in mein Leben"

"Und trotzdem hast du etwas... Was mich dazu bringt, auf all meine Prinzipchen zu scheissen. Ich habe zugelassen, dass du mich küsst, weil ich es wollte. Weil ich dich wollte." Denn genau das war die Wahrheit. Ich hatte ein Verlangen nach dem Jungen vor mir entwickelt, welches ihn in Gefahr brachte, das wusste ich. Alleine der Fakt, dass ich ihn selbst an den Flughafen gebracht hatte, war der Grund für die Angreifer, welche versucht hatten, Jungkook zu kidnapped. Und mich am Ende mit ihm unter Druck zu setzen, da sie nur unseren Kuss sahen. Natürlich glaubten sie dann, dass ich dem Jungen nahe war.

Und auf gewisse Weise... War ich das ja auch. Näher, als gut für ihn wäre. Aber keiner von uns beiden schaffte es, wirklich lange von dem anderen getrennt zu sein. So intensiv war dieses Verlangen nacheinander geworden.

"Ich bin kein 'gewöhnlicher' Mensch, Taehyung. Und mir ist sehr wohl bewusst... Wer du bist, hält mich aber definitiv nicht davon ab... Bei dir zu bleiben" meinte er und mit einem behielt er definitiv recht. Obwohl es mich wunderte, aufgrund seines so gewöhnlichen und normalen Lebens, war er ganz sicher kein gewöhnlicher Mensch. All die Dinge die er tat, mich am Flughafen zu küssen, seine freche, aufmerksame und schlaue Art, egal wie leicht naiv es vielleicht war, einem Mafia Boss wie mir zu trauen, hatte ich ihm nie Anzeichen gegeben, dass er mir nicht vertrauen konnte.

Ich hatte den Jungen von einem Sklavenmarkt und einem Leben als Sex Sklaven gerettet. Je mehr ich darüber nachdachte, desto dunkler wurden meine Gedanken. Dieser hübsche, so reine und unschuldige Junge, wie er so zerbrochen und leblos enden würde, wie meine Schwester es musste. Niemand verdiente, was diesen Menschen angetan wurde.

Aber es war nicht nur mein beschützerinstinkt, den ich in seiner Nähe spürte. Der auch daher kam... Dass ich ihn an meiner Seite wollte und immer beschützen würde. Vor alles und jedem. Jedoch war da noch so viel mehr, dass ich für Jungkook empfand. Und das nur ein paar Wochen, nachdem wir uns das erste Mal gesehen hatten. Von Anfang an war da ein Verlangen nach ihm gewesen, welches mich etwas irritiert hatte, etwas, dass mich unglaublich anzog und es mir unmöglich machte, ihn einfach gehen zu lassen. Ich hasste den Gedanken, ihn nie wieder zu sehen und hatte deswegen selbst auf ihn aufgepasst. Nur... Damit ich Jungkook erneut sehen könnte.

Aber ich wusste, dass ich noch viel mehr für den Jüngeren empfinden könnte. Mehr, als mein momentanes Interesse daran, ihn näher kennen zu lernen und ihm noch näher zu kommen.

"Kannst du... Mich zur Schule fahren? Ich komme sonst... Zu spät" wurde ich von Jungkooks leicht vorsichtiger, aber so angenehmer Stimme zurück in die Realität geholt, nachdem ich mich, mal wieder in meinen Gedanken verloren hatte. Was mir nun öfter passiert war, seitdem ich den Jungen kannte. Vorallem in den zwei Wochen, in denen ich ihn aus der Entfernung ein wenig beobachtet und auf den Jungen aufgepasst hatte. Aber wusste, dass ich ihn am besten nicht wieder sehen sollte.

"Natürlich kann ich das." erwiderte ich aber nur und ließ von meinen Gedanken ab, um meine Aufmerksamkeit dem Jungen vor mir zu widmen. Solange ich in meinem Auto bleiben würde, bestand keine Gefahr, dass mich jemand mit Jungkook sehen könnte. Und somit bestand auch keine Gefahr für den Jüngeren.

Meine oberste Priorität.

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So wollen wir das

Sweet Evil // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt