Chapter 10.

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Taehyung

Bloß in einer Jogginghose, die lose an meiner Hüfte hing, da sie mir tatsächlich etwas zu groß geworden war, durchsuchte ich die Post, die ich heute so bekommen hatte. Mit dabei Papiere, die an Jungkook adressiert waren und ich natürlich schon genau wusste, wofür sie waren. Es hatte lange genug gedauert, vorläufige Pässe für ihn zu bekommen, damit er nach Hause fliegen und dort neue machen könnte. Denn hier bekam ich nur etwas für Notfälle, immerhin waren wir in Dubai. Sollte aber definitiv kein Problem sein, wenn er tat, was ich ihm auftrug, neue Dokumente zu bekommen.

Und so wie es schien bekam er diese freudige Nachricht auch schneller zu hören, als gedacht. Denn gerade als ich zurück in mein Bad gehen wollte, mit meinem kleinen Handtuch um den Nacken geschlungen, hörte ich es zaghaft an meiner Tür klopfen. Was fast schon überflüssig war, da Jungkook nach seinem Klopfen ziemlich schnell die Tür öffnete und eintrat. Nur um, ähnlich wie gestern, sofort ein wenig Rot zu werden. Er konnte es wohl nicht vermeiden, mich einen Moment lang anzusehen und auch nicht zurück halten, dass sich sein Mund dabei ein kleines bisschen weiter öffnete. Was irgendwie niedlich und unschuldig aussah, wenn man den Fakt nicht bedachte, woran er gerade so dachte.

Denn unschuldig waren seine Gedanken gerade sicherlich nicht. Zudem glaubte ich, dass er in Wirklichkeit auch keines Falls so schüchtern und unschuldig war, so wie er aussah. Wissen konnte ich es nicht, aber mir vorstellen, definitiv.

"Kann ich dir irgendwie helfen, Love? Oder reicht dir deine Aussicht?" schmunzelte ich und beobachtete den Jungen vor mir dabei. Ich wollte jede Veränderung in seinem Gesicht erkennen aber vorallem die Art, wie sich seine Wangen etwas rosa färbten, nachdem ich ihn erneut erwischt hatte. Beziehungsweise, wo sollte er auch sonst hinsehen, wenn er offensichtlich etwas von mir zu wollen schien. Sonst kam er kaum in mein Zimmer, auch wenn ich keines falls etwas dagegen hatte.

Ich genoss seine Anwesenheit ein wenig zu sehr. Den ganzen Tag war ich umgeben von Tod, Intrigen und Menschen, die einander hintergingen. Die keine solche Unschuld besaßen, wie Jungkook, auch wenn er, was manche Dinge anging, sicherlich nicht so brav war, wie es schien. Es war angenehm, jemanden bei mir zu haben, wenn auch nur für kurze Zeit, der mir etwas anderes bot. Und dabei auch noch ziemlich interessant war, obwohl ich kaum etwas über ihn erfahren hatte. Außer die Dinge, die mir auf dem Sklavenmarkt über ihn gesagt wurden.

Er war 1,79 groß, hatte schwarze Haare, welche er sich aber wohl etwas braun gefärbt hatte, wunderschöne Augen in einem hübschen Braun, in denen man sich fast schon verlieren konnte und eine Jungfrau. Nicht, dass mich dieser Fakt eigentlich etwas anging, oder ich mir zu viele Gedanken darüber machte. Es war auch eher eine Information die ich unfreiwillig bekommen hatte, da er sich auf einem Sklavenmarkt für hauptsächlich Sex Sklaven befand und ich die Händler davon ausgingen, ich kaufte ihn genau dafür. Genau das Gegenteil von dem, was ich wollte.

Es war grausam. Dieser ekelhafte Handel mit Menschen und etwas, für manche so wertvolle. Vorallem aber grausam, da ihnen ihr Wille genommen wird, vollkommen und sie am Ende nichts mehr sind, als eine menschliche Hülle, kaum mehr fähig, als etwas anderes zu leben als das, zu dem sie gemacht wurden. Wenn man erst einmal lange genug solch ein Sklave war, verlor man alles. Alles, was einen menschlich machte. Selbst wenn man versuchte sie zu retten, man besaß keinerlei Chance. Das beste was man für sie tun konnte, war sie sterben zu lassen. Innerlich waren sie sowieso schon tot.

Ein Grund, wieso ich keiner der anderen an dem Tag gekauft hatte. Es war niemand dort gewesen, den ich hätte retten können, außer Jungkook. Dass er überhaupt noch da stand, erschien mir immernoch ein Wunder. Da er genau das war, wonach männliche Sklaventreiber suchten, die meisten von ihnen zumindest. Einen zerbrechlichen, wunderschönen Jungen, welcher einen so unschuldig mit seinen großen, braunen Augen ansah. Eine Jungfrau, die sie vollkommen zerstören und zu ihrem machen konnte.

