Sweet Evil // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓

Chapter 9.

Taehyung

Also saßen wir im Bad, während ich vor dem Spiegel stand und versuchte, seufzend nach meiner Wunde zu sehen und Jungkook, still schweigend auf einem kleinen Hocker saß und mich musterte. Seine Hände hatte ich zuvor sauber gemacht, da Blut, wenn es trocknete, nicht sonderlich einfach von der Haut herunter kam. Und ich einige Wundermittel besaß, die besser dagegen halfen, als gewöhnliche Seife und Wasser. Immerhin tat ich das hier auch nicht zum ersten Mal. Was Jungkook wusste und wohl immer bewusster wurde, je genauer er mich ansah.

Und je länger er Zeit bekam, sich durch den Kopf gehen zu lassen, was ich zuvor gesagt hatte. Dass er nun wusste, wer genau ich war, schien er in dem Moment, als ich es ihm gestanden hatte, noch garnicht ganz verarbeitet zu haben. Aber jetzt, wo es vollkommen ruhig war und er darüber nachdenken konnte, sah das ganze ein wenig anders aus. Worauf ich mich nur teilweise konzentrierte. Denn meine unbehandelte Wunde ging mir solangsam ehrlich auf die Nerven.

"Ist das... Nur dein eigenes Blut, oder von jemand... Anderem" kam irgendwann die Frage aus ihm, mit der ich eigentlich schon vorhin rechnete. Immerhin lag die Frage auch definitiv auf der Hand. Jetzt da er wusste, dass ich ein Mafia Boss und Head meiner eigenen Familie war, was hoffentlich offensichtlich erschien, lag auf der Hand, dass das hier nicht nur mein Blut war. Und er sich theoretisch seine Frage selbst beantwortete. Sie erschien mir rhetorisch, aufgrund dem Fakt, wer ich war.

"Beides. Ich verletze Menschen und manchmal werde ich dabei auch selbst verletzt" seufzte ich und griff nach meinem eigentlichen weißen Hemd, welches jetzt aber in einem sehr hellen und teilweise dunklen Rot getränkt war. Es zu retten war sinnlos. Aber irgendwie auch bescheuert, es zu einer Mission zu tragen. Aber kein Gedanke, an dem ich mich all zu lange aufhielt. Denn als ich es ausgezogen und zur Seite geworfen hatte, ziemlich achtlos, da es nachher sowieso in der Tonne landete, spürte ich einen ziemlich intensiven und aufmerksamen Blick auf mir, beziehungsweise wohl eher meinem Oberkörper.

Mir war definitiv bewusst, dass ich gut aussah. Mein Körper war trainiert, da ich anders kaum Chancen gegen meine Feinde hatte und meine ausgeprägten Muskeln verteilten sich überall, von meinem flachen Bauch, der ein leichtes six-pack zeichnete, zu meiner V-line und herunter, zu anderen Gebieten. Die auf eine andere Weise... Trainiert waren.

Aber irgendwie gefiel mir sein aufmerksamer Blick auf mir. Denn Jungkook hatte etwas an sich, dass angenehm und interessant war, was dafür sorgte, dass man ihn näher kennen lernen wollte. Und so wie es schien, besaß er definitiv auch Interesse an mir.

"Du bist eine unglaublich verwirrende Person. Ein Mafia Boss, der andere Leute umbringt um an das zu kommen, was er will und auf der anderen Seite machst du mir weiß, dass du mich nach Hause bringen willst."

Alles was ich nach seinen Worten jedoch tun konnte, war ein wenig zu schmunzeln. Denn ich war nicht die einzige, anscheinend verwirrende Person hier. Sein Blick auf mir wurde fast schon schamlos, als versuchte er entweder garnicht mehr zu verstecken, dass ihm mein Körper offensichtlich zu gefallen schien oder er vergaß, dass ich eindeutig erkennen konnte, was er da tat. Wie er seinen Mund einen kleinen Spalt öffnete und fast schon sabberte, nunja, wirklich nur fast und seine Augen immer weiter herunter wanderten. Bis zu dem Bund meiner Hose, beziehungsweise meiner V-line, welche er nur zum Teil erkennen konnte. Und zu einem noch viel besseren Teil meines Körpers führte.

Natürlich zwang ich ihm diesen definitiv nicht auf, ganz im Gegenteil. Er gefiel mir, definitiv und auch sein Körper, zumindest das, was ich so erkennen konnte war unglaublich. Etwas muskulös, aber doch auch irgendwie feminin und hübsch. Trotzdem würde ich niemals jemanden ohne deren Einwilligung anfassen. Ich verstand nicht, wie andere Männer es genossen, sich etwas zu nehmen, dass nicht ihnen gehörte. Alleine daran zu denken, was mit Jungkook passiert wäre, hätte ich ihn nicht gefunden, machte mich wütend.