Ein Gedanke der sogar in mir alles erschaudern ließ.

"Ich- ich weiß nicht, wovon du redest" beschwerte sich der Jüngere und rollte, doch etwas ertappt mit den Augen und versuchte bloß, meinem Blick zu entkommen. Vorallem aber meinem Anblick. Wie ich, fast unbekleidet vor ihm stand und teilweise noch ein paar nasse Tropfen von meinen nassen Haaren meine Brust herunter tropften. Zudem befand sich meine leichte Jogginghose nur lose um meine Hüfte und zeigte ihm sogar noch mehr, als gestern. Ein tiefer Anblick, von dem größten Teil meiner V-line, bis fast über eine andere... Intimer Region.

Aber ich hatte das hier definitiv nicht geplant. Die meiste Zeit blieb er in seinem Zimmer und las die Bücher, die er hier so finden konnte oder verbrachte seine Zeit mit mir in der Küche, um sich über verschiedenste Dinge zu unterhalten. Vorallem mein Leben als Mafia Boss schien ihn eindeutig zu interessieren. Was ich ihm definitiv nicht übel nehmen konnte. Es musste ihn immernoch verwirren, wieso ich ihm nicht weh tat, sondern ehrlich nur Gutes wollte.

Ein Mafia Boss mit Moral. Etwas ungewöhnliches.

"Hast du... Andere Klamotten, die ich anziehen kann? Ich hab schon ewig nur das hier... An"

Doch ich nickte sofort verständlich und deutete auf die Kommode vor der ich stand, ging einen Schritt zurück und sah dem Jungen dabei zu, wie er ziemlich zaghaft auf diese zu ging. Nur blieb sein Blick nicht nur dort. Da ich ein paar Briefe in meiner Hand hielt, in denen sich alle möglichen Nachrichten befanden, oder Bilder von meinen Feinden, Intrigen gesponnt oder mir Angebote gemacht wurden, lag da auch das kleine Päckchen mit seinem Namen drauf.

"Wieso... Steht da mein Name drauf?" fragte er mich, doch ich lachte nur wieder, nahm das kleine Paket in die Hand und streckte es in seine Richtung. Es hatte schon seinen Grund, dass da sein Name drauf stand. Da es kein Pass und Ausweis für mich war, sondern für ihn. Den Flug für morgen hatte ich schon gebucht, was um einiges schneller ging, wenn man sein eigenes Flugzeug besaß und fliegen konnte, wann man wollte. Ich hätte ihn auch heute Abend schon zurück bringen können.

Wenn ich es gewollt hätte. Dafür aber... Genoss ich seine Anwesenheit momentan doch ein wenig zu sehr. Somit auch alle Missionen verschoben, um den Abend noch mit ihm verbringen zu können. Auch wenn es nur dafür war, einen Film zu sehen. Je länger ich ihn noch hier haben konnte, ohne, dass es komisch oder auffällig wurde und ich ihm vielleicht doch noch zu nahe kam, desto besser. Also hatte ich mich dazu entschieden, ihn diesen einen Abend, diese eine Nacht noch hier zu behalten.

Nur, um einen Film zu sehen und seine Anwesenheit zu genießen. Das letzte Mal, womöglich. Da ich ihn am besten niemals wieder sehen sollte, denn würde ich es, steckte er sicherlich nur wieder in Schwierigkeiten.

"Weil er auch für dich ist, Jungkook. Da drin ist dein vorläufiger Ausweis und Reisepass, damit ich dich morgen nach Hause fahren kann"

Ich brauchte garnicht erst meinen Satz beenden und sah sofort, wie sich sein Gesicht erhellte und der Junge vor mir mich mit großen Augen ansah. Und sich auch sofort ein glückliches Grinsen auf seinen Lippen ausbreitete.

Es schmerzte fast schon ein wenig zu wissen, wie sehr er sich freute, nach Hause zu gehen. Denn er gefiel mir. Das tat er schon viel zu sehr. Würde er in dieser Welt leben, in meiner, dann hätte ich ihn nicht so einfach gehen gelassen. Da war etwas so faszinierendes an ihm, etwas, dass mich vollkommen in seinen Bann zog und dafür sorgte, dass ich ein viel zu großes Verlangen nach ihm entwickelte. Etwas... Dass ihn nur in Gefahr bringen würde.

"Das heißt du... Bringst mich morgen wirklich zurück nach Süd Korea?"

"Natürlich. Ich habe es dir versprochen und ich halte meine Versprechen"

~

I am backkkk with updates, nach meiner OP, yes yes

Es kann sein, dass ich die Woche noch etwas unregelmäßig oder später Update, je nachdem wie es mir geht, just so you know <3

Sweet Evil // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt